Читать книгу In der Ferne scheint das Glück - Veronika Danzer - Страница 5

Heimweh geht vorbei

Оглавление

Ich träume viel. Auch tagsüber.

Wer immer einen Traum vor Augen hat, der ist stets auf der Suche, dem ist nie langweilig.

Mein Leben in Träumen: Zuerst war da der Traum von Unabhängigkeit, dann von künstlerischer Entfaltung, von einem Leben mit Pferden, vom Rampenlicht der Bühne – und von der Liebe, die alles vergessen macht.

Doch obwohl ich versucht habe, meine Träume zu leben, fiel ich irgendwann in ein tiefes schwarzes Loch. Und lernte am Ende, dass mein großes Glück in dem liegt, was ich mir nicht erträumen konnte …

Die Schule ist schon immer ein guter Platz zum Träumen gewesen. Die Schule und ich, wir waren nicht füreinander geschaffen. Ich war 15, ging in die neunte Klasse und träumte von Freiheit. Spätestens nach der zehnten würde ich die Idylle des bayrischen Landlebens ein für alle Mal hinter mir lassen, das wusste ich schon früh. Nichts sprach gegen das Leben hier in der Region – auf dem Land zwischen Nürnberg und Regensburg hatte ich mich austoben können. Meine Eltern hatten für ein Haus mit Garten für sich und ihre drei Kinder gesorgt und es fehlte uns an nichts. Aber wie das so ist – man wird älter und ahnt, dass die Welt noch mehr zu bieten hat.

Die grauen Klassenräume und Flure jedenfalls unterdrückten in mir jede Lust zu lernen und erst recht die Lust, mich noch ein Jahr hier an der Volksschule durchzukämpfen.

Und dann sah ich die Unabhängigkeit winken und folgte diesem Lockruf.

»Muss es so weit weg sein?«, fragte mein Vater besorgt, als ich ihm von dieser anderen Schule erzählte.

Ich hatte mir ein bisschen mehr Euphorie seinerseits erhofft. Immerhin hatte ich ihm gerade begeistert eröffnet, dass ich eine andere Schule besuchen wolle, um einen besseren Abschluss zu schaffen. War das nicht das Wichtigste für einen Lehrervater? Ich konnte doch nichts für den Zufall, dass die Schule acht Fahrstunden von zu Hause entfernt lag.

Die Frage meines Vaters war allerdings rhetorisch gemeint gewesen.

Ich antwortete nicht und lächelte ihn nur an.

»Wie kommst du auf so eine verrückte Idee?«, hakte er dann verwundert nach und stützte die Ellbogen auf den Küchentisch. »Du absolvierst die zehnte Klasse hier!« Er sah mich herausfordernd an.

Ich lehnte mich in meinem Stuhl nach hinten und verschränkte die Arme. »Die Schule oder keine. Du hättest sie sehen müssen.« Aber er war nicht dabei gewesen. Wie so oft in letzter Zeit. Es waren nur meine Mutter, meine Geschwister und ich für ein paar Tage verreist: In einer Kleinstadt in Niedersachsen lebte die Schwester meiner Mutter. Während unseres Aufenthalts hatte es sich dann ergeben, dass wir auch eine Kunstausstellung in einer Schule besuchten.

Ich konnte meinem Vater nicht beschreiben, warum mir dort alles freundlicher, einladender und sogar heller erschien, als wäre dort einfach alles möglich …

»Versuchst du es jetzt mit Erpressung? Und wenn ich Nein sage, gehst du dann nicht mehr zur Schule? Was willst du dann mit deinem Neunte-Klasse-Abschluss anstellen?«

Damit erwischte er mich auf dem falschen Fuß, das wusste er. Aber er kam damit nicht durch.

»Dann werd ich Reiterin im Zirkus!« Das war aus dem Ärmel geschüttelt. Ich senkte meinen Blick.

Mein Vater lachte leise und wirkte trotzdem wütend. »Du wärst dort allein, ohne Mama oder Papa.«

»Genau.« Ich blickte hoch und lächelte.

»Ich meine damit, du bist zu jung, um schon auszuziehen.«

»Ich kann für mich selbst sorgen und ich bin ja nicht ganz allein.« Immerhin lebte dort meine Tante. Es war alles schon abgesprochen. Sie hatte ein Zimmer für mich und würde gegenüber der Schule als mein Vormund auftreten.

Meine Mutter stand am Küchentresen und fing den Hilfe suchenden Blick meines Vaters auf. Sie zuckte mit den Schultern. »Es ist wirklich eine gute Schule. Ich kann mir vorstellen, dass es funktioniert.« Sie erzählte ihm etwas von anthroposophischer Ausrichtung und obwohl mein Vater ruhig zuhörte, rang er mit der Fassung. Ich verstand ihn nicht.

»Ihr zwei macht mich wahnsinnig«, sagte er nach ein paar Minuten Schweigen, jedes Wort einzeln betonend, und stand auf.

»Ich wandere nicht aus, ja? Es ist nur für ein Jahr!«, rief ich wütend. Dann war er eben nicht einverstanden. Ich hatte meine Mutter auf meiner Seite.

»Was ist mit deinem Pferd?«

Auch nichts anderes als Erpressung. »Da finde ich schon eine Lösung …«

»Viel Zeit bleibt dir nicht mehr. Die Sommerferien dort oben sind bald vorbei.« In lehrerhafter Pose stützte er sich stehend mit den Armen auf den Küchentisch. »Ihr könnt den Kombi haben, aber ich bin gegen das hier und deshalb werde ich dich nicht da hoch fahren.« Damit ging er.

Meine Mutter zog hilflos die Schultern hoch und setzte sich mit ihrem Tee an den Tisch. »Wir müssen entscheiden, was du alles mitnimmst.«

An meinem ersten Schultag im Norden schloss ich mein Fahrrad ab und ging im Kampf gegen meine Nervosität langsam über den Schulhof. Zehn Meter vor der Mauer musste ich dann einfach stehen bleiben und das Wandgemälde betrachten, eine farbige Ausgabe von Picassos Guernica in leuchtenden Farben. Hier würde alles besser werden, dachte ich. Hier wusste keiner, dass ich mich schwertat mit der Schule, am liebsten aus dem Fenster sah, wenn der Matheunterricht mich mal wieder besonders langweilte, und es nie erwarten konnte, nach Schulschluss endlich das zu tun, was mir Spaß machte.

Mein Herz klopfte, als ich durch die Flügeltür in das neue Gebäude trat. Darauf hatte ich seit Wochen gewartet. Jetzt lernte ich hier alles endlich richtig kennen. Mit meinem Rucksack auf dem Rücken und einer ordentlichen Ladung Stolz betrat ich den Klassenraum. Ich hatte einen Schritt gewagt, den ich anderen in meiner Klasse voraus hatte: Ich übernahm für mich selbst Verantwortung.

Und dann kam der Moment, als ich mich vorstellen sollte. »Hallo, ich heiße Veronika und komme aus Regensburg.« Ja, ich rollte das R, aber ich fand mein Hochdeutsch ganz ordentlich. Einige kicherten trotzdem. Egal, sagte ich mir, das machte mir gar nichts aus. Mein Dialekt würde sich noch legen. Alles eine Frage der Zeit.

Sie verging schnell, die Zeit. Die Unterrichtsstunden flogen nur so dahin. Die Lehrer waren alle ziemlich in Ordnung. Es gab zwei Mädchen in meiner Klasse, mit denen ich bald nachmittags Eis essen ging oder manchmal abends ins Kino. Dazwischen lagen unausgefüllte Nachmittage und Wochenenden, an denen ich mich mit mir selbst beschäftigen musste. Ich verbrachte viel Zeit mit meiner Tante, die unablässig reden konnte, wenn sie nicht gerade müde war von ihrem Schichtdienst im Krankenhaus. Wir kochten zusammen und sie versuchte mir das Stricken beizubringen. Bald zählte ich die Maschen und die Wochen bis zu den Herbstferien.

Ab da verging die Zeit dann auf einmal quälend langsam. Die Tage wurden kürzer und mir kam es so vor, als wenn die Wolken kaum noch Sonne durchließen. Vor dem Fenster meines Zimmers sah ich den Giebel des Nachbarhauses. Der Regen tropfte rhythmisch von der Dachrinne herunter. Auf meinem Schreibtisch standen ein Familienfoto – das letzte Bild zu fünft, bevor mein Vater ausgezogen war – und ein Foto von mir und meiner besten Freundin. An der Wand klebten die Pferdefotos, die schon in meinem Kinderzimmer zu Hause über dem Bett hingen, eines davon zeigte Jessica, meine Fuchsstute. Ich saß auf ihrem Rücken und strahlte in die Kamera, mein Collie-Mischling Wichtel blickte erwartungsfreudig zu mir hoch. Das Foto war gerade mal vor einem Jahr entstanden, an dem Tag, als mein Vater mir Jessica gekauft hatte. Jetzt hatte sie eine neue Besitzerin.

Mein Blick glitt von den Fotos zu dem Blatt Papier vor mir auf dem Schreibtisch. Ein Kalligrafie-Buch lag aufgeschlagen daneben. Ich wollte eigentlich einen Brief in Schönschrift an meine Oma schreiben. Das tat ich jede Woche. Aber heute fielen mir nur traurige Gedanken ein, die ich höchstens einem Tagebuch anvertrauen würde. Stattdessen tauchte ich die Feder in die schwarze Tinte und malte zufällige Linien und Bögen, bis das Blatt voll war. Es war ein Sonntagmittag im November. Der Tag war einfach nur grau, nicht nur das Wetter, alles an diesem Tag.

Ich legte die Schreibfeder ab und drehte mich in meinem Stuhl herum. Das Zimmer war voll mit meinen persönlichen Dingen, aber es war nicht mein Zuhause. Mein Leben hier war nur vorübergehend. Ich fühlte mich wohl, aber eben nur vorübergehend. So wie man sich auf einer Zugfahrt wohlfühlen kann, weil man weiß, dass man in ein paar Stunden am Ziel ist. Mein Ziel war aber noch weit entfernt. Auf dem Weg bis zum Ende des Schuljahres lagen noch der Winter, der Frühling und die Monate davor, dazwischen und danach, die sich nicht entscheiden konnten, was sie sein wollten.

Es klopfte an meiner Zimmertür und meine Tante steckte ihren blonden Lockenkopf herein: »Ich muss zur Arbeit. Ich hab Spätdienst, du wirst mich also heute nicht mehr sehen. Tut mir leid.«

»Kein Problem, bis morgen.«

Ich brauchte Ablenkung und nahm mir noch einmal mein Hausaufgabenheft: Das Buch für den Deutschunterricht hatte ich gelesen, alle Hausaufgaben waren erledigt und ich hatte mir freiwillig den Stoff der letzten Geschichtsstunden angesehen. Am Vormittag hatte ich schon ausgiebig mit meiner Freundin und meiner Schwester Helene telefoniert, die aufs Gymnasium gewechselt hatte.

Am Telefon musste ich nicht auf meine Aussprache achten. Diesmal hatte ich geweint, als ich zum Schluss mit meiner Mutter sprach. Normalerweise bin ich keine Heulsuse, sogar beim Abschied hatte ich mir die Tränen verkniffen. Schließlich hatte ich ja meinen Kopf durchgesetzt. Aber meine Mutter durchschaute mich schnell – ich hatte Heimweh. Und wenn ich heulte, dann richtig.

»Heimweh geht vorbei«, sagte sie tröstend. Klar, aber Beschäftigung wäre hilfreich. Meine Tante war jeden Tag nach der Schule für mich da. Am Wochenende aber hatte sie oft Schicht im Krankenhaus.

Doch es gab ja noch die Kinks. Ich schaltete den Kassettenplayer ein und breitete die große Mal-Pappe und Acrylfarben vor mir auf dem Boden aus. Gleich morgen brauchte ich Nachschub an Malpapier. Mit Pinsel und Farben ging die Zeit am schnellsten vorbei. Im Kunstunterricht stand ich wegen meines neuen Hobbys schon wie ein Streber da. Wenn wir eine Aufgabe für zu Hause bekamen, fertigte ich manchmal mehrere Varianten an, einfach so, weil ich in Fahrt war.

Ich schreckte hoch von meinem Kunstwerk, als der Knopf am Kassettenplayer hochschoss, weil die A-Seite vorbei war. Vor mir auf dem Blatt flog eine blaue Taube über den Himmel. Es gefiel mir. Meine Beine waren eingeschlafen und ich brauchte frische Luft.

Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung, sagte meine Tante immer. Also schlüpfte ich in meine Regenjacke und schob mein Fahrrad vom Hof. Draußen war niemand zu sehen. Ich kurvte um die Pfützen herum, nahm die Straße, die aus dem Ort herausführte, bis ich auf einen Feldweg abbog. Wie besessen trat ich in die Pedale, sah nur mein Vorderrad und den schlammigen Weg. Der Fahrtwind trieb mir die Tränen aus den Augenwinkeln. Nur der Fahrtwind. Was machte ich hier eigentlich? Wichtel vermisste mich bestimmt wie wahnsinnig. Und auch er fehlte mir. Und meine Schwester und meinen Bruder vermisste ich natürlich ebenfalls.

Langsam hörte der Regen auf.

Ich schoss durch eine Pfütze, die unerwartet tief war. Natürlich rutschte ich aus und landete halb im Wasser. Fluchend stand ich auf und zog das Fahrrad hoch. Meine Hose war matschig bis zu den Knien. Ich wischte meine Hände an der Hose ab und fühlte mich plötzlich ganz klein. Das Einzige, was ich in diesem Moment wollte, war eine Umarmung meiner Mutter und ihre sanften Hände, die über mein Haar streichelten. Oder Wichtel, der seine Schnauze an mein Bein stieß und um Aufmerksamkeit bettelte.

Ich schob mein Rad weiter. Die Nässe formte sich zu Nebel, der tief über der Wiese schwebte. Über dem Horizont riss der Himmel auf und Blassblau schimmerte durch das Grauweiß. Auf einer umzäunten Wiese entdeckte ich einen Holzunterstand. Dahinter bewegte sich etwas. Ein Kopf mit strubbeliger Mähne schaute um die Ecke. Dann kam ein zweiter hellbrauner Kopf zum Vorschein und testete, ob es trocken blieb von oben. Ich schnalzte und wartete. Langsam trabten die beiden Pferde durch den Bodennebel in meine Richtung – ein fuchsrotes und ein braun-weiß geschecktes.

»Hey, ihr beiden. Hallo!«, sagte ich leise und streckte meine Hand aus. Die zartere der beiden Stuten stupste meine Hand an. Ich ließ sie schnuppern und berührte vorsichtig ihren Nasenrücken. Sie erinnerte mich an Jessica. Plötzlich sah ich nur noch verschwommen und spürte Tränen aufsteigen.

»Schön habt ihr es hier.« Sie schnaubte. Ich streichelte ihr warmes, noch feuchtes Fell und auch die andere Stute schien jetzt nur auf Streicheleinheiten zu warten. Mit ihren tiefen, dunklen Augen sahen mich die beiden an. Ich berührte ihre warmen samtenen Nüstern.

Die Tränen liefen mir die Wangen herunter und trockneten langsam. Ich summte vor mich hin, auch wenn das kein »sunny afternoon« war.

Während die Pferde anfingen zu grasen, setzte ich mich auf das Holzgatter und sah ihnen zu. Sie blieben bei mir, bis es dämmerte und ich losfuhr. Ich nahm mir vor, am nächsten Tag wiederzukommen, diesmal mit ein paar Äpfeln in der Tasche. Vielleicht traf ich ja jemanden hier und konnte so herausfinden, wem die Pferde gehörten.

Zurück zu Hause nahm ich mir das Telefon und rief meinen Vater an.

Wir beide am Telefon, das war meist eine kurze Angelegenheit. Aber heute war es anders.

»Veronika, ich mach mir doch nur Sorgen, weil du so weit weg bist!«

Ich musste einen Kloß im Hals hinunterschlucken, bevor ich sprechen konnte. »Ich hab mir etwas überlegt. Ich möchte doch nicht im Zirkus arbeiten.«

Ich hörte ihn lachen.

»Ich will etwas Kreatives machen, wenn ich zurückkomme. Und am besten in der Nähe bleiben.«

»Ist es so schlimm für dich, dass du doch wieder nach Hause willst?«

»Nein … meistens nicht … nur wenn ich hier zu lange allein herumsitze. Papa, ich hab mir ja nicht eingebildet, dass das hier leicht ist.«

»Du bist ein Dickkopf, du schaffst das.«

Beim Einschlafen sah ich mich schon als Künstlerin mit extravaganten Blusen, bunten Kopftüchern und Farbe unter den Fingernägeln und der Gedanke meldete sich am nächsten Morgen wieder. Irgendetwas Kreatives – ich brauchte Beratung. Nach dem Kunstunterricht fragte ich meinen Lehrer nach seiner Meinung dazu – vielleicht bildete ich mir ja nur etwas ein und hatte gar kein Talent in dieser Richtung.

»Du willst wissen, ob Kunst etwas wäre, was du weiterverfolgen solltest?«

»Es macht mir Spaß, es muss ja nicht Malerei sein, aber es gibt doch sicher einige Berufe, in denen man kreativ etwas gestalten kann.«

»Kunst kann man natürlich studieren, Abitur vorausgesetzt.«

Ich schüttelte den Kopf. »Kein Abitur. Ich muss etwas Praktisches machen.« Wenn ich Abi hätte machen wollen, hätte ich zu Hause längst aufs Gymnasium wechseln können – aber das war nichts für mich.

»Es gibt Fachoberschulen mit dem Bereich Design/Gestaltung. Da wird viel praktisch gearbeitet.«

»Ich werde mal schauen, wo es so eine in Bayern gibt.«

»Du willst wieder zurück nach Hause?«

Ich nickte.

»Bis zum Ende des Schuljahres ist ja noch Zeit und dann willst du vielleicht doch nicht mehr weg hier.«

Er betrachtete mein Bild mit der Taube. »Du hast Ideen, das ist mir schon aufgefallen. Wenn andere noch grübeln, womit sie anfangen sollen, bist du schon mitten in der Arbeit. Mach was draus!«

»Wenn das mal im Matheunterricht auch so wäre.«

Da leuchteten seine Augen plötzlich auf. »Hast du Lust auf ein größeres Projekt? Du kennst doch das Wandgemälde von Picasso draußen?«

Seine Idee war, das Gemälde zu erweitern, im Picasso-Stil. Er bräuchte nur einen Entwurf von mir, das könnte ich dann an die Wand bringen. »Wenn dir das nicht zu viel Arbeit ist – das kann Wochen dauern.«

Für mich war das keine Arbeit. Zwei Wochen lang malte ich an meinem Kunstwerk auf der drei Meter hohen Wand – ein Mädchen mit einer Taube, in dreifacher Ausführung, wachsend von klein auf groß. Die blaue Farbe blieb unter meinen Fingernägeln kleben und ließ sich nicht mehr wegschrubben. Ein paar Tage, nachdem ich fertig war, stand ein Fotograf vor mir. Er wollte ein Foto davon machen, für die örtliche Zeitung – die Künstlerin vor ihrem Werk, mit Mütze und altem vollgekleckstem Wollpulli.

Ich lächelte breit, als er die Kamera vors Gesicht hob und abdrückte.

In der Ferne scheint das Glück

Подняться наверх