Читать книгу Mein neuer Job - Die unerhörte Geschichte der Sabine G. - Victoria Trenton - Страница 6

Kapitel 3 – ein paar Besonderheiten bei der Arbeiten

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Die nächsten Arbeitstage vergingen ganz ähnlich, ich lernte mehr und mehr Aufgaben, stieg tiefer in die mir doch fremde Geschäftsmaterie ein und kehrte am späten Nachmittag immer mit der Anspannung eines Arbeitstages – und völlig neu eingekleidet – in mein Apartment zurück.

Das ich mich immer zu Beginn meiner Arbeit umziehen muß, blieb für mich skurril, auch wenn eine gewisse Gewöhnung eintrat und ich meinen Tagesablauf darauf einstellte. So stand ich in der folgenden Woche etwas später auf, weil ich mir das Duschen sparte. Auch mit dem Schminken gab ich mir morgens weniger Mühe, aber ich würde nie ganz darauf verzichten, denn ich gehe so gut wie nie gänzlich ungeschminkt aus dem Haus. Aber als ich eines morgens einfach meinen kompletten Schminkkoffer mitbrachte, weil ich es für sinnvoller hielt, mich erst nach dem obligatorischen Bad mit der Haushälterin zu schminken – ich hatte zuvor immer darauf achten müssen, mein Gesicht nicht zu waschen und trotzdem hinterher Lidstrich, Rouge und Lippenstift kontrollieren müssen, wobei ich auf mein Sortiment aus der Handtasche beschränkt war – ermunterte mich Michaela und bot mir an, meine Schminksachen dort zu lassen, damit ich sie nicht immer mitschleppen müßte.

Jeden Tag bekam ich nicht nur ein neues Kostüm und neue Schuhe, wobei ich dann doch das eine oder andere Mal darum bitten mußte, mir die Schuhe wiederzugeben, mit denen ich gekommen war, weil die mir zur Verfügung gestellten einfach nicht paßten. Und zusätzlich bekam ich jeden Tag eine Bluse oder ein Top, Strumpfhose und Unterwäsche, die immer klassisch elegant war, mit verspielten Details wie Schleifchen, Bändern und viel Spitze. Alles war sehr hochwertig und edel.

Langsam quoll mein Kleiderschrank über, deshalb fing ich an, die Teile, die ich als erstes bekommen hatte, wieder anzuziehen, wenn ich zur Arbeit fuhr. Das war sozusagen Recycling auf höchstem Niveau. Besonders schöne Teile behielt ich aber zunächst zu hause, denn auch meine eigenen Sachen hatte ich noch nicht zurückerhalten. Und ich hatte nicht gerade meine billigsten Sachen angezogen, da ich ja nie wußte, ob ich meinem Chef schon vor der morgendlichen Umziehaktion begegnen würde, oder ob er mich beim Eintreffen heimlich beobachtet. Denn irgendwie fühlte ich mich dort unter ständiger Beobachtung. Die Haushälterin hatte das ja auch nicht anders versprochen.

Gerade als ich dachte, ich muß den Verbleib meiner eigenen Kleidung mal ansprechen, sprach die Haushälterin den Chef an, nachdem sie mich wie üblich zu den Büroräumen geleitete hatte. Das sie mich immer begleitete, obwohl ich den Weg selbstverständlich kannte, lies zwei Gedanken in mir aufkeimen: Entweder sie wollten mir nicht erlauben, ohne „Aufsicht“ durch das Anwesen zu laufen, oder die Übergabe durch die Haushälterin gehörte zu diesem eigentümlichen Ritual der morgendlichen Umkleideaktion. Es war letzteres, wie mir kurze Zeit später klar wurde, denn Herr Lukas bot mir an, während meiner kurzen Mittagspause die Küche und auch die anderen Räume zu benutzen. Die ersten Tage hatte uns die Haushälterin immer mit Schnittchen versorgt, was zwar ganz nett war, aber weder richtig sättigend war, noch als Dauerlösung akzeptabel. Auch der Chef wollte sich gegen ein Uhr immer gerne mal zurückziehen und bot mir daher an, die Küche mit zu nutzen, um mir mein Mittag zu bereiten, oder aufzuwärmen. Manchmal traf ich dort die Haushälterin, aber meisten saß ich dort allein mit meiner Pasta oder dem mitgebrachten Schweinebraten vom Vortag.

Sie sagte also, als sie mich beim Chef ablieferte, die Reinigung sei da gewesen und habe meine Kleidung wieder mitgebracht. Was jetzt damit geschehen solle, ob das hier gelagert werden solle oder ob ich es mit nach Hause nehmen solle. Das schien mir eine seltsame Frage; noch bevor mein Chef, an den die Frage ja gerichtet war, antwortete, sagte ich daher, ich würde meine Sachen gern wieder mit nach Hause nehmen. Der Chef zauderte etwas, bot mir dann an, die Kleidung hier sachgerecht einzulagern. Er fügte im Ernst hinzu, es wäre ihm eine besondere Freude, wenn er meinen gesamten Fundus austauschen würde. Ich antwortete, daß ich ein paar sehr gute Teile dabei hätte, die ich auch gern in meiner Freizeit anziehe und daher gern wieder nach Hause mitnehmen möchte. Ich versuchte dies so sachlich wie möglich zu sagen, war aber über die Aussicht, meine gute Kleidung hier bei meiner Arbeit einlagern zu sollen, spürbar verärgert. Nun war es aber so, wie die Haushälterin anmerkte, daß die Reinigung alle Teile gebracht hatte, also egal ob meine eigenen oder die „recycelten“.

Wir gingen zu dritt zu der Waschküche, einem Ort im Souterrain, wo ich zuvor noch nie gewesen war. Auf zwei kleinen Tischen waren die Büstenhalter, Höschen, Strümpfe etc. ordentlich abgelegt und an einer fahrbaren Kleiderstange hingen die Kostüme und Blusen. Wer wußte jetzt die Sachen auseinanderzuhalten? Ich kannte natürlich meine Kleider: mit dem schwarzen Kostüm, daß ich am zweiten Tag getragen hatte, verband sich eine kleine Geschichte. Ober besser, es verbanden sich damit mehrere kleine Geschichten, angefangen mit dem Kauf in der kleinen Boutique in Aschaffenburg, wo ich gerne mal reinschaue. So war es ja mit allen meinen Teilen. Aber jetzt trat Antonio Lukas vor, griff ein Teil nach dem anderen und sagte dazu: „Das schwarze hier haben Sie am Dienstag getragen, das dunkelbraune haben Sie Mittwoch angehabt... Nachdem er die Kostüme sortiert hatte, die er mir besorgt hatte, sortierte er die, mit denen ich gekommen war, ebenfalls in der richtigen Reihenfolge. Damit war für mich klar, daß er mich jeweils beim Eintreffen beobachtet hatte. War er ein Fetischist? Einer der nicht mehr kann, ohne das Objekt, das die Stellvertreterrolle einnahm? Immerhin war er Vater, aber das mußte nichts bedeuten.

Für mich war es ein kleiner Schock, weil ich mich bespitzelt fühlte, gleichzeitig war es ein kleiner Triumph, denn ich glaubte damit etwas, was er lieber verheimlicht hätte, über ihn zu wissen, ohne daß er es mitbekommen hatte. Die Absurdität dieser Szene hätte ihm doch bewußt sein müssen. Aber es schien ihm überhaupt nicht peinlich zu sein, er blieb ganz unbefangen. Er war so sehr in seine Welt vertieft, wie ein Künstler, der beim Erschaffen seines Kunstwerkes die Welt um ihn herum vergißt. Nur was war sein Kunstwerk? War ich es, oder war es nur seine Wäsche, die ich tragen mußte, oder war es das Tragen dieser Wäsche?

Tat ich ihm am Ende vielleicht Unrecht durch meinen leisen Verdacht, er wolle nur mit mir schlafen, oder mich als seine Mätresse? Ansonsten hatte er sich sehr zurückgehalten. Zwar hatte er sich bei meiner Einführung in die Architektur seiner EDV mit einem Stuhl dicht hinter mich gesetzt und war mir, wenn er die Tastatur oder die Maus übernahm, gefährlich dicht an mich herangekommen, so daß ich sowohl sein Rasierwasser, das er gelegentlich wechselte, als auch – zum Glück ausnahmsweise an einem einzigen Tag einmal – seinen schlechten Atem roch, aber er wahrte immer die Form.

Es schien mir logisch, daß hier ein, sagen wir, logistisches Problem vorlag. Er war drauf und dran, meinen gesamten Fundus an Bekleidung zu ersetzen, dennoch wollte ich meine Kleider zu hause haben, schließlich gab es mehr in meinem Leben als meine Arbeit. Oder wollte er auf diese Weise Besitz von mir ergreifen, indem ich eines Tages auch in meiner persönlichen Freizeit nur in der von ihm ausgewählten Kleidung herum lief?

An dieser Stelle erscheint es wert, angemerkt zu werden, wie gut mir sein Stil gefiel. Alle Teile, oder doch fast alle Teile, hätte ich durchaus auch selbst kaufen können. Es war nichts darunter, was ausgesprochen häßlich oder unbequem gewesen wäre. Dadurch war es mir in den vergangenen Tagen auch durchaus leicht gefallen, an diesem Umziehspiel mitzumachen. Wäre sein Geschmack schlecht gewesen, oder ganz gegen meinen eigenen, hätte ich sicher Probleme damit gehabt.

Ich bestand jedenfalls darauf, meine Kleider wieder mitzunehmen, bot aber an, verstärkt seine Kleider morgens anzuziehen, wenn ich zur Arbeit fahre. Er entgegnete, er könne mir auch 360 Kleider im Jahr kaufen, aber er würde es gerne sehen, wenn ich meine Kleider beim ihm einlagern würde. Für mich war klar: hier ist eine Rote Linie; ich habe mich auf sein Spiel eingelassen, aber er kann die Regeln nicht allein bestimmen.

Ich lud also meine Sachen in mein Auto und wartete ab, wie das aufgenommen würde.

Den Rest des Tages verbrachte ich bei meiner Arbeit, und mein Chef war weiter freundlich und lies sich seine Enttäuschung nicht anmerken. Am nächsten Morgen erschien ich pünktlich wie immer. Es folgte die Routine mit dem Gang ins Bad, Ausziehen, wegpacken der Kleidung, Baden, Abtrocknen und wieder Anziehen.

Michaela war wie immer, deutete aber irgendwie an, daß sie eine kleine Überraschung für mich hätte. Und das war die Unterwäsche. Das erste Mal sollte ich ein String anziehen und keinen Slip. Es war ebenso ein edles Teil, ich glaube von Chantelle, wie die anderen Höschen, nur eben sehr knapp und sexy. Privat habe ich solche Strings schon öfter getragen, aber zur Arbeit fast nie. Es gab aber auch noch einen Strumpfhalter, genau genommen war es ein Mieder, denn es war breit und im Rücken zu schnüren. String, Mieter und BH waren aus weißem Tüll mit Spitzeneinsätzen, sowie zart rosa Bändern, die scheinbar alles zusammenhielten.

Nachdem Michaela mir den Mieder zugeschnürt hatte und sie mich betrachtete und ich mich ebenfalls in einem der Großen Spiegel im Bad sah, meinte sie: „Das geht gar nicht!“ Ich begriff nicht, worauf sie anspielte, denn ich fühlte mich in diesen Teilen gar nicht mal so schlecht, auch wenn der BH eher eine Büsten-Hebe war, weil meine Brustwarzen und Warzenhöfe kaum bedeckt waren. Nur eine dünne Lage Tüll bedeckte sie. Ich fragte, was sie meine, und sie sagte, ihr sei schon lange aufgefallen, daß ich mich in der Bikinizone nicht ganz rasiere. Natürlich rasiere ich meine Beine und meine Achselhöhlen, wie viele junge Frauen, und auch meine Scham habe ich schon häufig ganz rasiert, war aber dazu übergegangen, nur noch bis zu den Schamlippen zu rasieren; vielleicht aus Bequemlichkeit, denn es ist immer etwas mühsam mit Spiegel und weit gespreizten Beinen seine eigene Muschi zu rasieren. Weil ich nun auch zuhause immer weniger duschte, dies gehörte ja jetzt zu meiner „Arbeit“, kam ich auch seltener dazu, mich entsprechend zu pflegen. „Zieh Dich nochmal aus, wir beseitigen Deinen Bart“, sagte die Haushälterin und holte Rasierzeug. Ich tat, wie sie mir geheißen, und dachte, ob sie mir den Rasierer in die Hand geben würde oder nicht.

Noch nie hat eine Frau mein Heiligtum berührt – abgesehen von meiner Mutter und meiner Frauenärztin. Ich empfand eine innere Spannung, beinahe erwartete ich etwas. Ich war bereit zuzulassen, was auch immer folgen würde. Ich mußte jetzt an den Moment denken, wo sie unvermittelt ihr Kleid anhob und mir ihre Strumpfhose zeigte. So fragte ich, während sie mir zwar den Rasierer in die Hand gab, aber gleich darauf Rasierschaum in ihre Hand spritzte, ob sie tatsächlich nie ein Höschen trage. Sie erwiderte, im Dienst fast nie, weil der Chef es so wolle, und in ihrer Freizeit mal so mal so. Wenn sie tanzen gehe, eher nicht, denn die Kerle flippen immer total aus, wenn sie merken, daß sie kein Höschen trägt. Sie könne sich dann praktisch aussuchen, welcher Kerl sie mitnehmen darf. Sie suche sich dann oft gutaussehende Männer aus, die mit einer Freundin gekommen sind. Die Vorstellung, daß ein Mann seine Freundin für sie stehen läßt, mache sie total an. Sie habe mit dieser Masche schon den geilsten Sex erlebt, aber besonders oft würde sie nicht ausgehen.

Während sie dies erzählte, was mich gleichermaßen anwiderte, wie faszinierte, seifte sie mich zwischen den Beinen ein. Sie massierte den Seifenschaum mit ganz leichtem Druck auch in die Falten zwischen äußeren und innere Schamlippen, an den Po, strich dann den überschüssigen Schaum an meinen Innenschenkeln von ihrer Hand und nahm mir den Rasierer wieder aus der Hand. Ich war wie gelähmt, spürte eine leichte aber deutliche Erregung und lies sie machen, obwohl ich zunächst etwas zurückwich, als sie die Rasierklinge zum ersten mal ansetzte. Sie merkte dies und versuchte mich zu beruhigen, indem sie sagte, sie würde oft andere Menschen rasieren, nicht zuletzt den Hausherren und seine Frau. Zunächst ging mir die volle Bedeutung dieser Worte gar nicht auf.

Tatsächlich genoß ich es sehr, wie sie mich gründlich rasierte, auch an intimsten Stellen, an die man selbst nur schlecht herankommt. Es dauerte eine Weile, denn sie dehnte das Rasieren auch auf meinen Venushügel und die Beine aus, weil sie meinte, dort kleine, störende Stoppeln zu spüren. Sie verteilte dazu erneut Schaum auf meinem Körper, diesmal noch großzügiger. Ich genoß ihre Hände mit dem Schaum, ich genoß das langsame Abziehen des Rasierers. Sie bat mich, ein Bein auf den Stuhl zu stellen, dann das andere Bein, um jeweils besser an meine Schamlippen heranzukommen. Dann forderte sie mich auf, mich breitbeinig hinzustellen und ihr meinen Po entgegenzustrecken, um mich auch dort gründlich zu rasieren. Ich tat alles, wie sie wollte.

Als sie fertig war, streichelte sie zärtlich über meine Haut, auch an meiner aller empfindlichsten Stelle. Sie war zufrieden. Sie sagte, es klang wie eine Anordnung: „Das machen wir jetzt regelmäßig. Antonio kann Schamhaare nicht ausstehen,“ fügte sie als Begründung an, wobei sie glaube ich zum ersten Mal ihren Chef – unseren Chef – nur mit dem Vornamen nannte. Ich trat erneut vor den Spiegel. Nicht nur meine Brustwarzen waren in großer Erregung, sondern auch meine geöffnete Vulva leuchtete in einem schönen, gesunden Rosarot. Michaela führte mich zu der in den Boden eingelassenen, extrabreiten Duschkabine, um mich erneut mit warmen Wasser abzuspritzen, um die letzten Seifenreste zu entfernen. Sie zielte dazu mit dem kräftigen Massagestrahl leicht schräg von unten auf meine blank rasierte Pforte, was mich noch weiter erregte. Dann trocknete sie mich mit dem weichen, vorgewärmten Badetuch ab.

„Nach soviel Wasser müssen wir Deine Haut aber ein bißchen pflegen,“ meinte sie und griff sich eine Lotion. Sie war in einer weißen Flasche ohne Etikett, roch aber sehr angenehm. Mit geschickten Händen verteilte sie die Flüssigkeit auf meinem gesamten Körper. Sie hatte sichtlich Freude daran, meine Brüste einzucremen. Sie cremte auch meinen Bauch und Rücken ein und spritzte einen kräftigen Schuß auf meinen Rücken, so daß es zum Po hinunter rann und etwas kühl zwischen meinen Pobacken bis zum After lief. Überall massierte sie die Lotion ein, auch am After und an meiner Klitoris. Sie rieb mich vorn und hinten, streichelte meine Beine und kehrte zurück zu meiner Öffnung, wo sie mich nun mit der Emulsion massierte. Ich merkte, daß ich sehr feucht und heiß geworden war, zwischen meinen Beinen und schob nun ihre Hände sanft zur Seite, denn ich stand kurz vor einem Höhepunkt. Das wollte ich aber nicht zulassen, zum einen, weil ich dies noch nie mit einer Frau erlebt habe und ich dazu nicht bereit war, zum anderen aber auch, weil ich stand, aber ich beim Orgasmus schon mal kurz das Bewußtsein verliere und schlicht fürchtete, auf die Fliesen zu knallen.

Jetzt zog ich mich an. Neben dem String, dem Mieder, dem BH bekam ich nun erstmals zwei Einzelstrümpfe, die mir Michaela geschickt an die Strumpfbänder des Mieders klipste. Als ich mich erneut im Spiegel betrachtete, strich ich mir fast zwanghaft über das knappe Höschen, daß nun ganz eng auf meiner zarten Haut lag. Durch die Feuchtigkeit auf meiner Haut wurde es vollständig transparent, meine Schamlippen waren deutlich zu erkennen. Mein eigener Anblick erregte mich. Der Rock, den mir Michaela gab, war kurz, aber lang genug, um zu verbergen, daß ich Strümpfe trug. Beim Treppensteigen, oder Hinsetzen würde ich aber aufpassen müssen. Ich bekam wieder eine klassische leicht cremefarbene Bluse, etwas enger geschnitten vielleicht und einen Hauch transparenter als sonst. Der Blazer war kurz geschnitten und eng. Er war aus dem gleichen, weichen, ockerfarbenen Wollstoff wie der Rock; mit leichtem dunklem Linien-Muster aus geraden und gezackten Streifen. Dazu erhielt ich cremefarbene Schuhe – wieder mit zehn Zentimeter hohen Absätzen. Und eine dazu passende Handtasche.

Das war neu. Eine Handtasche hatte ich nie bekommen und würde sie für die Arbeit auch nicht brauchen. Die Haushälterin bemerkte meine Überraschung, sagte dann, ich solle mal reingucken, dann würde ich noch mehr staunen. Das tat ich. Ich fand meinen Lippenstift; meinen Augenbrauenstift von Dior; Rouge, aber alles neu, teilweise noch in Verpackung; einen Autoschlüssel! Den legte ich ungläubig auf die Kommode. Eine Packung Tempotücher; eine Packung Kondome. Ich mußte kichern. Einen kleinen Notizblock mit Stift, einen kleinen Taschenrechner, eine Strumpfhose von Falke in der Verpackung. Und einen Gegenstand, den ich nicht gleich einordnen konnte. Michaela nahm ihn mir aus der Hand, drehte ein Rad und das Teil fing an zu vibrieren! Ein kleiner Vibrator – ich konnte es nicht fassen und lachte laut los. „Was so alles in eine Damenhandtasche gehöre, hat mich der Herr gefragt, und dann sind wir gestern abend in die Stadt und haben alles besorgt,“ erklärte Michaela. „Und bei mir gehört so ein Teil unbedingt zur Handtaschen-Ausrüstung.“

„Und wofür brauche ich den Autoschlüssel?“

„Für Deinen Dienstwagen. Heute fahrt Ihr nach Aschaffenburg, zu einem Termin, hat mir der Chef verraten.“

Als sie mich wieder wie gewohnt zum Chef führt, präsentiere ich mich mit einem Lächeln und spiele meine Rolle gut, denn ich bin jetzt so gut von Michaela vorbereitet, daß ich mich schon danach sehne, von ihm genommen zu werden. Natürlich liebe ich ihn nicht, aber ich bin erotisiert, so daß ich es gerne geschehen lassen würde, wenn er in mich eindringt, nachdem ich von Michaela derart vorbereitet bin und meine Erregung auch noch immer anhält. Außerdem hatte ich seit Wochen keinen realen Sex mehr erlebt. Obwohl ich mich jetzt gerne ficken lassen würde, überrascht es mich dennoch, als Michaela, wo ich mit den Händen in die Hüften gestemmt, ein Bein leicht angewinkelt, mich vor dem Schreibtisch meines Chefs aufgebaut habe, mir unter den Rock faßt und ihn über meine Hüfte, über meine Hände hochschiebt, um den Blick auf meine reizvolle Wäsche freizugeben. Ein weiterer guter Moment, um schreiend davonzulaufen, was angesichts des sinnlichen Genusses, den mir Michaela gerade verschafft hatte, unaufrichtig gewesen wäre. Selbst Antonio Lukas scheint überrascht; sieht mich mit einem halben Lächeln an – halb, weil er schelmisch nur einen Mundwinkel hochzieht – und gibt dann zu verstehen, daß wir heute nicht viel Zeit haben.

Ich hatte irgendwie das Gefühl, daß er sexuell schon auf seine Kosten gekommen sein mußte. Vielleicht war seine Frau da gewesen? Oder hatte er es sich selbst gemacht? Er wirkte, wie einer, der schon befriedigt ist. Ohne genau dies erklären zu können, meine ich, so etwas zu spüren. Als sensible Frau spürt man das. Schade.

Wir fuhren nach einer kurzen Besprechung in seinem Büro nach Aschaffenburg. Ich verstehe zunächst nicht, als wir in die Doppelgarage gehen. Er deutet auf einen silberfarbenen Audi A-5; ich soll fahren, die Schlüssel fände ich in meiner Handtasche. Er wolle auf der Fahrt noch Akten studieren, die Post lesen und ein oder zwei Telefonate führen. In meinem Polo habe ich immer ein Paar bequeme Schuhe, die ich schnell wechseln kann, wenn ich hohe Schuhe trage, was ich vor allem dann tue, wenn ich eine längere Fahrt vor mir habe. Ich kann allerdings auch mit High-Heels autofahren. Ich stellte mich anfangs etwas ungeschickt an, denn dies war ein Automatik-Fahrzeug und bevor es los ging, zeigte mir Lukas erst ein paar Funktionen. Dann kam ich besser zurecht und fuhr ohne Probleme die Strecke, die ich kenne. Nur später in Aschaffenburg gab er mir ein paar Anweisungen, wo ich abbiegen soll, um zu unserem Ziel zu kommen. Er lobte mich dann, daß ich ohne das Navigationsgerät einzuschalten den Weg gefunden hatte. Allerdings hatte ich gar nicht gewußt, daß der Wagen ein Navigationsgerät an Bord hat, aber das verschwieg ich geflissentlich.

Ja, das ist auch eines meiner Talente. Während man Frauen allgemein gern nachsagt, sie würden leicht die Orientierung verlieren, habe ich oft eine bessere Übersicht, als viele Männer. Ich bin gerne mobil und reise auch viel auf eigene Faust in fremde Städte, um mir die Museen anzuschauen, ins Theater zu gehen, Konzerte zu besuchen, oder Leute zu treffen, die ich im Internet kennen lerne. Letzteres war allerdings schon eine Weile nicht mehr vorgekommen. Am Ziel angekommen, packt Lukas seine Aktenmappe zusammen, gibt mir dann aber ein Zeichen, nicht den Zündschlüssel abzuziehen, weil dann die eingelegte CD beendet würde: „Das hören wir noch zu Ende. Das ist der Schlußchor aus Bachs Matthäus Passion.“ Diese Erläuterung brauchte ich nicht, denn ich kenne mich mit klassischer Musik aus, da ich klassische Musik schätze. So habe ich selbst Klavier gelernt und im Chor gesungen. Meinen eigenen Ansprüchen wurde mein Klavierspiel jedoch nie gerecht, daher spiele ich bestenfalls im Familienkreis die Begleitung zu Weihnachtsliedern, wenn meine kleinen Nichten singen. Ich habe auch im Schulchor gesungen und kurze Zeit auch im Kirchenchor, dort auch Bach. Das er das Stück bis zu Ende hören will, beeindruckt mich in soweit, weil es ein Verständnis von Musik zeigt, das ich ihm nicht zugetraut hätte.

Wir gingen dann in den zweiten Stock des Hauses, wo eine große Gemeinschaftspraxis untergebracht ist. Im Treppenhaus bat er mich, mein Handy auszuschalten, um peinliche Situationen in einer Besprechung zu vermeiden. Er hatte mir schon in den ersten Arbeitstagen ein Handy gegeben, um immer für ihn erreichbar zu sein. Er hat aber bisher nur einmal auf dem Handy angerufen, da ich ja meistens in seiner Nähe bin. Und seinen Geschäftspartnern hat er die Nummer offenbar noch nicht gegeben. Es ist also nahezu ausgeschlossen, daß mich irgend jemand anruft, denn meiner Verwandtschaft und meinen Freunden habe ich diese Nummer nicht gegeben, weil ich – jedenfalls bis zu diesem Job – immer zwischen Arbeit und Privatem unterschieden habe.

Ich ging die Treppe vor ihm hinauf, wie es sich gehört, und verzichte dabei darauf, meinen Rock nach unten glatt zu streichen, als er etwas hochrutscht. Ich denke, vielleicht gefällt ihm das. Erst als wir in die Praxis eintreten, ziehe ich den Saum etwas züchtiger nach unten. Eine Helferin meldet uns an, wir warten an der Theke und eine sehr junge Blondine mit schönen Augen geleitet uns dann noch einen Stock höher, wo zwei Ärzte auf uns warten. Ein dritter tritt kurz nach uns ein.

Es geht um die Nebenkostenabrechnungen für das Jahr 2006, über die, wie ich im Verlauf der Besprechung erfahre, seit Monaten gestritten wird. Die Heizkosten sind mehr als 40% höher ausgefallen, die Ärzte beschweren sich auch darüber, das die Fenster undicht seien, weshalb „die Straße geheizt“ werde. Lukas gibt mir eine Telefonnummer und sagt, unter der Nummer würde ich den zuständigen Hausmeister erreichen, ich solle mit ihm und den Ärzten am besten gleich vor Ort einen Termin ausmachen. Ich rufe also dort an, während sachlich, aber ernst um die einzelnen Posten der Nebenkostenabrechnung gestritten wird. Weitere kleine Mängel werden aufgelistet und Lukas verspricht sie abzustellen, auch neue Fenster würde er einbauen, wenn das wirklich nötig sei. Ich notiere hastig die Punkte in mein Notizbüchlein, während ich den Hausmeister erreiche. Bereits für übermorgen wird ein Termin ausgemacht, an dem Lukas nicht teilnehmen wird. Ich soll ihm den Bereich über kurz oder lang ja ohnehin komplett abnehmen. Nach vierzig Minuten verlassen wir das Haus. Auf der Straße telefoniert Lukas knapp zwanzig Minuten, während ich daneben stehe und mir langsam kalt wird. Ich setze mich ins Auto auf den Fahrersitz, nun aber will er fahren. „Ich zeig Ihnen noch ein Haus von mir, ganz in der Nähe, dort können Sie den Hausmeister schon mal kennenlernen,“ sprach er und fuhr los.

Das Haus war ein richtiger Mietblock und der Hausmeister hatte ein eigene Dienstwohnung in dem Komplex. In diese Wohnung lud er uns ein. Sie war sehr einfach eingerichtet, aber sauber. Er war beinahe unterwürfig Lukas gegenüber, bedankte sich tausendmal und versuchte Lukas alles recht zu machen. Er zeigt eine devote Haltung, so daß ich nicht überrascht gewesen wäre, wenn er sich auf den Boden geschmissen und ihm die Füße geküßt hätte. Der Hausmeister war ein südländischer Typ und auch dem Namen nach vermutlich Italiener, aber alles andere, als ein Macho. Eher ein Wurm von einem Mann. Lukas lehnte den angebotenen Espresso ab und besprach ein paar Probleme mit dem Haus, vor allem ging es um eine Mietpartei, die Mieten schuldig blieb. Ich machte mir Notizen.

Später auf der Rückfahrt erläuterte mein Chef, er habe der Familie des Hausmeisters einmal geholfen, der deshalb dankbar und ergeben sei. Lukas hatte der behinderten Tochter des Hausmeisters eine teure Operation ermöglicht und seinem Sohn einen Ausbildungsplatz verschafft. Diese menschlichen Züge sah ich häufiger an Antonio Lukas, aber er hatte auch ganz andere Seiten. Und die würde ich auch bald kennen lernen.

Zwei Tage später fuhr ich wieder zu der Praxis, wo ich mich mit dem Hausmeister und den Ärzten traf, um einige Reparaturen und Sanierungsmaßnahmen zu besprechen. Jetzt fuhr ich allein, und der silberne Audi war mein Dienstwagen, wann immer ich Termine hatte, von denen es anfangs aber noch recht wenige gab. Im Grunde hatte ich nie so viele auswärtige Termine, die ich allein durchführte, daß ein Dienstwagen wirklich wirtschaftlich gewesen wäre. Ich dachte damals schon, Lukas wollte mich eher mit einem Statussymbol ausstatten. Aber für andere Aufgaben, bzw. mein späteres Hobby, würde ich den Wagen häufig nutzen.

Mein neuer Job - Die unerhörte Geschichte der Sabine G.

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