Читать книгу Mimi, Roberta und der König - Viveca Lärn - Страница 4

8. Juni

Оглавление

Wenn man erst mal lesen kann, kann man überhaupt nicht damit aufhören, und so ist das bei mir auch. Seitdem ich lesen kann, seh ich überall Wörter. Über dem Geschäft mit den Pelzpantoffeln steht «Johanssons Schuhe». Ich muss das Schild einfach lesen, wenn ich dran vorbeigeh. Und das kommt daher, weil ich jetzt lesen kann. Ich brauchte das Schild gar nicht zu lesen. Ich weiß ja, dass der Laden mit den Pelzpantoffeln Enok Johansson gehört.

Beim Frühstück ist es dasselbe. Ich esse Müsli mit Milch, und sofort muss ich lesen, was auf der Milchpackung steht. Da stehen so wichtige Sachen wie:

«Herr Bell hat das Telefon erfunden.»

Oder:

«Trink Milch zum Frühstück, das ist gesund – doch zum Rülpsen gibt es keinen Grund.»

All so was lese ich, weil ich nun mal lesen kann.

Ich kann auch sehr gut geradeaus auf meinem Fahrrad fahren. Ich kann sogar mit der linken Hand loslassen und mich ganz schnell am Ohr kratzen, aber das darf man nicht. Ich erinnere mich noch gut, wie das war, als ich noch nicht Rad fahren konnte und meine Mama hinten am Gepäckträger hing und zog, damit ich nicht umkippte. Damals war das Radfahren sehr anstrengend.

Aber jetzt kann ich allein Rad fahren. Neulich hab ich ausprobiert, wie das war, als ich es noch nicht konnte. Es ging nicht mehr. Wenn man etwas kann, dann kann man es.

Ich hab unserer goldigen Lehrerin erzählt, dass ich nicht aufhören kann zu lesen. Da sagte sie, wie gut es ist, dass das Schuljahr Freitag zu Ende ist. Dann könnte ich mich den Sommer über noch ein bisschen erholen vom Lesen, bevor ich in die zweite Klasse komme. Ich fand, ihre Stimme klang ein bisschen müde.

Mimi, Roberta und der König

Подняться наверх