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Gelassenheit

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»Fels in der Brandung«

Die prägende Eigenschaft dieser Zeit ist die Gelassenheit. Man kennt die Stürme des Lebens, man weiß, dass sie auch wieder ruhigem Wetter weichen. Man durchschreitet diese Zeit voller Ruhe in einem immer sichereren Wissen, dass sich das Leben in allen Dingen und Vorgängen stets wieder ausgleicht, in ein Gleichgewicht bringt. Das geschieht oft in großen zeitlichen Abständen, weshalb der moderne, im Augenblick lebende Mensch es häufig nicht bemerkt oder erst im weiten Abstand eines Lebensrückblicks darauf aufmerksam wird. Das Bild für solche Menschen und wie sie von Jüngeren erlebt werden ist der »Fels in der Brandung«. Auch die majestätische Welt der hohen Berge, die über der Unrast aller Zeiten in ihrem Sein ruhen, kann uns hier Anregung und Vorbild sein. Man schaut von ihnen in ganz andere Tiefen und Weiten, erlebt intensiv die Verbundenheit von Erde und Himmel, gewinnt eine viel größere Übersicht, als wenn man nur im Tal lebte.

Entschleunigung

Der schon zitierte Johannes Hemleben (siehe Seite 60) lässt die Jupiterkräfte, wie sie sich auch durch den Ahorn vermitteln, zu uns sprechen: »Oh Mensch, überwinde die Hast und Hetze in dir, suche Stunden der Ruhe, in denen Güte und Weisheit geboren werden können.« Er schrieb diese Sätze 1931 in seinem Werk Symbole der Schöpfung, das sich als zeitübergreifend erweist und heute so gültig wie damals ist.36 Das Problem ist uns modernen Menschen durchaus bewusst, es hat in dem Begriff »Entschleunigung« einen Ausdruck gefunden. Doch ist es ein Wort geblieben, wurde nicht zur Arznei für die ganze Menschheit. Denn unverändert dominieren Hast und Hetze auch in diesem Lebensabschnitt; die Stunden der Ruhe müssen warten, vielleicht bis zur Rentenzeit – oder kommen sie auch dann nicht?

Man darf eine solche Zeit der Beschaulichkeit, der Übersicht nicht als eine Phase der Tatenlosigkeit ansehen. Äußerlich angeschaut, ist sie vielleicht noch durchdrungener von Taten als der Mars-Abschnitt unseres Lebens. Doch im gesunden Sinne einer Entwicklung wird man jeder dieser Taten entnehmen können, dass sie für das Wohl der Allgemeinheit geschehen und nicht mehr zum persönlichen Nutzen.

leiblich oft sehr gesunde Zeit

Wenn demgegenüber eingewendet wird, das sei heute aber überhaupt nicht der Fall, so bezeichnet dieser Einwand nur eine traurige, ja, tragische Zeit-Tatsache, ist aber kein Gegenbeweis dieser hier als notwendig erachteten Entwicklungstendenz, und man wird auch immer wieder einzelne Persönlichkeiten finden, an denen diese nun ideal gezeichnete Fähigkeit sichtbar werden kann. Geschieht die Entwicklung im einzelnen Menschen in richtiger Weise, so ist es oft eine – parallel zum 2. Lebensjahrsiebt – leiblich sehr gesunde Zeit, die somit auch die Voraussetzung schafft, im richtigen Sinne viel für andere zu tun.

Ein dann noch einmal ganz wesentlicher Abschnitt folgt dieser beschaulichsten, äußerlich wie innerlich ruhigsten Phase des menschlichen Lebens, die dann von den Saturnkräften beherrschte Zeit nach dem 56. Lebensjahr.

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