Читать книгу Lehren der Einweihung - Volker von Schintling-Horny - Страница 15
ОглавлениеEin Einweihungsweg des „Heiligen Grals“
aus „Die Kathedrale von Chartre“ 2006 von K. R. Walchensteiner, Drei Eichen Verlag, Saarbrücken
Die Kathedrale von Chartres ist ein Bauwerk in der Tradition der uralten Einweihungslehren, ein Tempel der nicht nur geheimes Wissen in verschlüsselter Form enthält, sondern unmittelbar durch seine Schwingung auf jeden Besucher wirkt. Die schlüssigen und leicht nachzuvollziehenden Darlegungen in diesem Buch eröffnen neue Blickwinkel auf das Christentum und die esoterischen Traditionen, die sich auch in der christlichen Zeit ihren Ausdruck gesucht haben. Vor allem aber soll der große Wert dieses Einweihungstempels für den notwendigen Entwicklungsschritt in der gegenwärtigen Menschheitsepoche aufzeigt werden.
Auszug.
Es ist mein Blut … « hat Jesus beim letzten Abendmahl gesagt, als er den Wein im Kelch segnete und den zwölf Aposteln zu trinken gab. So beginnt für viele Menschen die Geschichte eines wundersamen Gefäßes, welches schon viele Generationen von Menschen auf ihrer spirituellen Reise begleitet hat. Mit dem gleichen Kelch oder dergleichen Schale soll Joseph von Arimathia, der Onkel von Jesus, das Blut des Gekreuzigten aufgefangen haben. Dieser Kelch wurde zum Gefäß des Blutes Christi und deshalb zugleich zu einem Gefäß höchster Liebe und Weisheit.
In diesem geheimnisvollen Geschehen des letzten Abendmahles erkennen wir den Weg der Transformation und der inneren Läuterung. . Der große Mystiker und Schriftsteller Gustav Meyrink hat einem Aufsatz über seine persönliche Weiterentwicklung den Titel »Die Verwandlung des Blutes« gegeben. Es ist unsere innere Verwandlung, die unsere Gene und damit das Blut verändert. Wieder sind es unsere Gedanken, unsere Gefühle, unser Wille und unser Bewußtsein, die unser Leben auf grob wie feinstofflicher Ebene gestalten.
DIE GRALSHÜTER
Joseph von Arimathäa hat diesen Kelch der Legende nach zuerst nach Chartres und später nach Glastonbury, dort, wo auf geistiger Ebene das mystische Avalon ist, gebracht. Als Joseph in Chartres ankam, sandte er einen Boten mit der Bitte zu Maria, diesen Ort ihr weihen zu dürfen. In dieser christlichen Legende erkennt man wieder die Qualität des heiligen Hügels von Chartres. Auch damals wurde er, wie schon lange Zeit zuvor, der Heiligen Jungfrau geweiht.
Schon die ersten Christen haben diesem Platz höchste Wertschätzung entgegengebracht. Da Joseph von Arimathäa kurz nach der Kreuzigung Jesu nach Europa wanderte, war Chartres in Europa einer der ersten Orte im Fische Zeitalter, welche im Christentum geweiht wurden. Der Überlieferung nach war auf dem Hügel von Chartres auch die erste Marienkirche Europas.
Den Namen, den dieser Kelch für viele Menschen hat, kennen wir alle, es ist - der Heilige Gral. Kaum ein Gegenstand der mystischen Geschichte Europas trägt so viele Geheimnisse in sich.
Das Symbol des Heiligen Grals wie das Wort »Gral« ist natürlich wesentlich älter als das Christentum. Wir kennen die Silbe »Gral« aus dem Keltischen. Wieder finden wir einen Ursprung dieses Wortes in der Legende von Chartres. Der Name des Sohnes Gottes im Widderzeitalter, Gar-Gantua, trägt die Wurzel des alten Namens vom Gral in sich. Gar heißt Stein, und aus einer Veränderung zu Gar-Al, was Gefäß des Steines oder Gar-EI was Stein Gottes bedeutet, läßt sich leicht der Name Gral herleiten.
Durch die alten Legenden wissen wir, daß der heiligste Stein von Gargantua unter dem Hügel von Chartres vergraben liegt. So finden wir auf diesem Platz den heiligen Gral schon lange bevor Joseph von Arimathäa mit dem Kelch des Abendmahles den Hügel von Chartres besuchte. Als erster Gralshüter des Fische Zeitalters hat ihn seine Reise zuerst nach Chartres geführt, und dort bekam Joseph den Segen der alten Adepten und Gralshüter vorderer Zeiten.
Joseph von Arimathäa ist einem höheren Gesetz gefolgt, als er darum bat, diesen Ort für die Menschen der neuen Zeit der Jungfrau Maria segnen zu dürfen. Wieder geht es um zwei verschiedene Zeitalter und die Notwendigkeit, daß diese Veränderung geschehen mußte.
EIN HEILIGES GEFÄSS
Was ist nun der Heilige Gral, ein Kelch oder ein Stein oder, wie es manchmal behauptet wird, der Kessel des höchsten Gottes der Kelten, der Kessel des Dagda? Wenn wir in der europäischen Gralsgeschichte nachlesen, kommen wir von den Gralsrittern rund um König Artus, der Gralssuche von Perceval bis hin zu Richard Wagner, der den Mythos des Heiligen Grals in vielen Opern als Grundlage für seine Libretti nahm. Es ist in diesem Buch nicht der Raum und der Platz, diese Geschichten zu beschreiben und tiefer auf die Bedeutung einzugehen. Nur so viel sei gesagt: Es handelte sich immer um die Suche nach dem Heiligen Gral! Lancelot, Gawein, Parsifal (Perceval) und schließlich Galahad waren auf einer spirituellen Reise zu sich selbst.
Wenn Perceval folgendes sagt: »Was suche ich den Gral, da ich doch immer, wo ich bin, das Werk der Grals verrichten kann«, meint er damit, Das Symbol des Heiligen Grals wie das Wort »Gral« ist natürlich wesentlich älter als das Christentum.