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„Lehren des Indianers Don Juan“ Ein Yaqui Weg

Carlos Castaneda

Zusammenfassung und Ergänzungen Fischer 1973

In 16 Bänden wird beschrieben wie der Mexikaner Carlos Castaneda (gestorben 1998) von dem Medizinmann und Zauberer Don Juan die Einweihungslehren erhält. Don Juan ist der letzte Zauberer aus dem Stamm der Yaqui Indianer die seit vielen tausend Jahren diese Lehren vervollkommnet haben und von Generation zu Generation weitergaben. Das Hauptziel eines Jägers und Kriegers ist viel Energie und Kraft zu speichern. Dies wird durch das Träumen erreicht mit dem man sich auch in andere Welten einschleusen kann.

Mit dem Enthusiasmus und der Neugierde des Forschers unternimmt es der Autor, ein Ethnologe und Anthropologe, in die Welt der "nicht-alltäglichen Wirklichkeit" der Yaqui-Indianer Mexikos einzudringen. Er schließt Freundschaft mit einem alten Medizinmann und Zauberer dieses Stammes, der ein "Wissender" und bereit ist, dem Schüler beim Überschreiten der geheimnisvollen Schwelle aus einer profanen Welt in die Gefilde einer neuen Dimension der Wirklichkeit helfend und beratend zur Seite zu stehen. Mit Castaneda tun wir einen tiefen Blick in die mythologische Vorstellungskraft eines uralten Volkes, das Jahrtausende hindurch den strengen und sogar lebensgefährdenden Ritus unverändert bewahrt hat und noch heute in seiner ursprünglichen Form praktiziert. Eingehend schildert Castaneda sein Erleben beim Vorstoß in diese ihm bis dahin völlig unbekannte Sphäre, der ihm anfänglich ermöglicht wird durch gewisse, den Indianern seit je in ihrer Wirkungsweise vertrauten pflanzlichen Rauschgifte. Gleich ihm erfährt der Leser das beklemmende Gefühl des Eingesponnen seins in die dämonische Besessenheit eines archaischen Schamanen. Zu bewundern sind der Mut und die Beharrlichkeit, mit welcher der Zauberlehrling sich über einen langen Zeitraum hin den strapaziösesten Übungen unterzog, seine Kraft, die Kontrolle über seine vielfältigen und verwirrenden Empfindungen zu halten und seine Erlebnisse im Gedächtnis zu bewahren, um sie, in die gewohnte Welt zurückgekehrt, methodisch zu sichten und der Wissenschaft den Weg in ein noch weitgehend unbekanntes Gebiet zu eröffnen.

Band 1 Die Lehren des Don Juan

»Die alltägliche Welt ist nicht alles was es auf der Erde gibt. Dieses Andere liegt jenseits des Horizonts, in einer für den normalen Menschen undenkbaren Region. Das Sehen ist das Wahrnehmen von Energie, wie sie im Universum fließt. Deshalb ist der wahre Kampf des Menschen nicht die Auseinandersetzung mit seinen Mitmenschen, sondern mit dem Unendlichen, und dabei geht es eigentlich nicht einmal um Kampf, sondern im Grunde um ein Sich Abfinden. Freiwillig müssen wir uns dem Unendlichen fügen. Unser Leben ist aus dem Unendlichen hervorgegangen und es endet dort, wo es angefangen hat: im Unendlichen. Den Grundstein der Erkenntnislehre bildet die Tatsache, dass der Kosmos in allen seinen Aspekten ein Ausdruck von Energie ist. Der ganze Kosmos besteht aus Zwillingskräften, die einander entgegengesetzt, oben und unten und zugleich komplementär (gegensätzliche, aber sich ergänzende Eigenschaften eines Sachverhalts) zueinander sind. Diese beiden Kräfte bezeichnet man als belebte und unbelebte Energie. Unbelebte Energie hat kein Bewußtsein, es ist ein Vibrationszustand der belebten Energie. Die Menschen können als leuchtende Kugel (Kokon) gesehen werden. Jede einzelne Kugel (Aura) ist an einem Punkt, der noch heller leuchtet als die leuchtende Kugel selbst, mit einem Meer der Bewußtheit verbunden. Dies ist der Montagepunkt, und die Stelle, wo die Zusammensetzung - also Montage - der Wahrnehmung stattfindet. Der gesamte Energielos wird an diesem Punkt in Sinnesdaten verwandelt und diese Daten werden sodann als die uns umgebende Welt gesehen. Die Gleichförmigkeit der Erfahrung bei allen Menschen erklärt man mit der Tatsache, daß der Montagepunkt bei allen Menschen an der gleichen Stelle zentriert ist: in Höhe der Schulterblätter, eine Armeslänge hinter ihnen, im Rand des leuchtenden Kokon. (Aura) Die Beobachtung dieses Montagepunktes zeigt, daß er unter den Bedingungen normalen Schlafes, extremer Erschöpfung, bei Krankheit oder nach Einnahme psychotroper Pflanzen (Opium) seine Position verändert. Daraus folgert, daß ein anderes Bündel von Energiefeldern durch den Menschen hindurchgeht, was im Ergebnis zur Wahrnehmung ganz neuer Welten führt. Jede dieser ist in sich vollkommen, aber verschieden von der Welt unseres Alltagslebens und ihr doch ähnlich in der Tatsache, daß man auch dort leben und sterben kann.

Das Beabsichtigen dient dazu, den Montagepunkte an eine im Voraus bestimmte Stelle zu Verschieben. Es gibt Schlüsselpositionen, an denen der Montagepunkt einem Bombardement neuer Energiefelder ausgesetzt ist, die in eine vollkommen neue wirkliche Welt überwechseln. Es ist das Erbe aller Menschen sich in eine dieser Welten begeben zu können. Man braucht nichts anderes zu tun, als die Bewegung des Montagepunktes zu beabsichtigen.

Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit der Absicht ist, daß wir vom Universum selbst dauernd mit Forderungen traktiert werden. Das Universum trachtet dauernd danach, Bewußtsein (die Fähigkeit, mit dem Verstand und den Sinnen die Umwelt zu erkennen und zu verarbeiten) von uns einzufordern.

All unser Streben zielt darauf ab, am Ende selbst ein anorganisches Wesen (Engel) zu werden, also Energie.

Zur Öffnung des Bewußtseins werden auch drei halluzinogene Pflanzen eingesetzt: Peyote (Lophophora williamsii), jimson weed (Datura inoxia syn. D. metoloides) und ein Pilz (möglicherweise Psilocybe mexicana). Seit uralten Zeiten war die Verwendung jener Pflanzen verbreitet, zur Heilung, zur Hexerei und zur Erreichung eines Zustands der Ekstase. Der Gebrauch von Datura inoxia und Psilocybe mexicana wurde zur Erreichung von Macht durch einen Verbündeten eingesetzt. Den Gebrauch von Lophophora williamsi verband man mit dem Gewinn von Wissen oder der Kenntnis einer richtigen Lebensweise.

»Ein Mensch macht sich auf zum Wissen, wie er sich zum Krieg aufmacht, hellwach, voller Furcht und Achtung und absoluter Zuversicht. Wer sich auf andere Weise zum Wissen oder zum Krieg aufmacht, begeht einen Fehler, und wer immer ihn macht, wird seine Schritte ewig bereuen. «

Ein Mensch, der diese Voraussetzungen erfüllt hat, kann für keinen Fehler verantwortlich gemacht werden; unter diesen Bedingungen geht er in seinen Handlungen nicht mit der Ungeschicklichkeit eines Tölpels vor. Wenn ein solcher Mensch versagt oder eine Niederlage erleidet, wird er nur eine Schlacht verloren haben, und darüber wird es keine klägliche Reue geben.

»Ein Verbündeter wird dich lehren, Dinge zu sehen und zu verstehen, die dir ein Mensch unmöglich klarmachen könnte. «

Ein Verbündeter ist weder ein Beschützer, noch ein Geist. Er ist eine Hilfe. «

Mescalito dagegen ist eine andere Art Macht. Ein Beschützer, ein Lehrer.« Er kann nicht so gezähmt und genutzt werden, wie ein Verbündeter. Mescalito ist nicht in uns. Wer immer vor ihm steht, egal ob sich dieses Wesen in einem ein Boss oder Boy zeigt - er wählt viele verschiedene Formen.

In Augenblicken äußerster Gefahr, kann man zu einem letzten Mittel der Verteidigung greifen - einen Gegenstand gegen den Feind schleudern. Gewöhnlich wirft man ein Macht-Objekt, aber da oft keines da ist nimmt man irgendeinen kleinen Stein, der in die Fläche einer rechten Hand paßt. Es muß ein Stein sein, den man mit dem Daumen gegen die Handfläche pressen kann. Diese Methode soll man nur anwenden, wenn man in Gefahr ist, das Leben zu verlieren. Das Schleudern des Objekts muß von einem Kriegsschrei begleitet werden, ein Schrei, der die Eigenschaft hat, das Objekt auf sein Ziel zu lenken. Mit dem Schrei hat man vorsichtig und überlegt zu sein, ihn nicht blindlings anwenden, sondern nur »im genauen Bewußtsein der ernsten Situation«.

Die sieben Leitsätze des Wissenden.

(I) ein Wissender zu werden ist eine Sache des Lernens; (2) ein Wissender hat einen unbeugsamen Vorsatz; (3) ein Wissender hat einen klaren Verstand; (4) ein Wissender zu werden ist eine Sache anstrengender Arbeit; (5) ein Wissender ist ein Krieger; (6) ein Wissender zu werden ist ein unaufhörlicher Prozeß; und (7) ein Wissender hat einen Verbündeten.

Ein Verbündeter ist »eine Macht, fähig einen Menschen über seine eigenen Grenzen hinauszutragen«; das heißt, ein Verbündeter ist eine Macht, die einem erlaubt, die Sphäre der alltäglichen Wirklichkeit zu überschreiten. Folglich bedeutet der Besitz eines Verbündeten den Besitz von Macht; und die Tatsache, daß ein Wissender einen Verbündeten hat, ist der Beweis, daß die Lehren richtig sind.

Ein Verbündeter als Begriff enthält folgendes: (I) ein Verbündeter ist gestaltlos; (2) ein Verbündeter wird als eine Qualität wahrgenommen; (3) ein Verbündeter kann gezähmt werden; (4) ein Verbündeter hat eine Regel.

Band 2 Eine andere Wirklichkeit. 1971

Wenn man das Sehen kann erscheinen die Menschen wie Lichtfasern, wie weiße Spinnenweben. Sehr feine Fäden, die zwischen Kopf und Nabel kreisen. Es sieht aus wie ein Ei aus kreisenden Fasern. Und seine Arme und Beine sind wie leuchtende Flossen, die in alle Richtungen abstehen« Außerdem steht jeder Mensch mit allen anderen Dingen in Verbindung, doch nicht durch seine Hände, sondern durch ein Büschel langer Fasern, die aus dem Mittelpunkt seines Leibes sprießen. Diese Fasern verbinden den Menschen mit seiner Umgebung. Sie halten ihn im Gleichgewicht. Sie geben ihm Stabilität.

»Um Pflanzen zu verstehen, muß man persönlich zu ihnen sprechen«, Man muß jede einzeln kennenlernen. Dann können die Pflanzen einem alles sagen, was man über sie wissen will. «

Der Wille ist etwas sehr Klares und Mächtiges, das unsere Handlungen leitet. Der Wille ist etwas, das ein Mann zum Beispiel einsetzt, um eine Schlacht zu gewinnen, die er nach allen Berechnungen verlieren müßte. «

»Dann muß Wille das sein, was wir Mut nennen«. »Nein, Mut ist etwas anderes. Mutige Männer sind zuverlässige, edle Männer, ständig umgeben von Leuten, die sie bewundern. Aber nur wenige mutige Männer haben den Willen. Für gewöhnlich sind sie furchtlose Männer, denen es gegeben ist, tapfere Taten zu vollbringen, die im Bereich der menschlichen Vernunft liegen; meistens ist ein mutiger Mann auch furchtbar und wird gefürchtet. Wille dagegen hat mit erstaunlichen Taten zu tun, die unserer menschlichen Vernunft trotzen.

Band 3 Reise nach Xtlan 1972

Wie ist es möglich, daß ein 50 Jahre alter Mann viel besser laufen kann als ein junger? Durch krümmen der Finger einwärts. Danach kann man ohne jede Anstrengung mit jedem Tempo Schritt halten. Man hat das Gefühl, als zögen die Hände einen vorwärts.

Die Technik des Schielens besteht darin die Augen allmählich zu zwingen, dasselbe Bild zweimal zu sehen. Die fehlende Fusion der Bilder hat eine doppelte Wahrnehmung der Weit zur Folge, und diese doppelte Wahrnehmung, gibt einem die Möglichkeit, Veränderungen der Umwelt zu beurteilen, die das Auge normalerweise nicht wahrnehmen kann.

Der Wind verwandelt sich in der Dämmerung in Kraft. Ein Jäger, nutzt die Dämmerung und die im Wind verborgene Kraft. Er kann sich auch vor der Kraft verstecken, indem er sich zudeckt und reglos verharrt, bis die Dämmerung vorüber ist. Ihr Schutz ist wie eine Hülle. Kein wildes Tier kann einen dann belästigen.

Man ist so jung, wie man sein will«. »Auch das ist eine Frage der persönlichen Kraft. Wenn man Kraft speichert, kann der Körper unglaubliche Dinge vollbringen. Wenn man hingegen die Kraft vergeudet, dann wird man im Handumdrehen ein fetter, dummer, alter Sack.

Wenn man tagsüber schläft und träumt sollen die Träume auch taghell sein. Wenn man nachts träumt, sollten die Traumbilder den betreffenden Ort bei Nacht zeigen. Was man beim Träumen erlebt, muß mit der Tageszeit übereinstimmen, zu der das Träumen stattfindet; sonst sind die Visionen kein Träumen, sondern gewöhnliche Träume.

Man sollte einen bestimmten Gegenstand wählen, der zu dem Ort gehört, an den man sich im Traum hinbegeben will und die Aufmerksamkeit auf diesen konzentrieren«, »Auf einem Berggipfel zum Beispiel hat man einen bestimmten Busch, den man anschauen möchte, bis er einen festen Platz im Gedächtnis hat. Durch das Träumen kann man hierher zurückkehren, indem man sich an diesen Busch oder an den Felsen erinnert, auf dem man früher einmal saß. Im Träumen zu reisen ist leichter, wenn man sich an einen Ort der Kraft erinnern kann.

Der Ort der letzten Begegnung

Jeder Krieger hat einen Platz zum Sterben; einen Platz seiner Liebe, der mit unvergeßlichen Erinnerungen getränkt ist, an dem mächtige Ereignisse , ihr Zeichen hinterlassen haben, einen Platz, wo er Wunder erlebte, wo ihm Geheimnisse offenbart wurden, einen Platz, wo er seine persönliche Kraft gespeichert hat. Ein Krieger hat die Pflicht, jedes Mal wenn er mit der Kraft in Berührung kommt, an diesen Platz seiner Liebe zurückzukehren, um sie dort zu speichern. Er erreicht ihn entweder durch eine Wanderung oder durch das Träumen. Und eines Tages schließlich, wenn seine Zeit auf Erden um ist und er die Berührung des Todes an seiner linken Schulter spürt, dann fliegt sein Geist an den Platz seiner Liebe um dort in den Tod zu tanzen. »Es spielt keine Rolle, wie man erzogen wurde« Was darüber entscheidet, wie man etwas tut, ist die persönliche Kraft. Ein Mensch ist nur die Summe seiner persönlichen Kraft, und diese Summe entscheidet darüber, wie er lebt und stirbt. »Persönliche Kraft ist ein Gefühl«, »So etwas wie Glücklich sein. Oder man könnte es eine Stimmung nennen. Persönliche Kraft ist etwas, das man unabhängig von seiner Herkunft erwirbt. Ein Krieger ist ein Mann, der nach Kraft jagt, »Ein Wissender ist jemand, der aufrichtig die Mühen des Lernens auf sich genommen hat«. »Ein Mann, der ohne Hast und ohne Zaudern so weit gegangen ist, wie er nur konnte. um die Geheimnisse der persönlichen Kraft zu entdecken.« »Die Kraft jagen, ist ein eigenartiger Vorgang» Zuerst ist es eine Idee; dann wird es Schritt um Schritt vorbereitet und dann - Flip! - passiert es.«

Den richtigen Platz finden. Die Vorbereitung zum Gehen im Dunkeln. »Gangart der Kraft«.

Blätter von mehreren Büschen in der Nabelgegend auf die Haut legen und die Blätter mit beiden Händen gegen den Körper drücken. Die Augen schließen und sich nur auf das Wärmegefühl konzentrieren, das von den "Blättern ausgeht ist die Vorbereitung zum Gehen im Dunkeln die »Gangart der Kraft«. Der Rumpf ist dabei leicht nach vorn gebeugt, aber das Rückgrat ist durchgestreckt. Auch die Knie sind leicht gebeugt. Bei jedem Schritt muß das Knie fast bis zur Brust angehoben werden. Es kommt darauf an, die persönliche Kraft frei strömen zu lassen, damit sie sich mit der Kraft der Nacht vermengen kann, und sobald diese Kraft die Führung übernommen hat, sind Gehfehler wie stolpern oder ausrutschen ausgeschlossen. : die Dunkelheit lähmt nur, weil man sich nur auf die Augen verläßt, ohne zu wissen, daß man sich auch von der Nacht leiten lassen kann. Zunächst sind die Finger gegen die Handflächen zu krümmen und dabei Daumen und Zeigefinger beider Hände auszustrecken. Ganz gleich wie dunkel die Nacht ist, kann man gut sehen wenn man den Blick nicht auf eine bestimmte Stelle richtet, sondern ihn einfach über den Boden gleiten läßt. Die Gangart der Kraft, ist so ähnlich wie das Suchen nach einem Rastplatz. Beide beruhen auf dem Gefühl des Selbstvergessens und dem Gefühl des Vertrauens. Die Gangart der Kraft erfordert, daß man den Blick unmittelbar vor sich zu Boden richtet; schon ein kurzer Blick zur Seite bewirkt eine Veränderung im Bewegungsablauf. »

Um die Welt anzuhalten, muß man jedes Tun einstellen.

Ein Krieger muß also, wenn er die Welt anhalten will, einen kleinen Stein oder etwas beliebig anderes vergrößern, und zwar durch Nicht-tun.

« Man lege einen Kiesel auf einen Felsblock und betrachte ihn genau. Die Löcher und Vertiefungen im Kiesel genau ansehen und versuchen, jede kleine Einzelheit wahrzunehmen. Wenn man sich an das Detail hält, verschwinden die Löcher und Vertiefungen, und dann versteht man, was Nicht-tun bedeutet. Der kleine Schatten, den der Kiesel auf den Felsblock wirft, erweist sich als höchst interessant. Er ist wie Leim. Er bewegt und verändert sich. Man hat den Eindruck, er würde unter dem Kiesel hervor gepreßt.

»Ein Krieger kann an den Schatten alles ablesen » Jetzt hat der Kiesel etwas von vom Krieger aufgenommen. Ein Krieger versucht immer, die Kraft des' Tuns' zu beeinflussen, indem er sie in Nicht-tun verwandelt. Es wäre Tun, wenn man den Kiesel einfach herumliegen ließe, weil er doch nur ein kleines Steinehen ist. Nicht-tun bedeutet, mit diesem Kiesel so zu verfahren, als sei er viel mehr als nur ein Stein. Der Krieger hat diesen Kiesel nun sehr lange in sich aufgenommen und jetzt ist er der Krieger, und mithin darf er ihn nicht herumliegen lassen, sondern muß ihn begraben. Hat der Krieger aber persönliche Kraft, so wird das Nicht-tun bewirken, daß er ihn in ein Kraft-Objekt verwandelt.

Ein Durchschnittsmensch sorgt sich darum, ob die Dinge wahr oder falsch sind, ein Krieger aber tut das nicht. Ein Durchschnittsmensch verhält sich in einer bestimmten Weise zu Dingen, von denen er weiß, daß sie wahr sind, und in einer anderen Weise zu Dingen, von denen er weiß, daß sie nicht wahr sind. Wenn die Dinge als wahr gelten, dann handelt er und glaubt an das, was er tut sei richtig. Aber wenn die Dinge als unwahr gelten, dann macht er sich nicht die Mühe, zu handeln, oder er glaubt nicht an das, was er tut. Ein Krieger hingegen handelt in beiden Fällen. Wenn die Dinge als wahr gelten, dann handelt er, um zu tun. Wenn die Dinge als unwahr gelten, dann handelt er trotzdem, um nicht-zu-tun «

Das Sehen ist die höchste Vollendung eines Wissenden und zum Sehen gelangt man nur, wenn man durch die Technik des Nicht-tuns die Welt angehalten hat. «

Man sieht den Schatten eines Felsens an«, »Der Schatten ist der Felsen, und doch ist er es nicht. Wenn man den Felsen ansieht, um zu wissen, was der Felsen ist, so ist das Tun. Aber wenn man seinen Schatten ansieht, so ist das Nicht-tun. Schatten sind wie Türen, die Türen zum Nicht-tun. Ein Wissender zum Beispiel kann die innersten Gefühle der Menschen erkennen, indem er ihre Schatten beobachtet. «

Es gibt Bewegung in Schatten, es zeigen sich in ihnen die Linien der Welt oder daß Gefühle von ihnen ausgehen« »Tagsüber sind Schatten die Türen zum Nicht-tunen. »Aber da sich im Dunkeln sehr wenig Tun durchsetzt, ist in der Nacht alles ein Schatten, auch die Verbündeten.

Wenn wir geboren werden, bringt jeder von uns einen kleinen Ring von Kraft mit auf die Welt. Dieser kleine Ring tritt beinah sofort in Aktion. Jeder von uns ist also schon von Geburt an mit seinen Kraftringen an das Tun der Welt angeschlossen, damit die Welt entsteht und lebt«

»Unsere Kraftringe sind jetzt an das Tun in diesem Raum angeschlossen. Wir machen diesen Raum. Genau in diesem Augenblick spinnen unsere Ringe der Kraft diesen Raum ins Sein. « Der Raum, in dem wir uns befinden, werde durch die Macht der Kraftringe aller ins Sein gebracht und dort festgehalten. Jeder von uns versteht sich auf das Tun, das einen Raum zum Raum macht, denn wir alle verbringen einen großen Teil unseres Lebens in Räumen. Ein Wissender hingegen schafft sich einen anderen Kraftring. Es ist der Ring des Nicht-tuns, dann ist er an das Nicht-tun angeschlossen. Mit diesem Ring kann er daher eine andere Welt hervorspinnen. «

Band 4 Der Ring der Kraft 1974

»Das Tonal ist alles, was wir sind«. Alles, wofür wir Wörter haben, ist das Tonal. Das Tonal ist nichts anderes als sein eigenes Tun» Das Tonal gilt, mit Recht, als ein Beschützer, ein Wächter der sich oft in einen Wärter verwandelt. «

In Augenblicken großer Belastung kann man folgendes tun. Das Zwerchfell hinabdrücken, während man vier rasche Atemzüge durch den Mund tut, gefolgt von viermaligem tiefem Ein- und Ausatmen durch die Nase. Man muss die raschen Atemzüge wie Schläge in die Körpermitte empfinden und dabei die Hände, fest zu Fäusten geballt, gegen den Nabel drücken, was die Körpermitte stärken und mithilft, die Atemzüge und das tiefe Luftholen zu kontrollieren, wobei man bei hinunter gepreßtem Zwerchfell die Luft anhalten und bis acht zählen kann. Das Ausatmen hat zweimal durch die Nase und zweimal durch den Mund zu geschehen.

»Ein Augenmerk des Kriegers liegt im linken Auge«, »Wenn er auf dem Wege des Wissens bewandert ist, kann sein linkes Auge alles fassen. Meist hat das linke Auge eines Kriegers ein merkwürdiges Aussehen.

Um einer Weltansicht ein Ende zu setzen, der wir von der Wiege an gehorchen, genügt es nicht, dies nur zu wollen. Wir brauchen dazu eine praktische Aufgabe. Diese Aufgabe ist das -Richtige Gehen« Wie alles, was Kraft in sich trägt oder selbst Kraft ist, entgeht das - Richtige Gehen- unserer Aufmerksamkeit. « Das - Richtige Gehen- ist eine List. Dabei lenkt der Krieger, durch das Einkrümmen der Finger, seine Aufmerksamkeit zuerst auf seine Arme. Und dann, indem er - ohne seinen Blick zu zentrieren - auf irgendeinen Punkt geradeaus vor ihm auf einem an seinen Fußspitzen beginnenden und über dem Horizont endenden Bogen schaut, überflutet er buchstäblich sein »Tonal« mit Informationen. Das »Tonal«, kann dann, ohne unmittelbaren Kontakt mit den Elementen seiner Beschreibung, nicht mehr mit sich selbst sprechen, und so entsteht das innere Schweigen. Es geht lediglich darum, durch das Anspannen der Finger in verschiedenen ungewohnten Haltungen die Aufmerksamkeit auf die Arme zu lenken; das einzig Wichtige ist, daß die unkonzentriert blickenden Augen eine Unmenge Bilder von der Welt auffangen, ohne sie klar zu sehen. In diesem Zustand, können die Augen keine Details aufnehmen, die zu flüchtig für die normale Beobachtung sind.

Die Fähigkeit, zu handeln, ohne Belohnung zu erwarten - einfach drauflos zu handeln muß man lernen. »Doch der Schlüssel zur Welt der Zauberer ist das Anhalten des inneren Dialogs«, Um das Anhalten des inneren Dialogs zu beschleunigen, gibt es zwei besonders wichtige Techniken: das Auslöschen der persönlichen Geschichte und das »Träumen«. Die Kunst besteht darin, die Aufmerksamkeit von den Hauptsachen abzulenken.

Band 5 Der zweite Ring der Kraft. 1977

Der erste Ring der Kraft- ist schon in früher Jugend eines jeden Menschen in Aktion. Der zweite Ring der Kraft, bleibt den meisten Menschen verborgen und wird erst im Augenblick des Todes offenbar.

Das -Träumen ist im Wesentlichen die Verwandlung gewöhnlicher Träume in eine Sache des Willens. Wenn Träumer ihre Aufmerksamkeit üben und sie auf Sachverhalte und Vorgänge ihrer gewöhnlichen Träume richten, verwandeln sie diese Träume in –das Träumen-. Der erste Schritt ist in Träumen die Hände zu finden. Alsdann ist die Übung zu erweitern und bestimmte Gegenstände zu finden, nach bestimmten Eigentümlichkeiten, etwa Gebäuden, Straßen usw. suchen. Ein weiterer Schritt führt zum Träumen von bestimmten Orten, zu bestimmten Tageszeiten. Die letzte Stufe besteht darin, die Aufmerksamkeit auf das ganze eigne Selbst zu richten. Diese letzte Stufe, wird gewöhnlich durch einen Traum eingeleitet, bei dem man sich selbst schlafend im Bett liegen sieht.

Das Angaffen von Gegenständen zum Beispiel von Blättern, stärkt die zweite Aufmerksamkeit. Wenn man so einen Blätterhaufen stundenlang angafft, dann werden die Gedanken still. Und ohne die Gedanken schwindet die erste Aufmerksamkeit für die Wirklichkeit, und die zweite Aufmerksamkeit heftet sich an die Blätter, und dann werden die Blätter zu etwas andrem. Den Augenblick, wenn die zweite Aufmerksamkeit sich an etwas heftet, ist das -Anhalten der Welt-. Und das ist richtig: die Welt steht dann still. Die Schwierigkeit beim Gaffen ist, daß man lernen muß, die Gedanken zum Schweigen zu bringen. Und dann kombiniert man das Angaffen trockener Blätter mit dem Suchen der Hände beim Träumen. Träumer müssen gaffen, um zu träumen, und dann müssen sie beim Gaffen nach dem Geträumten suchen. So zum Beispiel schaut man auf die Schatten von Steinen und diese Schatten werden zu Licht; Gaffen und Träumen gehören zusammen.

Band 6 Die Kunst des Pirschens 1981

Wenn ein Träumer sein Träumen benutzt, um die zweite Aufmerksamkeit auf Geld oder auf Macht über Menschen zu richten, dann ist das Schlecht und Böse.

Der andere Aspekt ist wenn Träumer ihre zweite Aufmerksamkeit auf Dinge konzentrieren, die nicht in oder von dieser Welt sind, wie etwa eine Reise ins Unbekannte. Krieger brauchen unermeßliche Makellosigkeit (Reinheit der Gedanken), um dies zu erreichen. «Im Träumen muß man sich damit begnügen, alle Dinge möglichst kurz anzublicken. Sobald man sich auf etwas Bestimmtes konzentriert, verliert man die Kontrolle. »Der Traumkörper hat nicht die Absicht, zu essen oder zu trinken. Der Traumkörper kann zum Beispiel durch eine Wand gehen, weil er die Absicht kennt, sich in Luft aufzulösen. Der physische Körper kennt die Absicht, zu essen, aber nicht die des Sich Auflösens.

Der Adler (Schöpfer) verschlingt die Bewußtheit aller lebenden Geschöpfe. Der Adler, jene Macht, die das Schicksal aller lebenden Wesen regiert, spiegelt alle diese Lebewesen gleichzeitig und zugleich wieder. Es ist daher falsch, den Adler anzubeten, ihn um Wohltaten zu bitten, auf seine Gnade zu hoffen. Der menschliche Teil des Adlers (der Gottesfunke im Menschen) ist zu unbedeutend, als daß er die Welt bewegen könnte. Jedem lebenden Wesen wird gewährt, einen Durchlaß zur Freiheit zu suchen und hindurch zu schlüpfen. Wer den Durchlaß sieht, und hindurchgeht weiß, daß der Adler dieses Tor gelassen hat, um die Bewußtheit des Menschen zu erhalten.

Der Adler hat den Nagual (Führer) ein Doppelwesen, sei es in Gestalt eines Menschen, eines Tieres oder einer Pflanze - geschaffen um allen Lebewesen diesen Durchlaß zu öffnen.

Es fällt den Pirschern nach der Durchsicht ihres Lebens leicht, sich alles Nicht- Tun des Selbst zunutze zu machen, wie etwa das Auslöschen der persönlichen Geschichte, das Verlieren der eigenen Wichtigkeit, das Unterbrechen der Routinegewohnheiten usw. Dabei ist wichtig das Unwesentliche abzuwerfen; das Leben mit einer Entscheidung aufs Spiel zu setzen; sich zu entspannen; Kräfte neu zu gruppieren, eine andere, neue Stimmung des Optimismus und des Selbstvertrauens zu schaffen; die Zeit zu verdichten; und schließlich daß ein Pirscher sich nie in den Vordergrund stellt.

Band 7 Das Feuer von innen 1984

Der Montagepunkt befindet sich nicht auf dem physischen Leib des Menschen, sondern in der leuchtenden Schale, im Kokon an der Aura selbst. Der Sehende erkennt diesen Punkt an seinem intensiven Leuchten und kann ihm einen Stoß versetzen. Die Wucht dieses Stoßes bewirkt eine Delle im Kokon, und dies fühlt sich an wie ein Schlag auf das rechte Schulterblatt, ein Schlag, der alle Luft aus der Lunge treibt obwohl er den Körper überhaupt nicht berührt hat.

»Es gibt zwei Wirkungen. »Die eine ist eine Einbuchtung die andere ist ein Spalt; jede hat ihre eigene Wirkung. Der Erste ist eine zeitweilige Erscheinung und bewirkt eine vorübergehende Verschiebung. Der Spalt dagegen ist eine tiefgreifende und anhaltende Erscheinung und bewirkt eine dauerhafte Verschiebung. In manchen Fällen ist der Kokon des Menschen so geschmeidig, daß schon die kleinste Krafteinwirkung eine Vertiefung hervorruft, von einer kleinen Delle bis zu einem Drittel des Kokons. Oder sie erzeugt einen Spalt, der sich über die ganze Breite oder Länge der eiförmigen Schale hinzieht und dem Kokon ein Aussehen verleiht, als sei er in sich zusammengerollt. Manche leuchtenden Schalen kehren, nachdem sie eingedellt wurden, sofort in ihre ursprüngliche Form zurück. Andere bleiben Stunden, gar Tage eingedellt, kehren aber von selbst in die Ausgangslage zurück. Wieder andere behalten eine feste, unveränderliche Delle, die eines erneuten Stoßes auf eine benachbarte Stelle bedarf, um die ursprüngliche Form wieder herzustellen. Diese Dellen wirken auf die erste Aufmerksamkeit ein, indem sie die Glut der Bewußtheit verschieben. Die Delle drückt die Wahrnehmung im Innern des Kokons zusammen. Die Welt, wie wir sie wahrnehmen, ist eine Folge wo der Montagepunkt an einer bestimmten Stelle auf unserem Kokon sitzt. Sobald man das begriffen hat, kann man den Montagepunkt willentlich verschieben. Zuerst lernen wir, daß er an dieser Stelle sitzen kann, und dann befehlen wir selbst ihm, an dieser Stelle zu bleiben. Unser Befehl wird zum Befehl des Adlers (Schöpfers), und der Punkt wird an dieser Stelle fixiert. Selbst-Versenkung Vernunft und Rituale sind eine stark bindende Kraft, eben weil sie auf Wiederholung beruhten und den Montagepunkt beweglich machen. Wenn er zu weit oder falsch verschoben wird dann verliert man den Verstand. Bei gesundem Verstand zu sein, bedeutet, daß der Montagepunkt unbeweglich ist. Wenn er sich verschiebt, bedeutet es buchstäblich, daß man verrückt ist. Zwei Möglichkeiten, stehen dem Krieger offen, der seinen Montagepunkt verschoben hat. Die eine ist, anzuerkennen, daß man krank ist. Dann kann man sich verrückt benehmen und emotional auf die sonderbaren Welten reagieren, welche die Verschiebung des Montagepunktes einen erleben lassen. Die andere ist, gelassen und ungerührt zu bleiben, in der Gewißheit, daß der Montagepunkt immer wieder in seine Ausgangslage zurückkehrt.

Kinder haben anfangs keinen fixierten Montagepunkt. Ihre Wahrnehmungen sind in einem Zustand großer Erregung, und ihr Montagepunkt verschiebt sich hin und her, was den Kindern die Fähigkeit gibt, sich auf verschiedene Wahrnehmungen einzustellen. Während das Kind heranwächst, zwingen (erziehen) die Erwachsenen seiner Umgebung es -, seinen Montagepunkt zu fixieren. »Tatsache ist, daß viele Kinder sehen«. »Die meisten von ihnen, die sehen, gelten als Sonderlinge, und es wird alles getan, sie umzuerziehen, um die Position ihres Montagepunktes zu festigen.

« Die Position des Montagepunktes ist von unseren Vorfahren für uns festgelegt, und kann mit geringer Anstrengung verändert werden. »Kraft-Pflanzen (Opium) haben die Bewandtnis den Montagepunkt in Bewegung zu bringen«; aber auch Hunger, Müdigkeit und Fieber oder dergleichen können eine ähnliche Wirkung haben.

» Visionen haben keinen Wert für den Krieger auf seiner Suche nach absoluter Freiheit, denn sie entstehen durch eine Seitwärts- Verschiebung des Montagepunktes. «

Mit dem Ausdruck Seitwärts-Verschiebung ist eine Verschiebung des Punktes von der einen Seite zur anderen, quer über die ganze Breite des menschlichen Wahrnehmungs-Bandes gemeint, und nicht eine Verlagerung in die Tiefe. Sobald der Krieger - durch das Anhalten seines inneren Dialogs - ein inneres Schweigen erreicht hat, kann das bloße Geräusch einer Gangart der Kraft, seinen Montagepunkt einfangen. Der Rhythmus gedämpfter Schritte fesselt augenblicklich die - durch das innere Schweigen gelöste - Kraft der Wahrnehmung im Innern des Kokons. »Diese Kraft hängt sich an die Ränder des Wahrnehmungs-Bandes«, »Am rechten Rand finden wir endlose Visionen körperlicher Aktivität, Gewalt, Mord und Wollust. Am linken Rand finden wir Spiritualität, Religion, Gott. Sobald das innere Schweigen erreicht ist, beginnen die Bindungen, die den Montagepunkt an seinen jeweiligen Platz binden, sich aufzulösen, und der Montagepunkt wird frei beweglich.

»Der Montagepunkt kann auch nach unten bewegt werden er bleibt aber nicht lange dort unten, und das ist gut so, denn dies ist die Stelle, wo er sich beim Tier befindet. Wenn er nach unten rutscht, so läuft dies unserem Interesse zuwider, auch wenn es ganz leicht zu bewerkstelligen ist. «

Über das Pirschen.

Wenn ein Krieger sich ununterbrochen auf eine für ihn ungewohnte Weise verhält, dann fangen die sonst ungenutzten Seiten in seinem Kokon an zu glühen. Und dabei verschiebt sich sein Montagepunkt sanft, harmonisch und kaum fühlbar. Durch diese Beobachtung angeregt, kann man Verhalten systematisch kontrollieren. Diese Übung ist die Kunst des Pirschens. Das Pirschen verlangt vom Übenden ein Verhalten, das man als verstohlen bezeichnen kann. Durch stetige Übung versetzt man den Montagepunkt in dauernde Bewegung. Die Verschiebung des Montagepunktes in die linke Seite bringt die Träume hervor. Je weiter die Bewegung, desto lebhafter und phantastischer der Traum. Das Auffinden der Hände im Traum, ist dazu bestimmt den Montagepunkt an der Stelle festzuhalten, zu der er sich im Schlaf hinbewegt. Hier aber Muß der Träumer ein Gleichgewicht wahren. Das einzige, was er steuern kann, ist die Fixierung des Montagepunktes. Man befindet sich in der Lage eines Fischers, ausgestattet mit einer Angelschnur , die sich nach eigenem Willen auswirft; es bliebt nichts anderes übrig, als die Leine an der Stelle zu vertäuen, wo sie ins Wasser fällt. »Die Stelle, an die sich der Montagepunkt im Traum bewegt, ist die Traumposition«

Es ist die Position des Montagepunktes, die darüber entscheidet, wie wir uns verhalten und wie wir fühlen. Der eine Aspekt dieser Kraft, der den Punkt an seiner Stelle hält ist der Wille, Der andere Aspekt, der ihn sich verschieben läßt ist die Absicht.

Um den Kokon des Menschen zu sehen, Muß man den Menschen von hinten anstarren, während er sich von einem entfernt. Es ist nutzlos, Menschen von vorn anzustarren, weil die Vorderseite des eiförmigen Kokons des Menschen einen Schutzschild hat.

Ein behutsamer, aber fester Stoß an der rechten Seite, zwischen Hüftknochen und Brustkorb regt den Montagepunkt vor dem Einschlafen an.

Bei Ungeduld oder Verzweiflung, Zorn oder Traurigkeit hilft, die Augen zu rollen. Diese Augenbewegung bewirkt eine sofortige Verschiebung des Montagepunktes und man findet Linderung. Sie ist ein Ersatz für die wahre Bemeisterung der Absicht. «

Die neun Möglichkeiten der Energiefelder des Träumens.

1. Das Universum ist eine Ansammlung von Energiefeldern, die dünnen Lichtfasern gleichen.

2. Diese Energiefelder strahlen aus der Schöpfer-Quelle (Adler)

3. Auch die Menschen bestehen aus einer unendlichen Zahl von faserförmigen Energiefeldern.

4. Nur ein sehr kleines Spektrum von Energiefeldern im Innern des leuchtenden Kokon das den Menschen umgibt, wird erhellt, und zwar von dem intensiv leuchtenden Montagepunkt, der sich an der Oberfläche des Kokon befindet.

5. Wahrnehmung findet statt, sobald die Energiefelder dieses kleinen, unmittelbar an den leuchtenden Punkt angrenzenden Spektrums ihr Licht aussenden, um identische Energiefelder außerhalb des Kokons zu erhellen. Weil nur jene Energiefelder wahrnehmbar sind, die durch den leuchtenden Punkt erhellt werden, bezeichnet dieses als »Punkt, wo die Wahrnehmung montiert wird, kurz als »Montagepunkt«.

6. Der Montagepunkt kann aus seiner gewohnten Position an der Oberfläche des leuchtenden Kokons in eine andere Position an der Oberfläche oder ins Innere des Kokons verschoben werden. Weil das Leuchten des Montagepunktes alle Energiefelder die es berührt, erhellen kann, wird der Montagepunkt, sobald er sich in eine neue Position bewegt, sofort neue Energiefelder erhellen und mithin wahrnehmbar machen. Diese Wahrnehmung bezeichnet man als Sehen.

7. Sobald der Montagepunkt sich verschiebt, ermöglicht er die Wahrnehmung einer ganz anderen Welt, die ebenso objektiv ist wie die Welt, die wir normalerweise wahrnehmen. Man kann in jene andere Welt gehen, um sich dort Energie und Lösungen für besondere Fragen zu holen oder um das Unvorstellbare zu schauen.

8. Die alles beherrschende Kraft und Ursache unserer Wahrnehmung ist die Absicht. Es ist nicht so, als würde uns etwas bewußt, weil wir es wahrnehmen, sondern wir nehmen wahr, weil die Absicht eingreift und uns dazu zwingt.

9. Man strebt nach dem Ziel, einen Zustand absoluter Bewußtheit zu erreichen, um alle Möglichkeiten der Wahrnehmung zu erfahren, die uns Menschen offenstehen.

Zu diesen Zuständen führt das Träumen, nämlich die Kontrolle und praktische Nutzung der Träume; sowie das Pirschen, nämlich die Kontrolle des Verhaltens.

Die Bewegung des eigenen Montagepunkts ist ein wichtiges Manöver. Man kann den Montagepunkt eines anderen aus seiner üblichen Position lösen, indem man dem Montagepunkt einen knappen und direkten Stoß versetzt. Dieser Schlag - den man als Klaps auf das rechte Schulterblatt spürt. obwohl niemals ein körperlicher Kontakt stattfindet - führt zu einem Zustand gesteigerter Bewußtheit. Jede Stelle, an die der Montagepunkt sich bewegt, wird durch ein bestimmtes Leuchten der Augen angedeutet. Weil die Augen eine eigene Erinnerung haben, können sie sich jede Stelle ins Gedächtnis rufen, indem sie das besondere, mit dieser Stelle verbundene Leuchten hervorrufen. « Aus einer dunklen Absicht unserer Vorfahren ist der Montagepunkt des Menschen jedoch aus der positiven, mentalen, geistigen Position –vor der Brus-t in eine der »Vernunft«- hinter dem Rücken-. festgesetzt. Bei den meisten befindet sich der Montagepunkt nicht direkt am Platz der Vernunft, sondern unmittelbar daneben.

Band 10 Die Bewegungen der Zauberer Tensegrity

Man braucht im Leben einen geschmeidigen Körper, wenn man körperlich leistungsfähig und bei klarem Verstand sein will«, Wer sich in den Unbekannten Welten zurechtfinden will, Muß wagemutig sein, aber nicht tollkühn. Die Fähigkeit, die im Universum fließende Energie wahrzunehmen, ist das Sehen« In diesem Zustand ist der menschliche Körper fähig, Energie als ein Fließen, ein Strömen, als eine dem Wind ähnliche Vibration wahrzunehmen. Wenn die für die Menschen normale Wahrnehmung der Welt außer Kraft gesetzt wird, ist es möglich, Energie im Universum fließen zu sehen. « Jeder Teil des menschlichen Körpers ist daran beteiligt, das vibrierende Fließen, die strömende Schwingung, in so etwas wie in eine sensorische Anschauung umzusetzen. Die Gesamtsumme dieser sensorischen Informationen werden dann durch Gewohnheit in eine Anschauung umgewandelt, das die Menschen befähigt, die Welt so wahrzunehmen, wie sie ist. Es erforderte eine ungeheure Disziplin diese gewohnte Wahrnehmung der Welt außer Kraft zu setzen damit man Sehen kann.

Das Universum ist ein Gebilde, das ähnlich einer Zwiebel aus Tausenden von Schichten besteht. Die alltägliche Welt der Menschen, ist nur eine dieser Schichten, und demzufolge sind weitere Schichten vorhanden. Die Illusion der Menschheit ist die Überzeugung daß die Welt, mit der sie es täglich zu tun haben, die einzig existierende Welt sei.

Das Sehen der Energie, wie sie im Universum fließt, ist das geeignete Mittel, um die scheinbare Illusion in Frage zu stellen. Es gibt tatsächlich eine schwindelerregende Zahl von Welten, die der Wahrnehmung des Menschen zugänglich sind. Es sind Welten, wo man leben und sterben kann.

»Alles, was wir auf der Welt tun, erkennen und betrachten wir, indem wir es in Ähnlichkeitsreihen übersetzen, in Reihen von Dingen, die durch Zwecke miteinander verknüpft sind. Wenn man zum Beispiel Gabel sagt, denkt man sofort an Löffel, Messer, Tischtuch, Serviette, Teller, Tasse und Untertasse, Weinglas, Chili con carne, Festmahl, Geburtstag, Fiesta. Auf diese Weise ist alles miteinander verbunden. Alle diese Zusammenhänge, diese Reihen der durch Zwecke verknüpften Dinge sind mit dem Glauben des Menschen verbunden, Sodas die Dinge so fest verankert sind wie das Wort Gottes.«

»Für unser Denken, ist das ganze Universum wie das Wort Gottes absolut und unwandelbar. So jedenfalls verhalten wir uns. In der Tiefe unseres Denkens gibt es eine Kontrollinstanz, die uns nicht erlaubt, innezuhalten und festzustellen, daß das Wort Gottes, so wie wir es kennen und begreifen, auf eine tote Welt zutrifft. Eine lebendige Welt hingegen ist dauernd im Fluß. Sie bewegt sich. Sie verändert sich. Sie ist im Wandel.

Den Begriff Umverteilung bedeutet daß die Menschen, wenn sie als Energiefelder wahrgenommen werden, in sich geschlossene energetische Einheiten mit klar umrissenen Grenzen sind, die keine Energie eindringen oder ausfließen lassen. Die innerhalb dieses Verbundes von Energiefeldern existierende Energie ist und bleibt daher - nur das- worauf jeder einzelne zurückgreifen kann.

»Die Menschen haben von Natur aus die Tendenz«, »Energie aus den Vitalzentren zu verdrängen. Diese Zentren befinden sich auf der rechten Körperseite gleich unter dem Brustkorb, im Bereich von Leber und Gallenblase, und auf der linken Körperseite ebenfalls unter dem Brustkorb, im Bereich von Bauchspeicheldrüse und Milz, außerdem am Rücken direkt hinter den genannten Zentren, um die Nieren und darüber in der Gegend der Nebennieren, an der Halswurzel in der V-förmigen Vertiefung, die Brustbein und Schlüsselbeine bilden, und bei Frauen im Bereich von Gebärmutter und Eierstöcken.« ". Die Menschen verdrängen die Energie, »Indem sie sich Sorgen machen«, »Indem sie dem Stresse des Alltags erliegen. Die Zwänge der alltäglichen Aktivitäten fordern vom Körper ihren Tribut. «

»Diese verdrängte Energie sammelt sich am Rand des leuchtenden Kokons«, »Manchmal bildet sie eine dicke, rinden ähnliche Ablagerung. Körperliche Übungen, Bewegungen aktivieren die in dem leuchtenden Kokon angesammelte Energie und führen sie dem physischen Körper wieder zu. Energie am Rande des leuchtenden Kokons«, »also stagnierende Energie, ist so nutzlos, als hätte man überhaupt keine Energie. Es ist eine wirklich bedrohliche Situation, Überschuß an Energie zu haben, die praktisch nicht verfügbar ist. Es ist so, als würde man in der Wüste verdursten, während man einen Behälter voll Wasser mit sich herumschleppt, den man nicht öffnen kann.

Senilität ist steif, halsstarrig, stur immer in der gleichen Umgebung kreisen. Jugend ist dagegen temperamentvoll, kreativ, gelenkig, einfallsreich. Jung sein hat nichts mit Jugend zu tun. Jungsein bewahre niemanden vor Senilität. Häufig sind die heutigen Jugendlichen schon mit zwanzig Jahren senil und voll langweiliger Routine. Man Muß seinen Verstand überwinden«, »Der Verstand kann einem nicht vorschreiben, daß es an der Zeit ist, alt zu werden. Man soll sich nicht an Verträge halten, an denen man nicht mitgewirkt hat. Unter dem Alter zu leiden, ist solch ein Vertrag. «

Unser Schöpfer ist eine unpersönliche Kraft, die unendlich viel für jene bereithält, die den Mut haben, danach zu suchen. Es ist eine Kraft im Universum, wie das Licht oder die Schwerkraft. Es ist ein Katalysator, eine vibrierende Kraft, die die Energiefelder, aus denen der Mensch besteht, zu einer klar umrissenen, Einheit zusammenfügt. Die vibrierende Kraft ist der Faktor, der keine Energie in den leuchtenden Kokon eindringen oder aus ihr austreten läßt.

Tägliche gymnastische Bewegungen sind für den Geist und Körper des Menschen von großer Wichtigkeit. Die vibrierende Kraft, unserer Energiefelder verschmilzt miteinander, ähnlich wie das, was moderne Astronomen im Inneren aller im Kosmos existierenden Galaxien vermuten. Sie glauben, daß es dort eine starke Kraft gibt, welche die Sterne der Galaxien an Ort und Stelle hält. Diese Kraft, das sogenannte »schwarze Loch«, ist ein theoretisches Konstrukt, das aber die vernünftigste aller möglichen Erklärungen dafür zu bieten scheint, daß die Sterne nicht getrieben vom Schwung ihrer eigenen Rotation davonfliegen.

Die menschlichen Energien werden durch eine Art von Vibration (Schwingung) zusammengehalten, die alles lebendig macht und zugleich an seinem Platz hält. Der Energielos« »den die gymnastischen Übungen dem Vitalzentren zuführen, macht den Montagepunkt beweglicher. Er ist nicht mehr so hermetisch verankert.

»Wir sind Geschöpfe der Bewußtheit, Wahrnehmende, »Die Menschen befinden sich auf einer Reise des Bewußtseins, die vorübergehend durch äußere Kräfte unterbrochen worden ist, gewissermaßen in einem Strudel gefangen, wo sie umherwirbeln und den Eindruck haben, mit der Strömung zu schwimmen, während sie in Wirklichkeit nicht von der Stelle kommen.

Band 11 nicht gelesen

Band 12 Das Wirken der Unendlichkeit.

Die Schlammschatten.

Die Menschen befinden sich im Bann von Mächten, die sie nach Belieben lenken. Die Kunst besteht darin, sich nicht wirklich für oder gegen sie zu entscheiden, sondern sich klugerweise schieben zu lassen.

»Es existieren räuberische Wesen, die aus den Tiefen des Kosmos kommen (von anderen Sternen) und die Herrschaft über die Menschheit an sich gerissen haben. Die Menschen sind seine Gefangenen. Diese Räuber sind unsere Herren und Meister. Sie haben uns fügsam und hilflos gemacht. Wenn wir protestieren wollen, unterdrücken sie unseren Protest. Wenn wir unabhängig handeln wollen, verlangt sie, daß wir darauf verzichten.

Zum Beispiel ist es pechschwarze Nacht« Aber wenn man die Umgebung aus den Augenwinkeln heraus betrachtet, kann man flüchtige Schatten sehen. Diese fliegenden Schatten -Flieger- haben die Herrschaft übernommen, weil wir Nahrung für sie sind. Und sie nehmen uns erbarmungslos aus, weil wir ihr Überleben sichern. So wie wir Hühner in Hühnerställen halten, so halten uns die Flieger in Menschenställen, unseren Wohnungen. Auf diese Weise haben sie ihre Nahrung ständig zur Verfügung« Sie steuern unsere Überzeugungen, unsere Vorstellung von Gut und Böse, unsere gesellschaftlichen Sitten, unser Fernsehprogramm, unsere ethischen Vorstellungen, unsere Familienverhältnisse, unsere Fußballvereine, unser Nahrungsangebot usw. Sie füttern die Menschen gut mit Butter und Autos damit sie selbst nicht hungern brauchen. Sie bringen unsere Hoffnungen und Erwartungen hervor und unsere Träume von Erfolg oder Versagen. Von ihnen stammen Verlangen, Gier und Feigheit. Die Raubwesen diese Flieger sind es, die uns zufrieden und egoistisch und zu Gewohnheitstieren machen. « Um uns gehorsam, demütig und schwach zu halten, haben die räuberischen Wesen zu ungeheuerlichen Methoden gegriffen Sie haben uns ihr Denken, ihr Wollen, Ihr Ich eingeimpft. Sie bombardieren uns täglich mit Propaganda, den negativen Machenschaften über Sex, Mord und Totschlag. Ihr eigenes Bewußtsein, ihre Machenschaften sind von der Angst erfüllt, jederzeit entdeckt zu werden. Der Flieger fürchtet, seine Schliche könnten aufgedeckt und ihm dadurch die Nahrung entzogen werden. Damit greifen diese Raubwesen in das Leben der Menschen ein. Der menschliche Kokon ist von einer glänzenden Hülle umgeben, so etwas wie einer Schutzhaut, die eng anliegt. Die Räuber knabbern diese unsere Hülle des Ichs während des Schlafs an und auf. In der Jugend ist diese Hülle des Ichs noch unversehrt. Wenn der Mensch erwachsen ist haben die Flieger alles abgeknabbert und nur noch einen schmalen Rand übrig gelassen, der vom Boden bis über die Zehen reicht. Dieser Rand ermöglicht es den Menschen gerade noch, am Leben zu bleiben« Dieser schmale Rand des Ichs ist das Zentrum der Selbstreflexion, in dem der Mensch unabänderlich gefangen ist. Dadurch, daß die räuberischen Wesen mit der Selbstreflexion ihr Spiel treiben, bewirken sie ein momentanes Aufflackern des Ichs, das sie dann rücksichtslos und räuberisch verschlingen. Sie legen uns alberne Probleme wie Angst, Aktienstürze, Rockmusik, Fußball oder Autoschlangen vor, die unser Bewußtsein zum Aufflackern zwingen. So halten sie uns am Leben, damit die energetischen Flammen unserer nichtssagenden Probleme sie ernähren. Wenn die räuberischen Wesen unsere Schutzhülle des Ichs in Ruhe lassen würden, wächst sie nach. Mit Hilfe äußerster Disziplin, Ehrlichkeit mit sich selbst und der Welt, unermeßlicher Makellosigkeit sowie der eigenen inneren Stille kann man die Räuber zurückdrängen, damit die Schutzhülle wieder über die Höhe der Zehen hinaus wächst, bis sie ihre natürliche Größe erreicht hat. Es hilft auch die tägliche Übung indem man diese Glibber Schutzschicht mit 21 Kniebeugen vom Fußboden entlang des Körpers mit den Händen nach oben zieht. Dann werden unsere natürlichen Wahrnehmungen wieder aktiv. Der Flieger kommt in günstigen Momenten zurück, aber er ist nicht mehr so stark wie zuvor, und es beginnt ein Kampf, bis das Bewußtsein des Fliegers die Flucht ergreift. Das ist ein trauriger Tag da man sich dann auf seine eigenen Mittel besinnen Muß, die gleich Null sind. Niemand sagt uns, was wir tun sollen. Kein Bewußtsein fremden Ursprungs diktiert uns mehr den Schwachsinn, dem wir bisher ausgesetzt waren. Das wahre menschliche Bewußtsein, das uns gehört, die Summe unserer Erfahrungen, ist durch die lebenslange Fremdherrschaft scheu, unsicher und unbeständig geworden. Wir müssen dann aus dieser glühenden Leere neu anfangen und lernen über diesen besiegten Schatten zu springen.

Band 13. Shabono Florinda Donner 1982 Uninteressant

Band 14. Die Lehren der Hexe Florinda Donner-Grau 1985 Uninteressant

Band 15. Traumwache Florinda Donner-Grau 1991

Traumwache

Wenn man in einer Hängematte schläft, die von einem Dach oder Baum herabgelassen wird dann verlieren wir auf diese Weise den Kontakt mit dem Boden. Der Boden erdet uns. Derartig aufgehängt, lernt der Anfänger, wie sich die Energie vom Wachzustand zum Träumen verlagert und vom Träumen zur Traumwache. -Innerhalb der zweiten Aufmerksarnkeit, oder der Traumwache, Muß man daran glauben, daß der Traum so real ist wie die Welt des Alltags. Für die Zauberer sind alle weltlichen und außerweltlichen Bestrebungen durch untadelige Handlungen gesteuert, und hinter jeder untadeligen Handlung liegt die Fügung. Und Fügung heißt nicht Hinnahme. Fügung trägt ein dynamisches Element; sie beinhaltet Handlung. In dem Augenblick, in dem die Traumwache beginnt, öffnet sich eine Welt verführerischer und unerforschter Möglichkeiten. Eine Welt, in der die ultimative Verwegenheit zur Realität wird und in der man das Unerwartete erwarten kann. Dann beginnt das eigentliche Abenteuer der Menschheit. Die Welt wird offen für alle Möglichkeiten und Wunder.

Band 16. Die Zauberin Taisha Abelar 1996

Die Zauberin

Die Zauberer lehren, daß Wahrnehmung außerhalb dessen stattfindet, was durch die normalen Sinne erfaßbar ist. Wahrnehmung findet an einem 0rt außerhalb unserer Körper und jenseits unserer Sinne statt.

Um ihr Ausdruck zu verleihen, Muß man sie erfahren. Die Zauberer trachten danach ihr ganzes Leben lang die dünne Hülle menschlicher Annahmen zu zerreißen. Sie bereiten sich vor. Sie wissen, daß Voraussetzung für jeden Sprung in das Unbekannte ein gut ausgebildeter Verstand ist. Nur dadurch waren sie in der Lage, sinnvoll zu erklären, was immer sie von ihren Reisen in das Unbekannte mit zurückbrachten.

Das letzte Ziel eines Zauberers ist die Kunst der Freiheit, dem abstrakten Flug näher zu kommen. Als erstes richtig atmen, das jahrhundertelang als Geheimnis gehütet wurde. Dieser Atem ist Abbild der beiden Kräfte von Schöpfung und Zerstörung, Licht und Dunkel, Sein und Nichtsein.» Die richtige Haltung: leicht vorgebeugt, und die Knie so hoch wie möglich an die Brust gezogen. Die Füße blieben am Boden, und mit den Armen die Unterschenkel umfassen und die Hände vor den Knien fest verschränken; Dann den Kopf herunter, bis das Kinn die Brust berührt. Dieser Flug wird symbolisch von der rechten Seite der Stirn zur linken dargestellt, aber eigentlich ist damit gemeint, daß wir den ätherischen Teil unserer Selbst, den Doppelgänger, zu einem Inhalt unseres alltäglichen Bewußtseins machen. Der Realismus von Körper und Geist ist ein Irrtum. Die tatsächliche Trennung besteht zwischen unserem physischen Körper, der Behausung unserer geistigen Vermögen, und dem ätherischen Körper oder Doppelgänger, dem Gefäß unserer Energie. Der abstrakte Flug besteht darin, daß wir unser ätherisches Doppel in unseren Alltag einbringen. Anders gesagt: Sobald unser physischer Körper sich seiner ätherisch-energetischen Entsprechung voll bewußt wird, wechseln wir über in das Abstrakte, eine ganz andere Bewußtseins Welt.» «Um uns zu ändern, müssen wir drei Bedingungen erfüllen. Erstens müssen wir den Entschluß, uns zu ändern, laut aussprechen, damit der Wille uns hört. Zweitens müssen wir unser Bewußtsein für eine gewisse Zeit bei dieser Aufgabe halten; wir können damit nicht unverbindlich anfangen und es gleich wieder fallen lassen, wenn die Resultate nicht schnell genug kommen. Drittens müssen wir das, was dabei herauskommt, vollkommen leidenschaftslos betrachten. Wir lassen uns gar nicht erst ein auf Gedanken an Erfolg oder Mißerfolg. Folgen Sie diesen drei Schritten, und Sie können jedes unliebsame Gefühl oder Verlangen ändern.

»Hier eine Form der Kommunikation», «Allerdings nicht mit Menschen, sondern mit der Kraft, die Wille heißt. Man streckt den kleinen Finger und den Zeigefinger aus und formt mit den beiden übrigen Fingern und dem Daumen einen Kreis. Das ist ein Zeichen, das die Aufmerksamkeit dieser Kraft anzieht, die dann durch die Energielinien, die von den Fingern ausgehen oder in sie einmünden, in den Körper eintreten kann. «Die Energie kommt durch den Zeigefinger und kleinen Finger, wenn man sie wie Antennen ausstreckt» «Dann wird sie von dem Kreis, den die übrigen drei Finger bilden, eingefangen und festgehalten. Mit dieser Handhaltung, kann man genügend Energie ansaugen, um den Körper zu heilen und zu kräftigen oder die eigenen Stimmungen und Gewohnheiten zu ändern. «Solange die positiven und negativen Kräfte im Gleichgewicht sind, heben sie sich gegenseitig auf, und das bedeutet, daß mein Wert Null ist. Es bedeutet auch, daß ich nicht böse werden kann, wenn jemand mich kritisiert, oder mich freue, wenn jemand mich lobt. Die chinesischen Weisen der alten Zeit sagten, daß man, um seinen eigenen Wert zu erkennen, durch das Auge des Drachen schlüpfen Muß» Diese Weisen, waren überzeugt, daß das grenzenlose Unbekannte von einem riesenhaften Drachen bewacht wird, von dessen Schuppen ein blendendes Licht ausgeht. Der mutige Sucher, der sich dem Drachen zu nahen wagt, steht in Ehrfurcht und Schrecken vor dieser blendenden Helle, sieht den machtvollen Drachenschwanz, der mit dem leisesten Zucken alles zerschmettern kann, was ihm in den Weg kommt, und spürt die Hitze des feurigen Atems, in dem alles zu Asche wird. Aber die alten Weisen glaubten, daß es trotzdem einen Weg gibt, sich an diesem Drachen vorbei zu schleichen: Wenn man eins wird mit dem Willen des Drachens, erlangt man die Unsichtbarkeit und kann durch sein Auge schlüpfen. «Es bedeutet, daß wir durch die Rekapitulation (sein Leben von frühester Jugend an durcharbeiten) leer werden können, leer von Gedanken und Wünschen - und das hieß für die alten Seher, mit dem Willen des Drachens verschmelzen und daher unsichtbar werden.

»Was sagt der Augenausdruck? Der Blick in den Augen eines Kampfhahns, ist anders als der Blick, den man in den Augen von gewöhnlichen Menschen oder anderen Tieren sieht, denn in diesen Augen ist Wärme und Mitgefühl, Wut oder Angst. «Nichts davon ist in den Augen eines Kampfhahns. Es liegt vielmehr eine unbeschreibliche Indifferenz in ihnen, wie man sie auch bei Menschen findet, die die große Überquerung gemacht haben. Solche Augen blicken nicht mehr nach außen in die Welt, sondern haben sich nach innen gewendet und blicken unverwandt auf das, was noch nicht gegenwärtig ist. Das Auge, das einwärts blickt, ist ohne Bewegung. In ihm spiegeln sich nicht menschliche Belange oder Ängste, sondern die leere Weite. Von den Sehern, die den Blick auf das Grenzenlose gerichtet haben, wissen wir, daß das Grenzenlose mit kalter, steinerner Empfindungslosigkeit zurückstarrt.

» Der Körper ist in drei Hauptkammern der Energie unterteilt: Bauch, Brust und Kopf. Berühren Sie ihren Bauch direkt unterhalb des Nabels, dann die Gegend des Sonnengeflechts und die Mitte der Stirn. Diese drei Punkte, sind die Schlüssel zu den drei Kammern. Je entspannter Geist und Körper sind, desto mehr Luft kann man mit jedem dieser drei Körperteile aufnehmen. «Säuglinge nehmen für ihre Größe unglaublich viel Luft auf», «Aber wenn wir älter werden, kommt die Beengung, vor allem im Bereich der Lunge, und wir nehmen weniger Luft auf.» «Da unsere Emotionen direkt mit dem Atem zusammenhängen, können wir uns über die Regulierung des Atems gut beruhigen. Wir können uns zum Beispiel durch Verlängerung unserer Atemzüge dazu erziehen, mehr Energie zu absorbieren.

Beobachten Sie mal ihren Schatten genau. Ich bemerkte, daß er vollkommen in Ruhe war. Dann stand ich auf um einen eigenen Schatten zu betrachten. Da war unleugbar ein leichtes Zittern wie bei den Blättern, als der Wind sie bewegte. «Wieso wackelt mein Schatten fragte ich mich. «Ich dachte, ich stehe vollkommen still.» «Mein Schatten zittert, weil der Wind der Emotionen ihn bewegt» Ich versuchte auf dem linken Bein zu stehen, das rechte angewinkelt erhoben. Ich schwankte hin und her in dem Bemühen, das Gleichgewicht zu halten. «Sieht so aus, als hätte ich Schwierigkeiten mit Ihrem Gleichgewicht», «Das bedeutet, daß meine Gedanken und Gefühle unausgeglichen sind und die Atmung auch.

» Der Zweck der Rekapitulation besteht darin, Grundannahmen aufzubrechen, die wir uns im Laufe unseres Lebens zu eigen gemacht haben», «Solange das nicht geschieht, können wir nicht verhindern, daß die Kraft des Erinnerns unser Bewußtsein vernebelt.» «Die Welt ist ein einziges Gespinst aus Erinnerungen; wenn bestimmte Grundannahmen durchbrochen werden, kann man diese Kraft des Erinnerns nicht nur in Schach halten, sondern sogar löschen.» Als Kind sieht man, wie Schatten sich bewegen, aber da war man noch nicht rational, das heißt, man denkt nichts dabei und nimmt es einfach, wie es war. Dann wird man größer und die eigene Energie wurde in soziale Konventionen eingesperrt; prompt hat man vergessen, daß es je Schatten in Bewegung gegeben hat, und man kann sich jetzt nur noch an das erinnern, was erlaubt ist.

Durch die Blickfixierung verlagert sich unser Bewußtsein aus uns selbst heraus auf den Boden, wodurch die innere Erregung gedämpft wird. Dazu hält man die Hand vor den Körper, das Handgelenk auf die Stelle direkt oberhalb des Nabels gestützt; die Handfläche weist zur Seite, und die zusammengelegten Finger sind auf den Boden gerichtet. Man sieht dann auf die Spitze des Mittelfingers. Man schaut über den Nasenrücken nach unten und Muß dadurch leicht schielen. Danach tief einatmen, die Finger weiterhin auf den Boden gerichtet halten und mit dem Willen, ein Fünkchen Energie wünschen. Das dann wie ein kleiner Tropfen Klebstoff am Mittelfinger hängt. Dann die Hand am Handgelenk nach oben drehen, bis das Grundgelenk des Daumens das Brustbein berührt. Die Spitze des Mittelfingers fixieren und dabei bis sieben zählen und den Brennpunkt des Bewußtseins dann augenblicklich auf einen Punkt zwischen den Augen, gleich oberhalb der Nasenwurzel verlagern. Diese Verlagerung, Muß begleitet sein von dem Willen, das Tröpfchen Energie vom Mittelfinger zu der Stelle zwischen den Augen zu bringen. Ist die Übertragung gelungen, erscheint ein Licht auf der dunklen Blende der geschlossenen Lider. Diesen leuchtenden Energiepunkt kann man an jede Stelle des Körpers lenken, um Schmerz, Krankheit, bösen Erwartungen und Ängsten entgegenzuwirken.

Weiter um sich frisch und aufgetankt zu fühlen kann man folgendes machen. Eine Hand mit leichtem Druck auf das Sonnengeflecht legen. Dann eine Art Schnüffelatmung, einer raschen Folge kurzer Atemzüge vom Zwerchfell her, so daß der Bauch vibriert. Schon nach ungefähr zwanzig solchen Atemzügen durch die Nase spürt man eine Wärme, die sich in der Körpermitte ausbreitet. Eine allgegenwärtige Kraft, wie ein Geist die sich in verschiedenen Dingen unterschiedlich zeigt. Und diese Energie kommuniziert mit uns.

» Das innere Hören üben. «Mit dem inneren Ohr, kann man nämlich die Aufforderungen und Anordnungen des Geistes erlauschen. Dazu läßt man die Energie des Atmen durch die Ohren strömen.» Man richtet die Aufmerksamkeit beim Ausatmen auf den Ohrgang, und benutzt den Willen und die Konzentration um den Strom zu lenken. «Atmen mit geschlossenem Mund durch die Nase aus; die Zunge liegt am Gaumen an. Das Atmen Muß geräuschvoll sein. Dann spürt man, wie mit einem Knacken die Ohren und dann auch die Nebenhöhlen aufgehen. Nun die Handflächen gegeneinander reiben, bis sie ganz heiß werden; dann die Hände so auf die Ohren legen, daß die Fingerspitzen sich fast am Hinterkopf treffen. Die Ohren mit sanften Bewegungen massieren. Dann in der gleichen Haltung Zeige- und Mittelfinger überkreuzen und beide Zeigefinger gleichzeitig auf den Halsbereich hinter den Ohren schnappen lassen. Bei diesem Schnipsen hört man ein helles metallisches Rauschen wie von einer gedämpften Glocke. Wiederholung dieser Bewegung achtzehnmal. Jetzt sind die leisesten Geräusche in der Umgebung zu hören.

«So, nachdem die Ohren durchgeputzt sind, kann man jetzt vielleicht die Stimme des Geistes hören», Was hier die Stimme des Geistes ist eher eine Empfindung. Es kann auch eine Idee sein, die urplötzlich kommt. «Aber der Geist ist kein Beschützer», «Er ist eine abstrakte Kraft, weder gut noch böse. Eine Kraft, die keinerlei Interesse an uns hat, die uns aber antwortet, wenn wir selbst Kraft genug dazu haben. Sie antwortet auf unsere Kraft, nicht auf unsere Bitten. «In diesem Punkt unterscheiden sich die Zauberer von allem Herkömmlichen.

Freiheit ist Freiheit vom Menschsein. Und das schließt Gott, Gut und Böse, die Heiligen, die Jungfrau Maria und den Heiligen Geist ein. Die Zauberer Glauben, daß ein nichtmenschliches Inventar die einzig mögliche Freiheit für Menschen ist. Wenn unsere Warenlager bis oben hin voll bleiben mit Wünschen, Gefühlen, Ideen und den Gegenständen unseres menschlichen Inventars, wo ist dann unsere Freiheit?

Hier eine Übung, mit deren Hilfe man die Gedanken anhalten und Energielinien fühlen kann. Mit überkreuzten Beinen sitzen und beim Einatmen zur Seite neigen, erst nach rechts, dann nach links, und dabei empfinden, wie von einer waagerechten Linie gezogen, die aus den Ohren komme. Diese Linie, neige sich erstaunlicherweise nicht mit dem Körper, sondern bleibe vollkommen waagerecht. «Wenn man sich so zur Seite neigt», «richtet sich unser Bewußtsein zur Seite aus, während es sonst immer nach vorn orientiert ist. Dann kauen und dreimal schlucken, um die Kiefermuskulatur zu lockern. «Das Kauen und Schlucken bringt einen Teil der im Kopf sitzenden Energie in den Bauch und vermindert dadurch die Belastung des Gehirns» Die beiden gegensätzlichen Kräfte, die uns bewegen - männlich und weiblich, positiv und negativ, hell und dunkel-, müssen im Gleichgewicht gehalten werden, damit in der uns umgebenden Energie eine Öffnung entsteht: eine Öffnung, durch die unser Bewußtsein schlüpfen kann. Durch diese Öffnung der Energie, von der wir umschlossen sind, manifestiert sich der Geist.

Gleichgewicht darauf sind die Zauberer aus. Aber Gleichgewicht heißt nicht nur gleiche Anteile beider Kräfte. Wenn die Kräfte einander gleichgemacht sind, kommt dieses neue, ausgewogene Ganze in Schwung und kann sich aus eigenem Antrieb bewegen.»

«Eine Öffnung in dem Energiefeld um uns her ist eine abstrakte Erscheinung». Um die Aufmerksamkeit an eine abstrakte Erscheinung heften zu können, müssen wir dafür sorgen, daß das Bekannte und das Unbekannte spontan miteinander verschmelzen können. Dann vermögen wir unseren Verstand auf eine Weise zu gebrauchen, durch die wir zugleich völlig unabhängig von ihm sind.

«Jetzt, wo es ganz dunkel ist, zu gehen, ohne etwas zu sehen. Aber das ist keine bewußte Übung, sondern ein Nichtstun, Zauberei.»

«Nichtstun ist ein Begriff, der eigenen Tradition der Zauberei. «Es ist all das, was nicht in dem Inventar enthalten ist, das man uns in der Schule aufgezwungen hat. Wenn wir uns mit irgendeinem Gegenstand dieses eingetrichterten Inventars abgeben, dann tun wir alles, was nicht zu diesem Inventar gehört, als Nichtstun. Nichtstun, ist in diesem Augenblick zum Beispiel ganz auf den Geist zu vertrauen. «Nur wenn die positiven und negativen Kräfte in völliger Übereinstimmung sind, kann man die Öffnung in der Energie um einen her fühlen oder sehen oder mit geschlossenen Augen gehen und seines Erfolgs ganz sicher sein.

Praktiken, die mit Kristallen zu tun haben?" «Man nimmt an, daß die Zauberer der alten Zeit sich das Bild ihres Feindes in einem Zustand intensiver, zugespitzter Konzentration innerlich vergegenwärtigten, ein ganz unvergleichlicher Zustand, der kaum zu erreichen und ganz bestimmt nicht zu beschreiben ist. In diesem aufs höchste gesteigerten geistigen und körperlichen Gewahrsein haben sie dieses Bild dann manipuliert, bis sie sein Energiezentrum gefunden hatten. « Und was haben sie dann mit dem Bild ihres Feindes gemacht?» «Sie haben nach einer Öffnung gesucht, die sich meist in der Herzgegend findet, eine Art kleiner Energiewirbel. Sobald sie die Öffnung gefunden hatten, richteten sie ihre Kristalle wie Wurfpfeile darauf.

»Was dann mit dem Menschen geschah, dessen Bild von dem Zauberer manipuliert wurde. «Möglicherweise verfiel sein Körper einfach. Oder er hatte einen Unfall. Es heißt, daß die Zauberer selbst nie so genau wußten, was passieren würde.

«Wir können den Körper als biologischen Organismus oder als Quelle der Kraft betrachten. «Das hängt ganz von der Art des Inventars unseres Warenlagers ab; der Körper kann hart und starr oder weich und biegsam sein. Wird das Warenlager ausgeräumt, ist auch der Körper leer, und die Energie des Unendlichen kann durch ihn fließen.» Um uns leer zu machen, müssen wir uns auf eine tiefgründige Rekapitulation einlassen und dem Fließen der Energie in uns keinen Widerstand entgegensetzen. Nur wenn wir selbst vollkommen in Ruhe sind, kann der Seher wirklich freien Lauf haben oder kann die unpersönliche Energie des Universums sich in die sehr persönliche Kraft des Willens verwandeln.

«Wenn wir uns weit genug von unserem unbrauchbar und hinderlich gewordenen Inventar befreit haben», «kommt die Energie ganz von selbst zu uns und sammelt sich an, und wenn sie genügend Masse gewonnen hat, wird sie zu Kraft. Das kann sich mit allen möglichen Zeichen ankündigen: ein lautes Geräusch, eine leise Stimme, ein Gedanke, der nicht unser eigener ist, eine unerwartete Welle von Vitalität oder Wohlbefinden.» "Was wir im Wachzustand an Kraft erfahren, müssen wir im Traum umsetzen, und was uns im Traum an Kraft begegnet, müssen wir anwenden, wenn wir wach sind.

Was zählt, ist bewußt zu sein, ganz gleich, ob man wach ist oder schläft.» «Sich der Zeit bewußt zu sein, beispielsweise, kann man ein Menschenleben auf Jahrhunderte ausdehnen.» «Sich der Zeit bewußt zu sein ist ein besonderer Bewußtseinszustand, der uns nicht so schnell altern und in ein paar Jahrzehnten sterben läßt.

«Seit den alten Zauberern existiert der Glaube, daß wir uns aus dieser Welt stehlen und anderswo rumtreiben können, wenn wir den Körper als Waffe benutzen oder, zeitgemäßer ausgedrückt, wenn wir unser Warenlager leer räumen.» Wir gehen dann «In das Reich des Nichtseins, in die Welt der Schatten». «Diesem Glauben zufolge werden wir, wenn unser Lagerhaus leer ist, so leicht, daß wir durch den leeren Raum fliegen können und nichts uns zum Hindernis wird. Dann können wir verjüngt und erneuert in diese Welt zurückkehren.

Die linke Hand an die Stirn legen und mit kreisförmigen Bewegungen Darüber streichen. Danach mit der Hand über den Kopf und den Nacken hinunter, dann mit einer schnellen Bewegung ausschlagen. Diese Folge von Streichbewegungen und Ausschütteln mehrere Male wiederholen. «Der Zweck dieser Zaubergesten besteht darin, Falten zu verhindern und dadurch das jugendliche Aussehen zu bewahren.

«Dieser Zweck ist schon immer von der Kraft selbst festgelegt.» "Wo Energie sich sammelt, wie zum Beispiel durch diese Zaubergesten», «nennen die Zauberer sie Kraft. Kraft ist da, wo Energie sich von selbst oder auf Befehl sammelt. Wissen sammelt Energie, deshalb ist Wissen Kraft. Damit die Zauberei wirken kann, Muß man wissen, was man tun, wenn wir unseren Willen auf das Resultat ausrichten - nicht auf den Zweck wohlgemerkt, sondern auf das Resultat eines Akts der Zauberei. Den Zweck unserer Akte der Zauberei zu wollen würde bedeuten, daß wir die Zauberei selbst erschaffen, und dazu haben wir nicht genügend Kraft.» «Das ist wie bei der Rekapitulation, wo ja auch der Endzweck schon durch den Willen der alten Zauberer gesetzt ist?» Die Ausrichtung aller Akte der Zauberei steht immer schon fest. Wir brauchen nur noch unser Bewußtsein einzuhaken.

"Folgende Geste verhindert, daß sich zwischen den Augenbrauen Falten bilden». » Die Daumen nacheinander kräftig in der Handfläche reiben und auf den Nasenrücken legen. Mit leichten, gleichmäßigen Strichen über die Brauen bis zu den Schläfen.

«Folgendes macht die Nebenhöhlen frei. Mit schnellen Bewegungen die Zeigefinger aneinander reiben als wollte man Feuer machen, und seitwärts an die Nase legen danach mehrmals nach innen über die Wangen streichen.

Und gegen schlaffe Backen hilft folgendes. Die Innenseiten der Hände energisch aneinander reiben und mit festen Strichen die Wangen hinauf bis zu den Schlefen. Das sechs- oder siebenmal wiederholen, immer mit diesem langsamen, gleichmäßigen Aufwärtsstreichen. Den Daumen einknicken und die Innenkante der Hand direkt unter der Nase an die Oberlippe legen. Dann mit einer sägenden Bewegung kräftig hin und her bewegen. Durch das Reiben dieses Punktes am unteren Ende der Nasenscheidewand erhält man leichte, gleichmäßige Energiestöße. Wenn aber ein stärkerer Energiestoß nötig ist, kann man den Punkt zwischen Oberlippe und Zahnfleisch drücken, wo die Nasenscheidewand von unten her zu fühlen ist. «Wenn man kurz vor dem Einnicken ist, dann reibt man diesen Punkt ordentlich, und man wird für eine Weile wieder wach sein.

» Als nächstes die Zeigefinger quer unters Kinn legen und dort wieder mit dieser schnellen Sägebewegung hin und her reiben. Durch Anregung dieses Punktes unter dem Kinn, können wir einen Zustand von gelassener Wachheit erzeugen. Eine andere Möglichkeit ist es, auf dem Boden zu sitzen und das Kinn auf einen niedrigen Tisch oder ähnliches zu stützen. «Man kann diesen Punkt unter dem Kinn auch dadurch wecken», «daß man sich auf den Bauch legt und das Kinn auf die übereinanderliegenden Fäuste stützt.» Zur Verstärkung die Fäuste abwechselnd ballen und loslassen; dadurch entsteht ein Pulsieren, das kleine Energiestöße direkt an das mit dem Zungengrund verbundene Zentrum sendet. Hierbei Muß man allerdings vorsichtig sein, sonst könne man leicht einen rauhen Hals bekommen.

Eine weitere Übung ist: Mit geschlossenen Augen der Sonne zuwenden und dann tief durch den Mund einatmen und die Wärme und das Licht der Sonne in den Bauch hinunterziehen. Dort solange halten, wie man kann, um dann zu schlucken und die Luft auszuatmen. «Man tut so, als wären man eine Sonnenblume. Das Gesicht immer in Richtung Sonne halten, wenn man atmet. Das Sonnenlicht lädt die Atemluft mit Kraft auf. Man Muß tief Atmen und die Lunge ganz füllen. Das macht man dreimal.» Bei dieser Art des Übens, breitet sich die Energie der Sonne ganz von selbst im ganzen Körper aus. Aber man kann die heilenden Strahlen der Sonne auch ganz gezielt zu bestimmten Punkten lenken, wenn man sie mit der Hand berührt oder uns innerlich vergegenwärtigt. «Man visualisieren dann einfach, wie die Energie der Sonne in den jeweiligen Teil des Körpers einsickert. » Dann erneut dreimal tief atmen, diesmal aber durch die Nase; dazu bildhaft vorstellen, wie das Licht den Rücken hinunterfließt, um die an der Wirbelsäule entlangführenden Kanäle energetisch aufzuladen. Auf diese Weise, würden die Sonnenstrahlen den ganzen Körper durchfluten.

«Man kann das Atmen durch Mund oder Nase auch ganz umgehen und direkt mit Bauch oder Brust oder Rücken atmen», «Man kann die Energie sogar durch die Fußsohlen in den Körper hochziehen.»

Nun die Aufmerksamkeit auf die Stelle gleich unterhalb des Nabels ausrichten und entspannt atmen, bis man spürt, wie sich ein Band zwischen einem und der Sonne bildet. Man fühlt nun, wie sich der Bauch mit Wärme und Licht füllt. Nach einer Weile kann man das Atmen mit anderen Teilen des Körpers üben. Nun berührt man die Stelle an der Stirn zwischen den Augen und sammelt dort seine Aufmerksamkeit. Der Kopf füllt sich mit einem gelben Glühen. Nun den Atem eine Weile anhalten und die Augen im Uhrzeigersinn rollen, um möglichst viel von der Lebenskraft der Sonne zu absorbieren. Das gelbe Glühen wird stärker. Nun aufstehen und mit dem Rücken atmen». Mit dem Rücken zur Sonne stellen und auf die Augenbraun Mitte konzentrieren. Ein Gefühl liegt zwischen den Schulterblättern, ein anderes im Genick. Man spürt eine Wärme, die an der Wirbelsäule auf- und absteigt und dann in den Kopf schießt. Es gibt eine unsichtbare Energielinie, die aus dem Scheitel austritt und sich nach oben bis in den Bereich des Nichtseins fortsetzt. Man könne auch sagen, daß sie vom Bereich des Nichtseins herab durch eine Öffnung am Scheitelpunkt des Kopfes in uns eintritt. Das ist eine Rettungsleine, die uns mit einem größeren Bewußtsein verbindet». «Wenn man die Sonne richtig nutzt, lädt sie diese Linie auf und läßt sie aktiv werden. Deshalb Muß der Scheitel immer geschützt bleiben.»

«Man kann nun den Doppelgänger beobachten. «Aber worin besteht er.

«Im Doppelgänger. Das ist der ätherische Körper, das Gegenstück des physischen Körpers, das, nicht nur eine mentale Projektion ist. «Wenn man sich mit ausgestreckten Armen zurückbeugt, bildet man eine Brücke». «Und da der Körper und sein Doppelgänger wie die beiden Enden eines Regenbogens sind, können wir mit dem Willen erreichen, daß sie sich verbinden.» Das ist eine Zaubergeste für das letzte Licht nach Sonnenuntergang. Die Dämmerung hilft ruhig zu werden, und gibt einem auch einen zusätzlichen Energiestoß. deshalb ist das Ende des Tages die beste Zeit für diese Übung.»

«Kung-Fu« ist aus zwei chinesischen Schriftzeichen gebildet; das erste bedeute «Arbeit, die über eine ganze Zeit hin getan wird», das zweite steht für «Mensch». Zu einem Begriff vereinigt, sprechen diese beiden Schriftzeichen von dem Unterfangen des Menschen, sich durch ständiges Bemühen zu vervollkommnen. Ob wir uns der formellen Übung widmen oder Steine aufstellen oder Blätter zusammenrechen, stets kommt in unserem Tun unsere innere Verfassung zum Ausdruck. «Kurzum, wenn wir unser Handeln vervollkommnen, vervollkommnen wir uns selbst. «Das ist die eigentliche Bedeutung von Kung-Fu.» Eine Kampfkunsthaltung, die «gerades Pferd» genannt wird, weil sie der Sitzhaltung eines Reiters ähnelt - die Füße stehen dabei etwa schulterbreit auseinander und die Knie sind leicht gebeugt. Der Zeigefinger der linken Hand weist nach unten, während die übrigen Finger im zweiten Gelenk gebeugt sind. Beim Einatmen den Kopf mit einer sanften, aber kraftvollen Bewegung nach rechts drehen, und den linken Arm im Schultergelenk nach vorn, über den Kopf und dann auf den Rücken kreisen lassen, bis der Handballen auf dem Steißbein ruht. Gleichzeitig den rechten Arm um die Hüfte zum Rücken führen und die zur Faust geballte Hand auf das abgewinkelte Handgelenk der linken drücken. Mit der Rechten die linke Hand die Wirbelsäule hinauf schieben und das Einatmen beenden.

Durch diese Geste, wird Energie durch das Kreisen und Hochschieben der Arme in Verbindung mit dem Atem in die Brustorgane gelenkt und vitalisiert sie. Durch die Kopfdrehung werden die im Hals liegenden Drüsen massiert und die Energieleitbahnen, die zum Hinterkopf führen, geöffnet. Wenn diese Zentren durch diese Energie geweckt und versorgt werden, können sie uns Geheimnisse erschließen, die unsere Vorstellungskraft übersteigen.

Für die nächste Zaubergeste», «bleibt man grade stehen und läßt die Füße zusammen; man schaut geradeaus als stünde man vor einer Tür, die man aufmachen will.» Die Hände bis in Augenhöhe heben und mit gekrümmten Fingern seitlich abwinkeln, als wollte man eine zweigeteilte Schiebetür öffnen. «Was man da aufmacht, ist ein Spalt in den Energielinien der Welt». «Diese Linien sind feste senkrechte Stränge, die eine Art Wand vor einem bilden. Dann zwischen die Fasern greifen und mit aller Kraft auseinanderziehen, so weit, bis die Öffnung groß genug ist, um durchzusteigen.»

Wenn dieser Durchstieg geschaffen ist, mit dem linken Fuß hineintreten und dann blitzschnell auf diesem Fuß gegen den Uhrzeigersinn um hundertachtzig Grad drehen, so daß man in die Richtung blickte, aus der man gekommen war. Dabei werden einem die Energielinien, die man zur Seite gedrückt hatte, einwickeln. Für den Rückweg sollte Muß die Linien wieder auseinanderziehen wie zuvor, dann mit dem rechten Fuß durch die Öffnung steigen und sofort um hundertachtzig Grad im Uhrzeigersinn drehen. Dadurch wird man wieder aus den Fasern gewickelt und dann so stehen wie am Beginn dieser Zaubergeste. «Das ist eine der tiefgreifenden und geheimnisvollsten Zaubergesten überhaupt. «Damit kann man Türen zu anderen Welten öffnen, vorausgesetzt natürlich, man hat einen Überschuß an innerer Energie gespeichert und ist in der Lage, den Willen dieser Geste zu realisieren.» «Beim Einsteigen Muß der Körper sich fest gegründet, schwer und gespannt anfühlen. Aber wenn man drinnen ist und sich umgedreht hat, soll man sich leicht und flüchtig fühlen, als schwebte man aufwärts. Scharf ausatmen, wenn man den Ausfall durch die Öffnung macht, aber drinnen Muß man langsam und tief einatmen, um die Lunge ganz mit der Energie, die hinter der Wand ist, zu füllen.» «Wenn man ausatmet, wirft man alle Gedanken und Gefühle raus, die man gerade durchgeht. Und den Kopf nicht nur mit den Halsmuskeln bewegen sondern mit den unsichtbaren Energielinien aus der Körpermitte lenken. Diese Linien hervorzulocken ist eines der Dinge, die man mit der Rekapitulation erreicht.

Gleich unterhalb des Nabels ist ein Schlüsselzentrum der Kraft, und alle Körperbewegungen, auch die Atmung, müssen sich dieses Energiepunkts bedienen. Es ist gut, wenn man den Atemrhythmus so mit den Kopfbewegungen synchronisiert, daß sie zusammen die unsichtbaren Energielinien aus der Körpermitte lockten, sich ins Unendliche auszudehnen. «Diese unsichtbaren Linien gehören zu dem weichen Körper, dem Doppel. Je mehr Energie man durch Manipulation dieser Linien hervorlockt, desto stärker wird der Doppel.» «Das ist nicht real, das ist dann nur noch Wahrnehmung. «Der stoffliche Körper ist eine Hülle, ein Behälter.

«Durch Konzentration auf den Atem Kann man den festen Körper sich auflösen lassen, so daß nur noch der weiche, ätherische Teil übrig ist.» Als Säuglinge waren wir unseres Doppels vollkommen gewahr; je größer wir wurden, desto mehr richteten wir uns auf die stoffliche Seite aus, und desto mehr verloren wir unser ätherisches Sein aus dem Blick, bis wir als Erwachsene schließlich nicht mehr wußten, daß unsere weiche Seite überhaupt existiert. «Der weiche Körper ist eine Masse von Energie». Wir nehmen nur seine harte äußere Schale wahr. Unserer ätherischen Seite können wir gewahr werden, wenn wir unseren Willen wieder auf sie ausrichten. Unser stofflicher Körper ist untrennbar mit seinem ätherischen Gegenstück verbunden, diese Verbindung ist aber verborgen, weil wir unser Denken und Fühlen ausschließlich auf den stofflichen Körper richten. Um das Gewahrsein von unserer harten Seite auf die andere zu verlagern, wo alles im Fluß ist, müssen wir die Barriere beseitigen, die zwischen den beiden Seiten unserer Ganzheit entstanden ist.

«Die Rekapitulation trägt dazu bei, unsere Voreingenommenheit aufzulösen». «Aber dann braucht es immer noch sehr viel Feingefühl und Konzentration, um das Doppel zu erreichen. Im Moment nutzt man seine ätherische Seite schon in gewissem Umfang. Man ist halb im Schlaf, aber irgendein Teil ist wach und aufnahmebereit. Dieser Teil hört mich und spürt die Anwesenheit eines anderen. «Was macht denn der Doppelgänger?» «Alles, was wir möchten. Er kann über Bäume springen oder durch die Luft fliegen, er kann klein oder groß werden oder Tiergestalt annehmen. Oder er kann die Gedanken anderer lesen oder selbst ein Gedanke werden und sich augenblicklich über ungeheure Entfernungen schleudern.» «Er kann sogar wie das Ich handeln», «Wenn man weiß, wie man ihn benutzt, kann man vor irgendwem auftauchen und mit ihm reden, als wäre man in Person da.» Solange unser Bewußtsein an den Doppelgänger gebunden ist, haben die Gesetze der stofflichen Welt keinen Einfluß mehr auf uns. Wir stehen dann unter der Herrschaft ätherischer Kräfte. Solange unser Bewußtsein jedoch an den physischen Körper gebunden ist, unterliegen wir der Schwerkraft und anderen Beschränkungen. Den Doppelgänger beherrscht man nicht mit dem Verstand, sondern mit dem Willen. Man kann sich ihm nicht denkend nähern, man kann ihn nicht rational verstehen.

Wir müssen ihn fühlen, weil er mit leuchtenden Energielinien verbunden ist, die kreuz und quer durchs Universum laufen.» «Eine Linie zum Beispiel geht vom Scheitelpunkt aus nach oben und gibt dem Doppelgänger sein Ziel und seine Richtung. An dieser Linie ist der Doppelgänger sozusagen aufgehängt, und sie zieht ihn in die Richtung, in die er möchte. Wenn er aufwärts möchte, braucht er nur <aufwärts> zu wollen. Wenn er in den Boden einsinken möchte, braucht er nur <abwärts> zu wollen. So einfach ist das.»

«Und wie kann man den physischen Körper loslassen? «Man Muß ihn überlisten». «Man gibt ihm das Gefühl, tief eingeschlafen zu sein; du ziehst dein Bewußtsein von ihm ab und schläferst ihn dadurch gezielt ein. Wenn Körper und Geist zur Ruhe gekommen sind, wacht der Doppelgänger auf und nimmt die Sache in die Hand. « Eine einfache Methode, nach der das Bewußtsein vom physischen Körper auf das ihn umgebende Energiegewebe verlagert werden kann. «Man stellt sich Linien vor, die seitlich aus dem Körper kommen, von den Füßen aufwärts.

» Das ist eigentlich kein Vorstellen der Linien, sondern ein nicht näher zu erklärendes Herausziehen, das an den Zehen beginnt und sich seitlich am Körper bis zum Kopf hinaufzieht. Außerdem empfindet man Linien, die von den Fußsohlen ausgehen und sich dann um den ganzen Körper legen, bis zum Hinterkopf; und schließlich Linien, die von der Stirn nach oben und dann abwärts an der Vorderseite des Körpers entlang bis zu den Füßen ausstrahlten, so daß ein Netz oder Kokon aus leuchtender Energie entsteht. «Das Muß man üben, bis man von seinem stofflichen Körper loslassen und die Aufmerksamkeit willentlich auf das leuchtendes Netz übertragen kann.

«Das universelle Bewußtsein hat scheinbar zwei Ebenen: einmal die Ebene des Sichtbaren, der Ordnung, all der Dinge, die gedacht und benannt werden können, und zum anderen die Ebene des Nichtmanifestierten, der Energie, die alle Dinge erschafft und erhält. Da wir uns an die Sprache und den Verstand halten, betrachten wir die Ebene des Sichtbaren als die Wirklichkeit. Sie scheint eine Ordnung zu haben und gibt uns den Eindruck von Stabilität und Berechenbarkeit. Tatsächlich ist sie aber vergänglich und wandelbar und entgleitet uns ständig. Was wir für dauerhafte Wirklichkeit halten, ist nur das oberflächliche Erscheinungsbild einer unermeßlichen und unbegreiflichen Kraft.» Wir erkennen zum Beispiel ein Blatt was dort am Boden liegt weil unsere Sinne, unsere Wahrnehmungsinstrumente, und das Denken, das den Dingen Namen gibt, uns sagen, daß es ein Blatt ist. Ohne sie ist das Blatt abstrakte, reine, undifferenzierte Energie. Dieselbe unwirkliche, ätherische Energie, die durch dieses Blatt fließt, durchströmt und trägt auch alles andere. Wir selbst sind wie alles andere einerseits real und andererseits bloße Erscheinung.»

«Die Aufgabe der Zauberer besteht in der Verlagerung des im physischen Körper lokalisierten alltäglichen Bewußtseins auf den Doppelgänger.

Nun müssen die Tore geöffnet werden. Das erste Tor liegt unter den Zehen "Das zweite Tor erstreckt sich über die Unterschenkel und die Innenseite der Knie», "Das dritte Tor bilden die Geschlechtsorgane und das Steißbein.» «Das vierte und wichtigste liegt in der Gegend der Nieren.» «Der fünfte Punkt liegt zwischen den Schulterblättern, der sechste an der Schädelbasis und der siebte auf dem Scheitel.» "Wenn das erste und zweite Tor offen ist», «geben wir eine gewisse Energie ab, wenn Tor drei und vier nicht so geschlossen sind, wie sie sein sollten, senden sie Energie aus.» Was ist dazu zu machen? Die Augen schließen und sich auf den Atem konzentrieren. dann mit dem Willen eine Kraft aufwärts fließen lassen, bis man mit einem Empfinden, das aus dem Tor am Scheitel komme, die oberen Äste eines Helfers in Form eines Baumes berühren könne. Die Energie des Baums werde eine Art Matrix bilden, nach der das Bewußtsein sich ausdehnen kann. Nach der Konzentration auf den Atem, fühlt man am Rücken eine vibrierende Energie aufsteigen, die am Scheitel nach außen zu drängen scheint. Dann öffnet sich etwas. Jedes mal wenn man einatmet, streckt sich eine Linie bis in die Baumkrone, und wenn man ausatmet, wird sie in den Körper zurückgezogen. Das Gefühl, bis in den Wipfel des Baums zu reichen, wird mit jedem Atemzug stärker, bis man den Eindruck hat, daß der Körper sich dehnt und schließlich Höhe und Umfang des Baums erreicht. Eine tiefe Zuneigung zu diesem Baum ergreift einen, das Gefühl, ihn zu verstehen, und im gleichen Augenblick schießt etwas den Rücken hoch und zum Scheitel hinaus, und jetzt betrachtet man die Welt von den oberen Ästen aus. «Man soll nicht zu lange in diesem Mischungszustand mit dem Baum bleiben.

«Man kann mit allem verschmelzen». «Wenn das, womit man verschmilzt - Mensch, Tier oder etwas anderes -, stark ist, nimmt unsere Energie zu. Aber wenn es schwach oder krank ist, dann Finger weg.

Äußere Energie ist immer von anderer Art als unsere eigene und verträgt sich oft nicht mit ihr.

Der Doppelgänger bestehe aus einem unteren und einem oberen Teil, die im physischen Körper in etwa dem Bauch- und Brustraum entsprechen. In jedem dieser beiden Teile zirkuliert ein Energiestrom. Im unteren Teil ist es die ursprüngliche Energie, die wir besaßen, als wir noch im Mutterschoß waren. Im oberen zirkuliert die Energie des Denkens. Diese Energie tritt bei der Geburt mit dem ersten Atemzug in den Körper ein. Die Energie des Denkens wird durch Erfahrung vermehrt und steigt in den Kopf auf. Die ursprüngliche Energie sinkt in den Genitalbereich ab. Normalerweise bleiben diese beiden Energien im Doppelgänger getrennt, wodurch es zu Ungleichgewichten und Anfälligkeiten im physischen Körper kommt. In der rechten Seite strömt die Energie an der Vorderseite des Doppelgängers aufwärts und auf der Rückseite abwärts. Links strömt sie an der Vorderseite abwärts und an der Rückseite aufwärts. Auf gar keinen Fall, kann man den Doppelgänger durch körperliche Übungen fit machen.

«Am einfachsten löst man das Problem dadurch, daß man Körper und Doppelgänger trennt», «Erst wenn sie zweifelsfrei getrennt sind, kann Bewußtsein vom einen Zum anderen fließen. Deshalb machen es die Zauberer so. «Wenn das Bewußtsein mit einiger Stetigkeit auf die linke Seite des Doppelgängers verlagert werden kann», «gewinnt der Doppelgänger Substanz und tritt aus. Dann wird das Unvorstellbare möglich. Was uns nicht überraschen sollte, schließlich ist der Doppelgänger ja unsere Energiequelle. Der physische Körper ist nur ein Behältnis für diese Energie.»

Lehren der Einweihung

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