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Wenig später saßen Milo und ich im Sportwagen. Der Motorenklang kam mir immer noch ziemlich fremd vor. Aber was die Leistung anging, konnte der Wagen mit jedem anderen Sportwagen aufnehmen.

Milton Dennister benutzte seinen eigenen Wagen. Es handelte sich um einen Alpha Romeo, der ihm von der Fahrbereitschaft unseres Field Office für die Dauer seines Aufenthalts zur Verfügung gestellt worden war.

Bykov wohnte in einem auffälligen Haus im Cast Iron Stil an der Ecke Seventh Avenue und West Huston Street in Greenwich Village. Wir stellten den Wagen auf einem der wenigen Parkplätze ab, die es in der Umgebung gab und mussten die letzten fünf Minuten bis zur Haustür zu Fuß laufen.

Dort trafen wir Dennister, der ebenfalls zugesehen hatte, dass er seinen Wagen irgendwo in der Gegend abstellen konnte.

„Ich habe bereits geklingelt“, erklärte Dennister. „Leider macht niemand auf. Weder in der Galerie, noch in der Privatwohnung.“

„Versuchen wir es noch mal“, schlug Milo vor. „Um Bykov in die Fahndung zu geben, ist es vielleicht noch ein bisschen früh, oder?“

Dennister drückte erneut auf die Klingel.

Wir warteten ab.

Im Untergeschoss war seine Galerie untergebracht. Darüber bewohnte er eine Etage, die mindestens zweihundert Quadratmeter hatte und damit für New Yorker Verhältnisse schon fast unverschämt groß war.

Die Galerie machte erst am frühen Nachmittag auf.

Offenbar konnte sich ihr Besitzer nicht vorstellen, dass es Kunstfreunde gab, die bereits am Vormittag Interesse daran hatten, sich ein paar Stücke anzusehen.

„Die Galerie ist mehr oder minder zur Tarnung da!“, erklärte Milton Dennister. „Da finden Sie ein paar Gemälde von ausgeflippten modernen russischen Künstlern, die Bykov zu exorbitanten Preisen einkauft.“

„Na, wenn er Sie hier in New York mit Gewinn verkaufen kann!“, gab Milo zurück.

„Genau das ist der Punkt“, erklärte Dennister. „Wahrscheinlich kann er das nicht.“

„Geldwäsche?“, fragte ich.

„Ich würde sagen ja – nur ist ihm das bisher vor Gericht nicht bewiesen worden. Aber der Verdacht liegt natürlich nahe.“

Eine ziemlich breit gebaute Frau in den Fünfzigern kam zu uns an die Tür. Sie musterte uns.

„Wer sind Sie?“

Ich hielt ihr meinen Ausweis unter die Nase. „Jesse Trevellian, FBI. Dies sind meine Kollegen Milo Tucker und Milton Denninger. Wir suchen Mister Vladimir Bykov.“

„Da sind Sie hier leider verkehrt“, behauptete sie und drängte sich zwischen uns hindurch zur Tür.

„Wieso, wohnt Mister Bykov seit neuestem nicht mehr hier?“, fragte Dennister überrascht.

„Doch, das tut er schon. Aber Mister Bykov ist ein sehr arbeitsamer Mann. Der steht um 5 Uhr auf und erledigt seine Büroarbeit.“ Sie sah auf ihre Uhr. „Jetzt treffen Sie ihn zwei Straßen weiter bei Bradshaw’s. Da frühstückt er für gewöhnlich. Und zwar ziemlich ausgedehnt. Das ist auch gut so, dann stört er mich nicht dabei, wenn ich alles in Ordnung bringe.“

„Die Galerie und die Wohnetage?“

„Ja. Da muss man schon im Akkord arbeiten, wenn alles sauber sein soll. Aber Mister Bykov kann es nicht leiden, wenn er dabei ist und durch den Staubsauger oder ähnliches aus seinen Gedanken herausgerissen wird. So was geht ihm unheimlich auf die Nerven!“ Die korpulente Frau atmete tief durch. „Aber ich will nicht meckern, schließlich bezahlt er mich hervorragend. Ich bin jetzt schon seit zehn Jahren bei ihm. Damals kam unsere Jüngste in die High School und wir konnten das Geld gut...“

„Schon gut, Ma’am“, sagte Milo. „Wir werden es mal bei diesem Bradshaw’s versuchen.“

„Das ist ein Coffee Shop. Einfach fünf Minuten die West Hudson Street entlang, dann können Sie das Schild gar nicht verfehlen!“

„Danke.“

Sie schloss die Tür auf. „Falls wir noch Fragen haben: Wie ist denn Ihr Name?“, fragte ich.

Sie musterte mich erneut von oben bis unten. „Florence McGray. Was wollen Sie eigentlich von Mister Bykov?“

„Nur ein paar Routinefragen“, sagte ich, schrieb mir anschließend noch Florence McGrays Adresse auf und hinterließ ihr meine Karte. Mrs McGray studierte sie eingehend, bevor sie das Stück Papier in ihrer Manteltasche verschwinden ließ, die Tür vollends öffnete und in der Galerie verschwand.

„Also auf zu diesem Laden, der sich Bradshaw’s nennt“, forderte Dennister uns auf.

Wir hatten schon ein paar Schritte hinter uns gebracht, als wir aus der Galerie einen furchtbaren Schrei hörten.

Instinktiv ging unser Griff sofort zur Dienstwaffe.

Sammelband 6 Krimis: Die Konkurrenten und andere Krimis für Strand und Ferien

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