Читать книгу Sammelband 6 Krimis: Die Konkurrenten und andere Krimis für Strand und Ferien - Walter G. Pfaus - Страница 19

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Lee Trenton blickte kurz auf die Papiere und Flugtickets. Ein neuer Name und ein neues Leben. Der Name, unter dem das Wirklichkeit werden sollte war ‚James Smith’, südafrikanischer Staatsangehöriger.

Ganz so fantasielos hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt!, ging es im durch den Kopf.

Er hörte Schritte. Nackte Füße auf dem Parkettboden. Seine Freundin Abby kam aus der Dusche. Sie trug einen Frotteemantel und ein Handtuch, das wie ein Turban um ihren Kopf gewickelt war.

Bevor sie etwas von den Papieren sehen konnte, ließ Lee Trenton sie in der Jackettinnentasche verschwinden. Er hatte keine Lust, irgendwelche Fragen zu beantworten. Und gefragt hätte Abby mit Sicherheit!

Sie blickte auf den Koffer, in den er ein paar Hemden, ein Jackett und eine zweite Hose gelegt hatte.

„Du willst weg?“

„Ich muss.“

„Davon hast du mir noch gar nichts gesagt.“

„Habe ich wohl vergessen.“

„Wieso denn jetzt so plötzlich?“

„Geschäftlicher Termin in Toronto. Du weißt doch, dass bei Mister Bykov diese Dinge manchmal Hals über Kopf gehen.“

„Dann arbeite doch für jemand anders, als für diesen schmierigen Typen. Ehrlich gesagt, mochte ich ihn von Anfang an nicht.“

Trenton schloss den Koffer.

„Findest du nicht, dass die Sachen, die du da eingepackt hast, für Toronto ein bisschen sommerlich wirken?“

Lee Trentons Ton wurde schärfer. „Herrgott noch mal, was machst du jetzt für dein Aufstand? Ich muss ein paar Tage weg, das ist alles! Eigentlich dachte ich, du hättest dich langsam daran gewöhnt!“

Das Telefon klingelte.

Trenton nahm ab.

„Ja?“

Keine Antwort. Es klickte in der Leitung. Trenton legte wieder auf. Eine tiefe Furche erschien auf seiner Stirn.

Abby stemmte die Arme in die Hüften

„Wer war das?“, wollte sie wissen.

„Niemand...“

„Hör mal, ich glaube fast, du tanzt noch irgendwo auf einer anderen Hochzeit! Erzählst mir da irgendwelche Geschichten über Geschäfte in Toronto oder so einen Mist und packst Sachen ein, die dazu nicht passen!“

„Abby...“

„Ich habe schon länger den Eindruck, dass du da irgendwo noch etwas anders laufen hast!“

„Das ist Unsinn!“

„Besser, du sagst es mir offen und ehrlich, anstatt dieses feige Versteckspiel weiter zu treiben!“

„Abby, mein Flieger wartet nicht!“

„Du kannst mir noch nicht einmal gerade in die Augen sehen, Lee!“

„Vielleicht können wir ein anderes Mal in Ruhe darüber reden...“

In diesem Augenblick klingelte es am Eingang. Abby ging zur Tür des geräumigen Ein-Zimmer-Apartments.

„Wer ist da?“, fragte sie über die Sprechanlage, ehe Lee Trenton es verhindern konnte.

Eine sonore Stimme meldete sich. „UPS-Paketservice. Ich habe eine Sendung für Sie.“

Abby öffnete die Tür.

Ein Mann in einer bis über die Hüfte gehenden, taillierten Lederjacke und dazu passenden Lederstiefeln stand auf dem Flur. Eine dunkle Strickmütze bedeckte fast die gesamte Stirn.

Der Mann in Leder blickte an Abby vorbei in Lee Trentons Richtung und griff unter seine Jacke. Abby sprang zurück, während eine Automatik mit Schalldämpfer unter der Lederjacke hervorgezogen wurde.

Trenton griff unter sein Jackett und riss einen kurzläufigen Revolver hervor.

Aber er kam nicht mehr zum Schuss.

Zweimal kurz hintereinander ertönte ein Geräusch wie bei einem heftigen Niesen. Das Mündungsfeuer leckte blutrot aus dem Schalldämpfer heraus. Trenton zuckte und sackte erst auf die Knie, ehe er mit dem Gesicht nach vorn zu Boden fiel.

Abby wich zurück und schrie.

Der Mann in Leder richtete seine Waffe auf sie und drückte noch einmal ab. Getroffen sank sie zu Boden und blieb regungslos liegen. Blut sickerte aus einer Schusswunde an ihrem Kopf.

Der Killer trat in die Wohnung, schloss die Tür hinter sich und sah sich um.

Ein zynisches Lächeln spielte um seine Mundwinkel.

Für jemanden, der in den letzten Jahren so gute Geschäfte gemacht hat, hast du aber ziemlich stillos gelebt, Lee Trenton!, dachte er grinsend

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