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1.1 Die systemtheoretische Grundlage

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Aspekte der Systemtheorie

Watzlawick formulierte sein Kommunikationsmodell auf der Basis der Systemtheorie. Folgende Aspekte sind zum Verständnis seines Modells wichtig:

■ Systeme bestehen aus (abgrenzbaren) Elementen.

■ Zwischen diesen Elementen bestehen (meist funktionale) Wechselbeziehungen (Interaktionen).

■ Jedes System besitzt eine Grenze nach außen, die mehr oder weniger durchlässig ist.

■ Die Beziehungen zwischen einem System und seiner Umgebung (Umwelt) entstehen an den Systemgrenzen. Hier entscheidet sich, was in ein System „hineinkommen“ (Input) bzw. „herauskommen“ (Output) kann.

■ Systeme zeigen im Allgemeinen ein zielgerichtetes Entwicklungsverhalten.

Kommunizierende Menschen bilden ein System

Diese theoretischen Vorüberlegungen überträgt Watzlawick auf menschliche Beziehungen. Dabei betrachtet er das Individuum als Grundelement eines Systems und deutet menschliche Beziehungen bzw. Kommunikationsabläufe als „offenes System“. Dies bedeutet, dass beispielsweise in einem Kommunikationsprozess zwischen drei Menschen nicht drei Einzelwesen miteinander agieren, sondern ein dreifaches Ganzes – eben das System – bilden.

System kommunizierender Menschen


Erläuterung

Die Interaktionspartner M1, M2 und M3 sind durch ein Kommunikationsnetz aus wechselseitigen Mitteilungen miteinander verbunden und bilden innerhalb dieses Kommunikationsablaufs ein System. Es liegt eine fortlaufende Kommunikation durch Input und Output der Umwelt vor.

Rückkopplung und Feedback

Wechselwirkungen

Zwischen den Systemelementen bestehen Wechselwirkungen, das heißt, jeder Mensch innerhalb eines solchen Systems wirkt auf die anderen Menschen ein und ist gleichzeitig Empfänger der Einwirkungen anderer. Der Kommunikationsprozess vollzieht sich also nicht einlinig monokausal (das heißt, M1 wirkt auf M2, M2 wirkt auf M3), sondern wirkt auf den Ausgangspunkt zurück. Watzlawick nennt dieses in Anlehnung an die Systemtheorie Rückkopplung beziehungsweise Feedback.

Gleichgewicht durch Rückkopplung

Diese Rückkopplungsprozesse sind für das Gleichgewicht eines Systems (also für die bestehende Harmonie zwischen M1, M2 und M3) wichtig. Wenn Störungen in einem Kommunikationssystem entstehen, setzt der Mensch bestimmte Mechanismen (Verhaltensweisen bzw. -formen) ein, um dieses Gleichgewicht wiederherzustellen.

Es gibt aber auch Ereignisse, welche die Gleichgewichtslage des Systems grundsätzlich verändern, beispielsweise bei einem Streit:

Systemstabilisierung

Variante 1:

Es kommt zu einem Streit zwischen den Systemmitgliedern M1, M2 und M3, aber die Spannungen werden beschwichtigt (=systemstabilisierende Rückkopplung).

Zerstörung des Systems

Variante 2:

Es kommt zwischen M1, M2 und M3 infolge dieses Streits zu einem tief greifenden Konflikt bis hin zur körperlichen Auseinandersetzung. Je nach Ausgang liegt eine systembedrohende Situation vor, die im Extremfall zu einer Zerstörung des Systems führt.

GABALs großer Methodenkoffer

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