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2.2 Analyse von Transaktionen

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Die Analyse von Transaktionen zeigt, welcher Ich-Zustand aus dem Verhalten eines anderen Menschen spricht: das Eltern-Ich, das Erwachsenen-Ich oder das Kindheits-Ich. Das gilt auch für das nonverbale Verhalten.

Drei Arten von Transaktionen

Zugleich erkennen wir, um was für eine Art von Transaktion es sich handelt: um eine Komplementär-, eine Überkreuz- oder eine verdeckte Transaktion. Diese Aufschlüsse geben transaktionsanalytisch geschulten Gesprächspartnern die Möglichkeit der Verhaltenssteuerung.

Komplementäre Transaktionen

Komplementäre Transaktionen laufen parallel, wenn die Reaktion des Angesprochenen aus dem erwarteten Ich-Zustand kommt.

Komplementäre Transaktion im Erwachsenen-Ich


Beispiel:

A: „Wie hoch ist das Jahresgehalt?“

B: „Es liegt bei etwa 50.000 Euro.“

In dem Beispiel der Abbildung zielt A mit seiner Frage auf das Erwachsenen-Ich seines Gesprächspartners. Dieser antwortet gemäß der Erwartung. Komplementäre Transaktionen gibt es natürlich auch auf der Ebene des Eltern-Ichs und des Kindheits-Ichs. Beispielsweise sagt A im letzteren Falle: „Das erzähle ich dem Chef“, worauf B antwortet: „Na und, tun Sie es doch!“

Auch zwischen unterschiedlichen Ich-Zuständen können komplementäre Transaktionen verlaufen.

Komplementäre Transaktion zwischen Kindheits-Ich und Eltern-Ich


Beispiel:

A: „Helfen Sie mir bitte, ich schaffe es einfach nicht.“

B: „Keine Sorge, ich werde Ihnen unter die Arme greifen!“

Überkreuz-Transaktionen

Wenn ein anderer als der angesprochene Ich-Zustand aktiv wird, kommt es zu Überkreuz-Transaktionen.Auf einen Reiz folgt eine unerwartete Reaktion. Die Transaktionslinien kreuzen sich.

Überkreuz-Transaktion Beispiel 1


Beispiel:

A: „Wie spät ist es?“

B: „Sie kommen noch früh genug nach Hause.“

Überkreuz-Transaktionen können schnell zu Konflikten führen, wie die Beispiele zeigen.

Überkreuz-Transaktion Beispiel 2


Beispiel:

A: „Machen Sie sofort diesen Bericht fertig.“

B: „Sie haben mir gar nichts zu sagen, wer sind Sie denn überhaupt?“

Verdeckte Transaktion

Verdeckte Transaktionen sind die kompliziertesten. Von den beiden anderen Transaktionsformen unterscheiden sie sich dadurch, dass mehr als zwei Ich-Zustände beteiligt sind.


Ansprache zweier Ich-Zustände

Sagt beispielsweise ein Autoverkäufer zu einem Interessenten: „Das hier ist unser bestes Auto, aber vielleicht ist es Ihnen zu schnell“, dann wendet er sich zugleich an das Erwachsenen-Ich als auch an das Kindheits-Ich. Wenn das Erwachsenen-Ich die Transaktion übernimmt, dann antwortet der Kunde: „Ja, Sie haben Recht. Bei meinem Beruf brauche ich nicht unbedingt ein schnelles Auto“. Wenn dagegen das Kindheits-Ich reagiert, sagt er vielleicht: „Ich nehme den Wagen. Klasse! Er ist genau das, was ich wollte“.

Eine Art verdeckter Transaktion liegt auch bei folgendem Dialog zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem vor. Der Mitarbeiter sagt: „Mensch, gestern habe ich mal richtig einen draufgemacht und mich voll laufen lassen. Einen dicken Kopf habe ich heute!“ Indirekt will er damit zum Ausdruck bringen: „Hoffentlich verzeihst du mir, dass ich heute langsamer arbeite“.

Antwort mit Ansprache zweier Ich-Zustände

Der Vorgesetzte entgegnet: „So etwas ist doch normal und kann mal vorkommen. Übrigens, das von Ihnen gewünschte Gespräch kann ich aus Termingründen erst in der nächsten Woche führen“. Indirekt sagt er damit: „Alter Schlamper! Hier hast du deine Strafe.“

GABALs großer Methodenkoffer

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