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2.3 Die vier menschlichen Grundeinstellungen
ОглавлениеVier Grundhaltungen
Die Transaktionsanalyse geht – bewusst vereinfacht ausgedrückt – von folgenden vier menschlichen Grundeinstellungen aus:
1. Ich bin nicht o. k. – Du bist o. k.
2. Ich bin nicht o. k. – Du bist nicht o. k.
3. Ich bin o. k. – Du bist nicht o. k.
4. Ich bin o. k. – Du bist o. k.
Die Grundhaltung, wie ein Mensch sich selbst und andere sieht, bildet sich meist schon in den ersten drei Lebensjahren heraus. Auf einer dieser Grundanschauungen verharrt der Mensch für den Rest seines Lebens. Jeder wechselt zwar zeitweilig zwischen den Anschauungen. Aber die Grundeinstellung beeinflusst etwa 60 bis 70 Prozent unseres Verhaltens.
Ich bin nicht o. k. – Du bist o. k.
Ich bin nicht o. k. – Du bist o. k. ist die verbreitetste Lebensanschauung. Sie ergibt sich dadurch, dass der junge Mensch all die entmutigenden Sachen, die er über sich hört, als Wahrheit aufnimmt („Du bist schlampig“, „Du bist dumm“ etc.) und sie so verinnerlicht, dass er sich selber so sieht. Verstärkt wird dieser Effekt durch die vielen „Neins“ und einige „Das darfst du nicht“, die er zu hören bekommt, sowie den sich selbst zugefügten Schmerz, wenn er über Dinge stolpert, hinfällt und sich gar verletzt. Solange diese Lebensanschauung wirkt, hat der Mensch das Bedürfnis nach o.k.-Gefühlen. Dem Erwachsenen-Ich stellt sich daher die Frage: „Was muss ich tun, um die Anerkennung der o. k.-Person zu gewinnen?“
Ich bin nicht o. k. – Du bist nicht o. k.
Ich bin nicht o.k. – Du bist nicht o.k. ist die Grundeinstellung von Menschen, die das Interesse am Leben verloren haben. Diese Anschauung kann im Extremfall zum Selbstmord führen, denn mit ihr ist das Leben kaum noch lebenswert.
Ich bin o. k. – Du bist nicht o. k.
Ich bin o.k. - Du bist nicht o.k. ist die Anschauung von Menschen, die sich gequält oder verfolgt fühlen. Schuld haben immer „die anderen“. Es sind überhaupt „immer die anderen“. Ein Vorgesetzter mit dieser Haltung umgibt sich häufig vorzugsweise mit Ja-Sagern, die ihn unermütlich loben und „streicheln“.
Ich bin o. k. – Du bist o. k.
Ich bin o.k. – Du bist o.k. bringt eine gesunde Einstellung zum Ausdruck. In sie werden wir nicht hineingedrängt; wir entscheiden uns bewusst dafür. Man muss sie sich sogar aneignen, indem man das Kindheitsdilemma aufdeckt, das den ersten drei Lebensanschauungen zugrunde liegt. Die ersten drei o. k.-Zustände beruhen auf Gefühlen. Der Zustand Ich bin o. k. – Du bist o. k. beruht dagegen auf Denken, Glauben und Einsatzbereitschaft.
Ein Ziel der Transaktionsanalyse ist es, die Einstellung „Ich bin o. k. – Du bist o.k.“ zu erreichen.