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Paul’s DNA-Abnahme war erfolreich. Er wartet lieber zuhause auf den Klon

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„Paul! Paul! Endlich darf ich dich in die Arme nehmen!“

„Pass auf, die Leute könnten meinen, wir seien schwul.“

„Mir vollkommen egal. Du bist wieder da und damit haben die Sorgen ein Ende. Was meinst du, was ich alles in die Wege geleitet habe, um Kontakt zu dir zu bekommen? Schrecklich, dass sie mit deinem Namen auf meine Mails geantwortet haben. Nein, ich bin jetzt unwichtig, erzähl du, Komm, da drüben ist ein ruhiges Café …“

„… und daneben sehe ich eine Wein-Bar, ich habe Nachholbedarf.“

„Mist, Madiran kennen die hier nicht. Ich habe einen Cor-bières bestellt, das ist ein naher Verwandter, quasi der Cousin.“

„Ja, damit kann man leben, vor allem nach Wochen der Enthaltsamkeit.“

„Erzähl!“

„Oui, mon Général!“

„Du siehst blendend aus, hast abgenommen und du bist braun gebrannt wie nie zuvor. Die Frauen werden dir nachlaufen. Hast du das für Elisabeth gemacht?“

„Sozusagen ja, am Schluss haben sie mich auf eine ihrer

Yachten gebracht und wir sind irgendwo durchs chinesische Meer geschippert, immer dorthin, wo die Sonne scheint, nie an Land, aber die Fischerboote hatten alle eine chinesische Beschriftung. Tja, du siehst, ich kenne die Gegend.“

„Und die chinesische Mauer?“

„Pöh, alles Bluff, ich durfte das Hochhaus nie verlassen, habe von oben ein paar Hütten gesehen, in der Ferne die Lichter einer Stadt. Fertig, aus, das war mein China. Wahrscheinlich wollte es die Führung nicht, persona non grata. Raoul wird es erst einmal genauso gehen. Aber bevor ich weitererzähle: Ich hatte verdammt viel Zeit nachzudenken und dabei ist mir bewusst worden, dass unsere Träume, mit Raoul eine Weltreise zu machen und ihn hierher zu uns zu holen, wahrscheinlich eine Illusion sind. Er ist ein Forschungsobjekt, dem in einer weiteren Stufe die ganze politische Elite folgen wird, er muss wohl ewig dortbleiben, wahrscheinlich ebenso eingesperrt wie ich. Ich habe den Vertrag mehrfach durchgelesen, es steht nirgends etwas auch nur Annäherndes drin, wem er dann gehören wird. Ich mache mir Sorgen. Vielleicht wird mir gar nichts anderes übrigbleiben, als nach China auszuwandern. Ich ahne Schlimmes.“

„Es könnte noch einen Grund geben, dass du Chinese wirst. Ich habe meine Zeit genutzt, habe recherchiert und habe herausgefunden, warum ausgerechnet du geklont wurdest.“

„Wegen meines Geldes?“

„Falsch, total falsch!“

„Wegen meines Aussehens!“

„Noch falscher.“

„Wegen meiner Souveränität.“

„Kein Kommentar.“

„Mein Gott, mir fällt nichts mehr ein, sag es mir!“

„Lieber Paul, du musst jetzt ganz stark sein, trink erst mal einen großen Schluck. Ex? Okay, umso besser. Du sitzt fest im Sessel? Du hältst dich an den Lehnen fest? Und du bist bereit, den Grund zu erfahren?“

„Jetzt bist du wieder ein echter Franzose mit deiner großen Show um Nichts.“

„Alors, meine Recherchen haben ergeben, dass du eine sehr, sehr große Ähnlichkeit mit dem verstorbenen Professor Ming hast. Fazit: Elisabeth will ihn über deinen Klon quasi wieder zurückholen.“

„Gut, dass ich sitze, … das ist hart. Oh, jetzt verstehe ich einiges! Sie hat mich mehrfach geküsst und hat mich oft mit seltsam glühenden Augen angesehen. Und ich Rindvieh dachte, dass dies an meiner Ausstrahlung liegt. Zum Wohl!“

„Ex! Ich brauche noch eine Flasche.“

„Lass uns ein paar Momente schweigen, ich muss mich neu sortieren.“

„Non, non, du kannst unterwegs nachdenken, wir gehen jetzt sofort hier raus und setzen unser Gespräch zuhause im Garten fort.“

„Bei diesen Temperaturen? Ich komme aus dem tropischen China.“

„Okay, wir machen den Aussenkamin an, der heizt ganz schön ein.“

Vater und Klon

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