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Chronischer Stress und Burn-out – das Immunsystem kippt zur Gegenseite

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Wenn der Stress nicht endet und wir über viele Monate oder gar Jahre einem hohen Stresspegel ausgesetzt sind, dann drohen wir nicht nur psychisch, sondern auch körperlich auszubrennen. Die Nebenniere geht sozusagen ebenfalls in den Burn-out und kann die Kortisolproduktion nicht mehr aufrechterhalten. Zusätzlich beginnen sich die Körperzellen bei einem über lange Zeit erhöhten Kortisolspiegel abzuschotten und entwickeln in der Folge eine gewisse Resistenz, wodurch die Wirkung des Kortisols weiter abnimmt. Nun kommt es zu einer Dysbalance des Immunsystems in die Gegenrichtung. Die Bogenschützen ziehen sich zurück und die Nahkampfeinheit wird jetzt überaktiv. Die Frontkämpfer des angeborenen Immunsystems beginnen, im Körper um sich zu schlagen, und erzeugen dadurch eine sogenannte „Silent Inflammation“, also eine stille Entzündung, die chronisch verläuft. Chronischer Stress und damit einhergehende chronische Entzündungsprozesse spielen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung, aber auch der Aufrechterhaltung vieler chronischer Erkrankungen. Dazu zählen die Gefäßverkalkung, die Arteriosklerose mit ihren Folgekrankheiten Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall, aber auch die Rheumatoide Arthritis.8 Schließlich wird auch die Zellalterung durch Langzeitstress deutlich beschleunigt.9 Dies hat mit den Telomeren, den Endstücken unserer DNA, zu tun. Sie verkürzen sich unter Stress bei jeder Zellteilung deutlich schneller, wodurch die Körperzellen früher in den Ruhestand gehen.

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