Читать книгу Unser Fräulein Doktor - Wolf- Dieter Erlbeck - Страница 9
Tiger Lilly
ОглавлениеEin langgezogenes „Oooooooh“, war zunächst einmal alles was seinem ansonsten nicht gerade sprachlosen Mund entwich!
Ein weiteres anerkennendes „Ooooooh“ verbunden mit einem leisen Pfiff als höchstes Lob, folgte dem Ersten!
„Die oder keine“, flüsterte ich ihm zu, inzwischen in Hörweite der Gruppe befindlich.
Er hielt mich am Arm zurück:
„Nicht ohne meine Zustimmung“, raunzte er in mein Ohr.
Ich strafte ihn mit einem feindseligen, warnenden Blick!
Er kannte das!
Unsere gemeinsamen Interesse hatten zu einer Freundschaft geführt, die wir uns auch nicht durch ein Mädchen, sei es noch so schön, kaputtmachen lassen würden! Aber er hatte hiermit seine Anwartschaft auf dieses entzückende Wesen angemeldet! Ein für uns komischerweise immer wiederkehrender, unerklärbarer Vorgang. Unsere Zuneigung für dasselbe Mädchen mußte also wieder im Kampf entschieden werden! Bisher stand dieser freundschaftliche Kampf in etwa unentschieden.
„Du mußt nicht so giftig drein schauen“, flüsterte er dicht neben meinem Ohr und ohne den Blick von diesem himmlischen Wesen zu lassen, „wenn ich merke, dass ich verliere, ziehe ich mich sofort zurück! O.k.?“
Ich nickte wie üblich und näherte mich zusammen mit ihm der Gruppe und dem Mädchen!
Erst jetzt bemerkten wir dass sich unsere übrigen Mitschüler und Mitschülerinnen innerhalb dieser Gruppe befanden und redeten und diskutierten. Als sie uns sahen wurden wir erst einmal mit lautem Hallo begrüßt:
„Da sind ja unsere Umweltforscher wieder unter uns! Seid ihr fündig geworden?“
„Das kommt darauf an, von welcher Seite wir unsere phantastische Herberge betrachten“, antwortete ich und ließ mich lässig und wohlüberlegt neben „Tiger Lilly“ auf dem Mauersims nieder,
„Gibt es zum Beispiel einen heißen Schuppen oder eine knackige Pinte“, ertönte es vielstimmig?
„Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass sich hier im Umkreis von einer Stunde nicht die Spur einer menschlichen Behausung befindet“, antwortete ich ruhig und überlegt und rutschte wie zufällig eine Kleinigkeit näher an das himmlische Wesen heran.
Augenblicklich ertönte ein gellendes Pfeifkonzert, wegen meines Berichtes, nicht meines Sitzplatzes wegen!
Alles schrie nun durcheinander.
„Schweinerei!“
„Bluff!“
„Betrug“!
„Man hat uns über das Ohr gehauen!“
„Sauerei!“
„Gauner!“
Hierbei handelte es sich nur um einige, schreibwürdige Ausdrücke, die da aus allen Himmelsrichtungen auf uns niederprasselten.
Wolfgang fühlte sich persönlich angegriffen und entschuldigte sich:
„Wir können doch nichts dafür!“
Sein Einwand machte die Meute noch wütender.
Eine tiefe, angenehm vibrierende Stimme sagte neben mir:
„So schlimm wird es wohl nicht sein. Wenn wir gemeinsam suchen finden wir auch etwas!“
Ich fuhr herum!
Die Stimme von „Tiger Lilly“!
Mein Gott, was für eine tiefe, ausdrucksfähige Stimme.
Mir wurde ganz heiß.
Sie lächelte mich an, und ich glaubte mal wieder mit dem schönsten, liebreizendsten Lächeln, das mir jemals begegnet war!
„Wir Beide“, fragte ich sie ungläubig und unsicher?
Sie schien belustigt.
„Bist du eigentlich immer so direkt“, fragte sie zurück?
„Nur bei Menschen die mir sofort sympathisch sind!“
„Darf ich das als Kompliment auffassen?“
„Das entsprach meiner Absicht!“
Sie lächelte noch immer und dabei bildeten sich süße, kleine Grübchen zwischen Mundwinkel und Wange. Sie sah einfach bezaubernd aus.
Obwohl die Sonne nur noch mühsam ihren Weg durch dichtes Gebüsch und Laubwerk und kleine Quellwölkchen fand, jagten mir abwechselnd heiße und kalte Schauer über den Rücken. Ich fühlte wie mir das Hemd am Leibe klebte und spürte die Berührung ihrer nackten Arme wie einen Blitzschlag in meinem Körper!
„Danke“, flötete sie neben mir, „ich liebe diese direkte Art. Da weiß man sofort woran man ist. Dabei rückte sie mir noch näher.
„Ich muß dir gestehen“, stotterte ich fast vor Aufregung, „ich mußte allen Mut zusammennehmen um dir dies zu sagen!
Meine Stimme klang belegt, trotzdem sprach ich weiter:
„Du bekommst sicherlich den ganzen lieben langen Tag solche und ähnliche Komplimente?“
„Sehe ich so aus“, fragte sie herausfordernd?
„Du siehst...“, ich stockte, „Du siehst bezaubernd aus!“
„Sagst du das jedem Mädchen?“
„Nur wenn es so toll aussieht wie du!“
„Du findest mich toll?“
„Würde ich es sonst sagen?“
Sie lächelte weiter wie eine Märchenfee. Ihre Pumps mit denen sie eben noch Karussell gespielt hatte nahm sie jetzt in beide Hände, fuhr mit den Fingern hinein, geradeso wie man Handschuhe anzieht, und improvisierte damit Schrittbewegungen. Gleichzeitig blickte sie mich mit zwei Märchenaugen an:
„Kommst du ein Stück mit! Einfach weg von hier?“
Ich traute meinen Ohren kaum.
Da kam ich her, verknallte mich Hals über Kopf in ein feenartiges Wesen, das ich zehn Minuten vorher noch gar nicht kannte, bereitete mich auf einen schwierigen Eroberungskampf vor und nun dies!
Sie fragte mich ohne Umschweife ob ich sie begleiten würde?
Ich war für einen Moment wie versteinert und verstand die Welt nicht mehr.
Dann stieg ein ungeheures Glücksgefühl in mir auf. Ich fühlte mich wie auf Wolke sieben!
Just in diesem Augenblick erkannte Hartmut die Gefahr, die sich vor ihm auftat, noch bevor er selber aktiv werden konnte.
Er ließ sich auf ihrer anderen Seite nieder, als sie sich abrupt erhob, wie selbstverständlich meine Hand ergriff und mit lässig über den zarten Schultern hängenden, lustig baumelnden Pumps, barfuß losrannte, mich hinterherziehend!
Ich hörte noch Hartmuts Frage:
„Wo wollt ihr denn hin?“
Als ich mich nach ein paar Metern im Laufen umdrehte sah ich sein V- Zeichen, das für Victoria- Sieg stand und in unserer Sprache soviel bedeutete wie „Du hast gewonnen“! Ich sah aber auch das empörte Augenpaar, das nun sicherlich auf meinem dahinschwindenden Rücken ruhte.
Die Augen von Babsi.
„Wohin führst du mich denn“, keuchte ich neben ihr?
„Das wirst du schon sehen!“
Plötzlich hielt sie genauso unvermittelt an wie sie losgelaufen war und deutete auf einen Baum, wenn mich meine naturkundlichen Kenntnisse nicht völlig im Stich ließen, einer riesigen, uralt wirkenden Eiche, mit einem sensationellen Stamm, von gut zwei Metern Durchmesser.
Liebespaare hatten sie im Laufe von hunderten von Jahren recht ungnädig behandelt. Unzählige Herzen, Namen, Namenszüge, Buchstaben und Pfeile leuchteten uns entgegen.
„Das ist der Liebesbaum“, erklärte Tiger Lilly mir, obwohl es dieser Erklärung kaum bedurfte.
„Warst du schon einmal hier“, fragte ich?
„Ja, vor zwei Jahren!“
Sie stand suchend vor dem Baum.
„Hier!“
Sie deutete auf eine ganz bestimmte Stelle der betagten Rinde und ich erkannte ein Herz, mit einem Pfeil darin und den Namen Uschi und Heinz.
„Vor zwei Jahren hast du schon Herzen in die Rinde geschnitten“, hörte ich mich enttäuscht fragen.
„Na und? Ich zählte damals schon 14 Lenzen und war gerade der Pubertät entwachsen!“
„Eine sogenannte Frühreife.“
„Na hör mal. Mir scheint du bist ein Spätstarter!“
„Auf jeden Fall war für mich vor zwei Jahren ein Mädchen noch ein unberührbarer Gegenstand von einem anderen Stern!“
Sie lachte laut und herzig. Ein schönes, glockenhelles Lachen, das ich mein ganzes Leben nicht vergessen würde. Es stand im krassen Gegensatz zu ihrer tiefen, angenehmen Stimme.
„Heinz war damals schon viel älter als ich! Ich glaube so etwa 17. Ein Rocker aus Detmold, aber ein dufter Typ. Rauhe Schale, guter Kern. Meine erst große Liebe, aber wir sahen uns nie wieder. Einmal erhielt ich eine Karte, mit großen ungeübten Druckbuchstaben und voller Fehler. Die Karte enthielt keinen Absender!“
„Denkst du noch oft an ihn?“
„Nein! Es ist auch keine Absicht, dass ich gerade hier an diese Stelle gerannt bin, aber sie gefällt mir“, und nach einer Weile nahm sie ihren Gedankengang wieder auf:
„Ich dachte nur die ersten Tage nach unserer Rückkehr an ihn! Da verspürte ich auch so einen komischen Schmerz in dieser Gegend!“
Dabei deutete sie auf ihr Herz und fuhr fort:
„Die Zeit heilt alle Wunden! Heute möchte ich ihn auch gar nicht mehr sehen, schon um mir eine eventuelle Enttäuschung zu ersparen“, und nach einer erneuten Pause sagte sie sehr leise:
„Und falls die Frage von dir kommt, da war nichts zwischen uns passiert!“
Mit diesen letzten Worten warf sie ihre zierlichen Schuhe hoch in die Luft und ließ sich rücklings ins hohe Gras fallen und da sie noch immer meine Hand umschloss zog sie mich mit hinunter und ich hätte nicht gewußt, was ich in diesem Augenblick lieber getan hätte.
Wie aus weiter Ferne vernahmen wir Stimmengewirr und Gelächter. Es war nahezu windstill. Die Grashalme bewegten sich nur, wenn sie ein Grashüpfer beim Sprung berührte oder irgendein Insekt darauf landete.
Ein schöner Platz! Der richtige Ort für Verliebte.
Im Nacken kitzelte mich ein vorwitziger Grashalm, wie ich dachte! Als ich danach griff, hatte ich ein Riemchen ihres hochhackigen Pumps in der Hand. Sie lachte wieder dieses glockenhelle Lachen und griff mit beiden Händen nach dem vorwitzigen Schuh. Sie ließ ihn fallen und hielt meine Hand fest.
Ich sah auf ihre feingliedrigen, gepflegten Finger mit den in dezentem rosa geschminkten Nägeln, passend übrigens zu ihren wunderschönen Lippen und in der gleichen Farbe wie ihre Zehennägel!
„Wie heißt du eigentlich?“
„Dieter“, gab ich ihr bereitwillig, mit leicht belegter Zunge Auskunft, „und du heißt Uschi, wie ich unschwer an dem Liebesbaum erkennen konnte.“
„Ich bewundere deinen Scharfsinn:“
„Leider teilen meine Lehrer diese Meinung nur ungern.“
„Schade, bist du ein schlechter Schüler?“
„Sagen wir einmal so drei minus, mittelprächtig!“
„Mit anderen Worten, von den Schlechten bist du einer der Besten!“
„Nein, dann möchte ich das eher umkehren! Von den Besten bin ich mit Abstand der Schlechteste!“
Wir lachten beide fröhlich und unbeschwert. Ich hielt noch immer ihr kaltes Händchen.
„Frierst du?“
„Ich habe immer kalte Hände, ich bin ein Fisch.“
„Um Himmels willen, dann müßte ich immer naß sein, ich bin ein Wassermann.“
Der Scherz gefiel ihr gut und wir legten uns lachend in das satte, grüne Gras.
Ich brachte die Unterhaltung wieder in Gang:
„Weißt du wie ich dich getauft habe?“
„Du mich getauft? Das müßte ich wissen! Wann denn? Du kennst mich doch überhaupt nicht!“
„Ich sah dich sofort als wir vorhin von unserem ersten Rundgang zurückkehrten.“
„Ist es ein schlimmer Name?“
„Ich finde nicht.“
„Dann raus mit der Sprache!“
„Tiger Lilly!“
„Tiger Lilly?“
Sie sah mich ungläubig an.
„Wegen Deines Äußerem.“
„Ach richtig. Es sieht aus wie die Haut eines Tigers.“
„Wuuuaaah...!“
Sie imitierte einen spielenden Tiger, der mit drohend erhobenen Tatzen sein Opfer krallen will.
„Ich ergebe mich“, rief ich lachend.
„Wirklich?“
Ihr Gesicht erschien nun direkt über mir. Ihre langen Haare kitzelten an meiner Nase. Ich mußte niesen, versuchte es aber krampfhaft zu unterdrücken, um die prickelnde Atmosphäre nicht zu zerstören. Ich fühlte ihren heißen Atem.
Herrgott noch mal! Sie jetzt einfach an mich reißen und auf Wolken davonschweben. Ich schloß die Augen, aber es passierte nichts. Ich schien unfähig etwas daran zu ändern und lag stocksteif neben ihr.
„Nein“, hörte ich sie flüstern, „etwas so Schönes sollte man nicht leichtfertig zerstören!“
Dann widerfuhr meinem Mund aber doch noch die erhoffte Sternstunde. Für Bruchteile von Sekunden drückte sie ihre weichen, aber vollen, warmen Lippen auf meinen Mund. Es schmeckte nach Kirschen und Mandeln.
Mit geschlossenen Augen blieb ich liegen. Der Druck ihrer Traumlippen blieb, obwohl sie sich längst erhoben hatte und über mir stand.
Wie spielerisch stellte sie eines ihrer schmalen, zierlich Füßchen auf meine Brust und rief:
„Besiegt!“
Ich öffnete die Augen und blinzelte sie an:
„Habe ich etwas verkehrt gemacht“, fragte ich erschrocken und wollte aufstehen, aber der Druck dieses kleinen süßen Fußes auf meiner Brust hielt an.
Dann genauso plötzlich, wie sie eben noch über mir stand, kniete sie dann neben mir, sah mich ernst mit ihren großen, schönen rehbraunen Augen an und sprach:
„Wenn du dein Taschengeld bekommst, gibst du es doch auch nicht am ersten Tag gleich aus! Du willst länger etwas davon haben.“
Ich blickte zu ihr auf und verstand sie. Mühsam nickte ich. Mein Hals, noch immer zugeschnürt und die Glieder unfähig sich zu bewegen, merkte ich aber, daß sich hier etwas Schönes, etwas Großes anbahnte. Trotzdem war mir hundeelend!
Ich brauchte noch ein paar Minuten bis ich in das Leben zurückkehrte!
Dann empfand ich es aber als ein unglaubliches Glücksgefühl. Ich dachte dabei auch nicht einen Augenblick an Ute.
Ich ergriff Uschis Hand, die sich mir hilfsbereit entgegenstreckte und ließ mich widerstandslos hochziehen.
Für Augenblicke standen wir uns wieder ganz dicht gegenüber. Die Situation schien schon beendet, als ich allen Mut zusammennahm und ihren Kuß erwiderte. Es sollte auch nur ein Hauch von Kuß werden, dennoch verspürte ich sofort wieder diesen sanften Druck ihrer Lippen, der mir bis in die Haarspitzen fuhr.
Dann bückte ich mich nach ihren Schuhen und ergriff mit der anderen Hand ihr eiskaltes Händchen.
Wir hielten uns noch immer an den Händen, als wir zu unserer Herberge zurückkehrten, wo die Mehrheit unserer Mitschüler und Schülerinnen sich bereits am Abendtisch versammelt hatten. Der Rest stand vor dem Haus und sah unserer Rückkehr interessiert entgegen.
Ein paar Meter vor dem Haus blieb Uschi unvermittelt stehen, nahm mir ihre Pumps aus der Hand und zog sie an:
„Du kannst doch nicht mit meinen Schuhen in der Hand da hinein marschieren“, lachte sie.
Zum ersten Mal stand sie nun mit ihren Schuhen vor mir und ich mußte feststellen, daß sie nun fast meine Größe erreichte!
Als wir uns im Kreis unserer Mitmenschen befanden, rief uns Rüdiger zu:
„Romeo und Julia sind zurückgekehrt. In Anbetracht der Kürze der Zeit, die sie uns mit ihrer Abwesenheit erfreuten, darf man annehmen, daß sich beide ihre Jungfräulichkeit erhalten haben!“
Ich nahm an, daß der Betroffene keine Antwort erwartete und wollte wortlos an ihm vorbei, was mir allerdings nicht so ohne weiteres gelang, da wir uns auch weiterhin an den Händen festhielten.
Uschi gefiel die Bemerkung überhaupt nicht und antwortete eiskalt im Vorbeigehen:
„Du solltest zukünftig nicht nur deine Hände vor dem Essen waschen, sondern auch deinen Mund! Er ist dreckig und schmierig!“
Hallo, das saß. Besser konnte man so eine dämliche Bemerkung nicht kommentieren.
Großes Gelächter begleitete uns auf dem Weg in den Aufenthaltsraum,
Noch immer Hand in Hand, merkten wir die neugierigen Blicke, die uns fast bis auf die Haut auszogen. Für mich entsprach dieser Auftritt nicht meinen üblichen Gewohnheiten. Nicht so für Uschi.
Auf Zehenspitzen stehend hauchte sie mir erneut einen Kuß auf den Mund und sagte für alle hörbar:
„Mach es gut mein Schatz, bis später.“
Dann verschwand sie augenzwinkernd im hinteren Teil des Raumes, wo sich ihre Klasse eingefunden hatte. Sie wurde dort ebenso euphorisch empfangen wie ich in meiner Klasse.
Als ich mich setzte zwinkerte mir Hartmut mit einem Auge zu:
„Na, war es schön?“
„Zumindest nicht unangenehm“, entgegnete ich, „aber frage mich bitte nicht nach Einzelheiten, ich müßte dich sonst enttäuschen.
Hartmut nickte verständnisvoll.
„Dann hat es dich aber verdammt schwer erwischt“, stellte er fest.
Uli beugte neugierig seinen Kopf vor:
„Habt Ihr euch geküsst?“
„Für Dich gilt das Gleiche“, wies ich ihn in die Schranken zurück.
„Ein Kavalier genießt und schweigt“, stellte Wolfgang fest, aber sein wieder von überdimensionalen Grinsen total entstelltes Gesicht, verriet, daß er mir sehr viel mehr unterstellte.
Ich suchte Uschis Blick und fand ihn. Sie hielt ihr Engelsgesicht leicht geneigt und warf mir ungeniert eine Kußhand zu. Ich beschränkte mich darauf den Zeigefinger auf die Lippen zu legen und ihr zuzulächeln.