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Vorwort

Die Zeit, in der wir leben, wird auch als »Informationszeitalter« beschrieben. Immer mehr Informationen stehen uns weltweit in immer kürzerer Zeit zur Verfügung. Dabei werden diese Informationen – überwiegend durch die Augen vermittelt – durch visuelle Medien aufgenommen. Unsere Augen sind so die am meisten benutzten und häufig einseitig belasteten Sinnesorgane geworden.

Hängt es damit zusammen, dass nach neuesten Statistiken 90 Prozent aller Jugendlichen in Großstädten kurzsichtig sind? Dass weltweit 60 bis 70 Prozent aller Erwachsenen auf Sehhilfen angewiesen sind? Dass Augenkrankheiten zunehmen?

Ist dies der Preis, den unsere Augen für die hohe und einseitige Belastung beim Blicken auf Smartphones, Tablets, Laptops und Bildschirme aller Art zahlen müssen? Gibt es Möglichkeiten, einseitigen Belastungen der Augen entgegenzusteuern und der Ganzheit, der Natur des menschlichen Sehsinnes gerecht zu werden?

Wäre es nicht eine optimale Gesundheitsförderung, den Sehsinn ganzheitlich, seiner Natur nach zu begreifen, auf seine vorhandenen und ungenutzten Potenziale zu schauen und diese zu beleben und zu stärken, statt seine Schwächen oder Defekte einseitig mit künstlichen Sehhilfen zu korrigieren (was häufig zu weiter nachlassender Sehkraft führt)?

Dies ist das Anliegen der Augenschule. Dieses Buch möchte Ihnen Ihre Augen als »Wunderwerke der Natur« nahebringen und Ihnen verständlich machen, was diese für ein optimales Zusammenspiel aller am Sehvorgang beteiligten Funktionen und Qualitäten von Ihnen benötigen:

Tägliche Aufmerksamkeit, liebevolle Zuwendung, wirkungsvolle Entspannung, bewusste Unterstützung für die Vielfalt ihrer Aufgaben durch einfach zu erlernende, mühelos zu praktizierende Übungen, die leicht in den Alltag zu integrieren sind.

Ob Sie diese Übungen (zumindest einige davon) praktizieren, um Sehproblemen vorzubeugen oder aber vorhandene Sehschwächen zu mildern, spielt dabei kaum eine Rolle.

Die Augen – ein Kontaktorgan zur Innen- und Außenwelt


Denn die »kleine Augenschule« möchte die jeweils persönlich vorhandene Sehfähigkeit – und seien es geringe Sehreste auf der einen oder »Adleraugen« auf der anderen Seite – stärken und auf alle Sehfunktionen und Sehqualitäten hin optimieren, auch beispielsweise die Wahrnehmung der Leuchtkraft der Farben, die Weite und Offenheit des Gesichtsfeldes, die Bewegungs- und Dämmerungssehfähigkeit, die räumliche Sehfähigkeit, die optimale Nah-Fern-Einstellung der Augen sowie die innere Sehfähigkeit (visuelles Gedächtnis und bildhafte Vorstellung), um auf diese Weise den geschwächten und überlasteten Sehfunktionen neue Energie zu geben. Es werden vorhandene, im Alltag wenig genutzte Sehpotenziale angeregt und gestärkt und erschöpfte, belastete Sehfunktionen entlastet und harmonisiert.

Dieser ganzheitliche Ansatz der Augenschule ist erfahrungsgemäß viel wirkungsvoller, nachhaltiger und spannender als der Versuch, Schwächen zu bekämpfen oder »wegzutrainieren«. Er führt zu größeren Erfolgen und dazu, den Sehsinn als das wiederzuentdecken, was er seiner Natur nach ist: ein lebendiger, augenblickhafter Kontaktsinn zwischen Außenwelt und Innenwelt.

Oder wie der Dichter Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) in seiner Farbenlehre sagt:

»In ihm (dem Auge) spiegelt sich von außen die Welt, von innen der Mensch. Die Totalität des Innern und Äußern wird durchs Auge vollendet.«

Kleine Augenschule. Kompakt-Ratgeber

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