Читать книгу Kleine Augenschule. Kompakt-Ratgeber - Wolfgang Hätscher-Rosenbauer - Страница 7
ОглавлениеWas ist die Augenschule?
Die Augenschule ist ein ganzheitliches Gesundheitsförderungsprogramm des Sehsinns, das auf über 30 Jahren Erfahrung mit Augentraining und wissenschaftlicher Forschung (im Rahmen des Forschungsprojekts »Arbeit und Sehen« des BMFT) beruht.
Diese Augenschule baut auf folgenden vier Tatsachen und Erkenntnissen auf:
1. Auf der Tatsache, dass die Augen Teil des Körpers sind und nur in Verbindung mit diesem gut funktionieren. Die Augenschule regt eine optimale Verbindung der Augen mit dem ganzen Körper an. Muskelgruppen und Organe, die in Verbindung mit den Augen stehen, werden in den Übungssequenzen entspannt und harmonisiert, und der Stoffwechsel zu den Augen und in den Augen wird durch geeignete Übungen angeregt.
2. Auf der Erkenntnis des amerikanischen Augenarztes und Pioniers des Augentrainings Dr. William Bates, dass nur entspannte Augen mit vollkommen entspannten inneren und äußeren Augenmuskeln gut sehen. Auf wirkungsvolle Augenentspannungsübungen wird in der Augenschule großer Wert (und angemessene Übungszeit) gelegt. Das Grundprinzip: Entspannungszeit bei Augenübungen (mindestens) ebenso lang wie die aktive Übungszeit.
3. Auf der Erkenntnis der amerikanischen Wissenschaftler David Hubel und Torsten Wiesel (wofür beide den Nobelpreis bekamen), dass das menschliche Gehirn (der eigentliche Sitz des Sehvorgangs; auch die Netzhaut im Auge ist Teil des Gehirns) andauernd zwischen zwei Sehweisen (Modi) wechselt. David Hubel nannte sie den »Was-Modus«: (Was ist es, das ich sehe?) und den »Wo-Modus« (Wo bin ich im Raum?). Für den »Was-Modus« benutzt das Gehirn die Fovea centralis (Sehgrube) der Netzhaut in Verbindung mit dem visuellen Gedächtnis, für den »Wo-Modus« die gesamte Netzhaut (Retina) in Verbindung mit den Informationen aller anderen Sinne, die dabei aktiviert werden. Nur wenn beide Sehweisen abwechselnd oder gleichzeitig aktiv sind – foveales UND retinales Sehen –, nutzen wir die Ressourcen des Sehsinns in Verbindung mit allen anderen Sinnen vollständig und vermeiden eine Vereinseitigung des Sehens mit entsprechenden negativen Beeinträchtigungen der Sehfähigkeit. Bei der Bildschirmarbeit beispielsweise wird der »WoModus« so gut wie gar nicht benutzt, und eine Vereinseitigung des Sehsinns ist fast zwangsläufig die Folge.
4. Auf der Tatsache, dass die biologische Sehkraft der Netzhautzellen sich in der Dunkelheit regeneriert (eine Erkenntnis der Zellbiologie) und sich bei Lichteinfall verbraucht. Dunkelpausen (»optisches Fasten«) und Übungen zur optimalen Licht- und Farbsensibilität (»Lichtbaden«, »Farbenbaden«) regenerieren und steigern die Sehkraft in Verbindung mit gesunden Nährstoffen durch eine ausgewogene Ernährung.