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13 Hacke dicht

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Beckmann war zurück zur Kajüte getrampelt, als hätte ihn ein greiser Rudi Altig verfolgt. Er war besessen von der Idee, den Fang eines Zanders in HD für seine Gäste zu präsentieren oder einfach nur live dabei zu sein, wenn eine Pose unter Wasser schoss und Erwin oder Kalle anschlugen und der Fisch weg war. Sie hätten alle Spaß. Das wäre der Knüller für seinen Schuppen. Beckmann war begeistert und genehmigte sich erst mal einen Klaren und ein Bier. Dass er in seinem eigenen Lokal die Zigarette draußen rauchen musste, empfand er immer noch als Hausfriedensbruch, aber er hatte Schlimmeres erlebt. Auf dem Steg schweifte sein Blick an dem Ausflugsboot Möwe vorbei über die Wellen bis zum Walzenwehr. Er war der Hausherr und er musste jetzt handeln, sonst wäre die Heimat bald verloren. Ja, die Sache mit der Livecam musste er durchziehen. Er ging zurück ins Lokal, goss sich einen doppelten Korn ein und rief seinen Neffen Mike an, der als Sicherheitsbeauftragter für die Elektronikabteilung von Westfalenstrom arbeitete. Mit ihm besprach er seine Idee und Mike ließ sich darauf ein. Beckmann jubelte und stellte die Flasche Doppelkorn dorthin, wo sie immer stand, wenn sie bis auf den letzten Tropfen geleert werden sollte. Um drei Uhr öffnete er die Tür für den Schankbetrieb. An einem Alltag im Herbst rechnete er nicht mit Kundschaft und schlief bald sitzend am Tresen ein. Zum Abend kamen einige Angler zur Stammtischrunde. Beckmann wunderte sich, dass Haverkamp nicht erschienen war und auch Michalzek nicht kam.

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