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DAS BYZANTINISCHE UND CHRISTLICHE MUSEUM
ОглавлениеDie Transformation von der klassischen Antike hin zum byzantinischen Mittelalter lässt sich im Byzantinischen Museum nachvollziehen. In modern gestalteten Räumen finden sich insgesamt fünf Abteilungen, von denen vier historische Themen und ihre materiellen Hinterlassenschaften aufgreifen.
Die ausgestellten Objekte stammen aus ganz Griechenland. Doch finden sich hier selbstverständlich auch solche aus Athen. Zu den wichtigsten Ausstellungsstücken zählen etwa christliche Bauplastiken von der Akropolis oder Wandmalereien, die während des Baus der Metro gefunden wurden.
Eingang: Odos Vass. Sophias 22
Gravierender als diese Plünderungen waren aber staatliche Maßnahmen zur Durchsetzung des Christentums. Athen hatte trotz aller Wirrnisse der Zeit seine Rolle als Hort antiker Gelehrsamkeit bewahren können und wies daher ein Umfeld auf, in dem das Christentum nicht so recht gedeihen konnte. Als Theodosius II. (Kaiser 408–450) im Jahr 429 alle Tempel, so auch jene in Athen, schließen ließ und Justinian (Kaiser 527–565) 529 die Einstellung des Lehrbetriebs in der Akademie Platons befahl, verlor sie ihre kulturelle Bedeutung. Andere antike Metropolen, die sich schon früher dem Christentum geöffnet hatten, konnten diese Verluste kompensieren, weil sie zu kirchlichen Zentren mit Bischofssitz wurden. Athen erreichte dies erst im 9. Jh. Als Bischofskirche diente der Tempel der Athena Parthenos auf der Akropolis. Aber zu diesem Zeitpunkt war der Glanz Athens längst verblichen. Michael Akominatos von Chonai, Erzbischof von Athen, schrieb um das Jahr 1185, die Stadt sei eine Ruine und ihre Bevölkerung Barbaren. Auch die nachfolgenden Wechselfälle der Geschichte sollten an diesem Zustand bis zur Staatswerdung des modernen Griechenlands nicht viel verändern.