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Geografische Lage
ОглавлениеAttika ist die östlichste Landschaft Mittelgriechenlands. Sie springt als Halbinsel in der Form eines Dreiecks nach Südosten in das Euböische Meer und den Saronischen Golf vor.
Die Gesamtfläche Attikas beträgt rund 6400 km2, von denen etwa 2530 km2 von Gebirgen eingenommen werden, die heute nur noch eine spärliche Vegetation aufweisen. Die restliche Fläche verteilt sich auf vier kleinere Beckenlandschaften, die für Siedlungsaktivitäten und landwirtschaftliche Nutzung bevorzugt werden.
Die Besiedlung hat das Erscheinungsbild des Landes im Laufe der Jahrtausende massiv verändert. Die zunehmende Bevölkerung musste Land kultivieren, um sich ernähren zu können. Wälder mussten abgeholzt werden, um Holz für Bauten und Schiffe zu gewinnen. Das Streben nach eigenen Rohstoffquellen führte zu intensivem Bergbau mit den ihm eigenen Auswirkungen auf die Umwelt.
Athen selbst liegt in einer weiten Ebene mit einer Fläche von 383 km2, die von einer Reihe von Bergen begrenzt wird. Dabei handelt es sich im Osten um den Hymettos mit einer Höhe von 1026 m, dem Pentelikon (1109 m hoch) und dem Parnes (1413 m hoch) im Norden. Nach Westen hin schließt der Aigaleo mit nur 468 m die Ebene ab. Die Ebene öffnet sich nach Südwesten zum Saronischen Golf hin.
„Nicht ohne Grund darf man glauben, daß die Stadt ungefähr in der Mitte Griechenlands, ja der ganzen bewohnten Welt (oikumene) gelegen ist. Je weiter man sich nämlich von ihr entfernt, desto lästiger ist die Kälte oder Hitze, die einen umfängt. Und wer immer von einem Ende Griechenlands zum andern gelangen will, der muß an Athen wie an dem Mittelpunkt eines Kreises vorbeisegeln oder vorbeikommen.“
Xenophon, Poroi 1, 6; Übers.: G. v. Reutern
Xenophon (430–354 v. Chr.) stammte aus einer aristokratischen Familie Athens und betätigte sich als Schriftsteller. Dabei verfasste er historiographische, politisch-didaktische und philosophische Schriften. Die Poroi (Über die Staatseinkünfte) zählen zu den politisch-didaktischen Werken. In ihnen macht der Autor Vorschläge zur Finanzierung der athenischen Demokratie nach dem Zusammenbruch des 2. Attischen Seebundes 355 v. Chr.
Man darf sich diese Ebene aber nicht wie eine flache Tafel vorstellen. Dies gilt vor allem auch für Athen selbst. Es ist umso mehr von Interesse, weil die Hügel Athens in der Antike wichtige Funktionen besaßen und auch heute noch das Stadtbild prägen.
Ordnet man die Hügel bezogen auf das antike Stadtgebiet nach ihrer Höhe, so ist die Akropolis mit 156 m die höchste Erhebung. Deutlich niedriger sind der Musenhügel (147 m), der Areopag (115 m) (Abb. 1), der Pnyxhügel (109 m) und der Nymphenhügel (104 m). Das Schlusslicht unter den bedeutenden Hügeln im Stadtgebiet ist der Agorahügel (Kolonos Agoraios) mit seinen 68 m. Nicht mehr unmittelbar auf das antike Stadtgebiet bezogen ist der Adrettos im Südosten mit 133 m. Der Lykabettos, der sich heute deutlich aus den Häusermassen Athens abzeichnet, gehörte nicht mehr zum ummauerten Stadtgebiet der Antike.
Anreise
Die meisten Athenbesucher werden die Stadt mit dem Flugzeug erreichen. Der Internationale Flughafen Eleftherios Venizelos liegt etwa 27 km östlich des Stadtzentrums.
Verkehrsanbindung:
Metro Richtung Egaleo (bis Syntagma); Vorortzug; Bus Linie 95; Taxi. Die Fahrzeit mit der Metro dauert ca. 40 Minuten und die Kosten eines Einzeltickets liegen bei 8,00 €; bei mehreren Personen werden vergünstigte Tickets angeboten. Sie können an Automaten gezogen werden. Die Busfahrkarte kostet 5,00 €, das Taxi 40,00 €.
Bevor man Athen mit dem Flugzeug wieder verlässt, lohnt sich vielleicht noch ein Blick in das 2003 eingerichtete kleine Museum mit 172 archäologischen Funden vom Flughafengebiet (Hauptterminal, Abflugbereich, Eingang 3, Obergeschoss) zu werfen. Die Funde reichen vom Neolithikum (ca. 3000 v. Chr.) bis in das 18. Jh.
Öffnungszeiten: 06:00–23:00 Uhr
Für die Entstehung und das Gedeihen der Stadt waren sicher drei Flüsse bedeutend: im Norden der vom Hymettos kommende Eridanos, im Süden der Ilissos und schließlich der Kephissos (h. Kifisos), der im Pentelikongebirge entspringt und westlich der Stadt das Wasser der beiden anderen Flüsse aufnahm.
Im Stadtbild fallen die Flüsse heute nicht mehr auf. Der Eridanos verlief bereits in der Antike weitgehend unterirdisch. Erst mit Passieren der Stadtmauer im Kerameikos kam er wieder zutage. Bei den Bauarbeiten für die neue Untergrundbahn in den 90er Jahren des vergangenen Jhs. sollte der Fluss, dessen innerstädtischer Verlauf nicht mehr bekannt war, für erhebliche Komplikationen sorgen. Der Ilissos ist durch mehrere Straßen überbaut. Das gleiche Schicksal teilt der Kephissos, der von der Leoforos Kifisou, einem Teil der Nationalstraße 1, überlagert wird.