Читать книгу Die neun - Zbigniew Georg - Страница 40

Vielleicht bin ich nicht die Richtige für dieses Projekt.“

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„Das ist Unsinn“, wendet Malissa ein. „Und das weißt du auch. Gerade eure Liebe zueinander wird uns allen dabei helfen.“

„Oder aber sie steht uns allen im Weg.“ Konstantin zuckt gemächlich die Schultern. „Wo Emotionen ins Spiel kommen, ist der klare Blick meist versperrt.“

„Deine Einwände sind zur Kenntnis genommen, Konstantin“, mischt sich Professor Zulgor in den beginnenden Streit ein. „Wie auch alle vorherigen. Kommen wir nun zu dem letzten, zur Zeit wichtigsten Punkt der heutigen Sitzung: der Unfall im Labor.“ Sein Blick in die Runde verheißt keine guten Nachrichten. „Dieser Unfall hätte so nie passieren können und dürfen.“

„Was soll das heißen?“ Sedhoo streckt seine kleine Gestalt, um an dem wuchtigen Konstantin vorbei dem Professor in die Augen blicken zu können. „Dass es kein Unfall war?“

„Das wissen wir noch nicht“, muss der Professor eingestehen. „Aber es gibt zu viele ungeklärte Faktoren – zu viele Zufälle, die es nicht geben dürfte.“

Konstantins Blick wandert misstrauisch durch die Runde der Anwesenden. „Und die wären?“

„Nach dem derzeitigen Stand kam es durch einen nicht ordnungsgemäß gewarteten Filter der Abgasanlage zu einer Überhitzung und damit zu der Explosion.“

„Den Schuldigen herauszufinden, sollte kein Problem sein.“ Konstantins laute Stimme übertönt das ansetzende Stimmengewirr.

„Es geht nicht um Schuld oder Unschuld. Fehler passieren jedem. Wer noch nie einen Fehler begangen hat, der mag seine Stimme hier anklagend erheben“, erwidert der Professor streng. „Aber hinzu kommt noch, dass auch die Alarmanlage versagt hat. Ebenso wie die automatische Abschaltung der gesamten Stromzufuhr für die Anlage.“

„Das sind zu viele Zufälle auf einmal“, meint Miguel nachdenklich. „Sabotage?“ Professor Zulgor seufzt tief und vernehmlich. „Wir wissen es nicht. Noch nicht.“

Er muss hier raus! Raus an die frische Luft! Die warmen Strahlen der Sonne tröstend auf seiner Haut spüren! Den Geruch der Lebendigkeit mit dem Wind in jeder Faser seines Körpers aufnehmen! Der aufbereiteten Luft der künstlichen Welt entkommen! Echtes Leben spüren!

Qori fragt nicht nach einer Erlaubnis. Er eilt an den Wachen vorbei, eine Geste von ihm macht jede Frage nach einem Passierschein unnötig. Sie starren ihm nach, sind des Denkens für einige Momente beraubt. Er erlaubt ihnen keine Frage, kein eigenständiges Handeln. Sie gehorchen ihm.

Den Befehl als Gedanke kaum in Sichtweite den Wachen am äußeren Tor zugeworfen, öffnen diese es wortlos. Qori drängt sich hinaus. Tief zieht er die salzige Luft in seine ausgehungerten Lungen und klettert gleich neben dem versteckten Eingang den Berg hinauf. So hoch wie nur möglich.

Auf der Spitze eines kegelartigen Berges findet er eine Lichtung. Er hebt seinen wunden Blick in die hoch stehende Sonne, breitet die Arme aus und empfängt die warmen Strahlen des Lebens. Spürt die Lebendigkeit in jeder Zelle seines Körpers. Wie sich ihre Energie mit

Die neun

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