Читать книгу Die neun - Zbigniew Georg - Страница 41
der seinen verbindet.
ОглавлениеAlles ist eins und alles ist miteinander verbunden. Ohne Sonne kein Leben. Wenn die Sonne stirbt, sterben wir. Doch das Universum wird weiterleben. Es wird unseren Untergang so wenig bemerken wie wir den Verlust eines einzelnen Haares. Wer sind wir, uns so wichtig zu nehmen, dieses kleine Staubkorn im All beherrschen zu wollen? Es formen zu wollen nach unseren Wünschen? Wer sind wir, dass wir uns anmaßen, den Großen Plan zu kennen? Wer werden wir sein, wenn wir getan haben, was wir als den einzig richtigen Weg erachten?
Wohin wird er uns führen? Ins Licht? Oder in die Finsternis einer noch dunkleren Zukunft? Oder gleich ins Verderben? Wird diese unsere Welt noch existieren oder haben wir sie schon längst ausgelöscht?
Er fällt auf die Knie, den Blick hoch erhoben, die Arme weit von sich gestreckt. Als würde er ein Urteil erwarten, welches ihm den Tod bringt. Doch so verlockend ihm dies auch erscheinen mag, er weiß, jeder Tod ist letztendlich nur ein neuer Anfang.
Ein neuer Kampf in einem neuen Körper. Nur ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Vollkommenheit. Es gibt keine Vollkommenheit in der Natur. Wie können wir nur glauben, es gäbe sie für uns? Wie anmaßend von uns zu glauben, diesem Kreislauf von Werden und Vergehen entkommen zu können! Vollkommenheit ist Stillstand! Stillstand ist Tod! Tod ist ein neuer Anfang! Aber wie neu anfangen, wenn das Leben still steht?
Niemand sieht die Tränen, die ihm heiß über die Wangen laufen, doch spürt sie jeder, der mit ihm verbunden ist. Seine Trauer erstickt ihre Fröhlichkeit, sie versinken in Schwermut, den sie nicht verstehen. Erdrückt von seinen Gefühlen scheint plötzlich nur noch Traurigkeit in ihnen zu sein. Sie verharren, unfähig etwas zu tun. Unfähig zu verstehen, woher diese Gedanken kommen. Sie weinen mit ihm, ohne es zu wissen.
Doch Qori fühlt ihre Verbundenheit und die Kraft ihres Mitgefühls. Tief atmet er durch und saugt die ihm geschenkten Energien in sich auf. Fühlt wie die Kraft zu ihm zurückkehrt. Die Kraft durchzustehen, was er begonnen hat. Die Sehnsucht, der Welt eine bessere Ordnung zu verschaffen. Die Liebe zu den Menschen zurückzubringen, von denen er sich distanziert, weil er ihre Unvollkommenheit nicht ertragen kann. Denn sie sind der Spiegel zu seiner eigenen unvollkommenen Seele ...