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Fünftes Kapitel.
Оглавление1. Als aber Bessus den Darius ermordet hatte, und Alexander, nach seinen Verrichtungen in Indien und seiner Rückkehr nach Babylon, gestorben war, 2. wurde die Macedonische Monarchie in Statthalterschaften zertheilt, durch beständige innerliche Kriege geschwächt, und den Römern das Uebrige von Europa vom Glücke unterworfen. 3. Diese bekriegten nach ihrem Uebergange in Asien die Könige von Pontus und den Antiochus, zulezt auch die Beherrscher Aegyptens; und vermehrten in jedem Jahre, so lange die aristokratische Regierungsverfassung bei ihnen dauerte, ihre Herrschaft, weil die Konsuln wetteiferten, an guten Eigenschaften einander zu übertreffen. 4. Wie aber, durch die bürgerlichen Kriege des Sulla und Marius, und hernach des Julius Cäsar und Pompejus des Großen, die Verfassung des Staates zerrüttet wurde, hoben sie die Aristokratie auf, und wählten den Octavianus zum einzigen Beherrscher; überließen dessen Gutbefinden die ganze Verfassung, sezten, ohne es zu merken, die Hoffnungen aller Menschen aufs Spiel, und vertrauten das Wohl oder Wehe eines so großen Reichs der Leidenschaft oder der Gewalt eines Einzigen an. 5. Denn, wollte dieser die Regierung gerade und gerecht verwalten, so war er allein fürwahr nicht im Stande, weder allen nach Nothdurft beizuspringen, indem er den Entferntern schnelle Hilfe zu leisten nicht vermochte; 6. noch so viele Befehlshaber zu finden, die sich geschämt hätten, seine gute Meinung von ihnen zu täuschen; noch überhaupt sich den Verschiedenheiten so vieler Charaktere anzupassen. Uebertrat aber ein Alleinherrscher die Gränzen der Gewalt, und schweifte bis zur Tyrannei aus; verwirrte er die Verrichtungen der Obrigkeiten, übersah dagegen ihre Vergehen; verkaufte das Recht für Geld, und achtete die Unterthanen für Sklaven — von welcher Art die meisten Regenten, ja wohl fast alle, wenige ausgenommen, waren — so mußte dann in diesem Falle nothwendig die unvernünftige Gewalt des Herrschers zum allgemeinen Unglücke ausschlagen. Denn die Schmeichler, welche von denselben dieser Ehrenstellen und Geschenke würdig gehalten werden, reißen die wichtigsten Aemter an sich; 7. hingegen die ruhigen und bescheidenen Bürger, die nicht gleicher Lebensart sich ergeben, sind, wie leicht zu erachten, verdrießlich, daß sie nicht gleiche Vortheile genießen. 8. Hierdurch werden die Städte voll Aufruhrs und Verwirrung; und weil die Staats- und Kriegsämter Leuten gegeben werden, welche Gewinnsucht beherrscht, so macht dieses im Frieden feiner denkenden Männern das Leben kummervoll und ärgerlich, und im Kriege zernichtet es den guten Muth der Soldaten.