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Grandsätze dieser ›Alexander-von-Humboldt-Studienausgabe‹ in sieben Bänden

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Diese Studienausgabe verdankt ihre Anregung Mitgliedern der „Wissenschaftlichen Buchgesellschaft“. Ihre mitdenkenden Briefe haben auch offenbart, daß sich augenscheinlich aus langer und gewiß notwendiger Vorherrschaft des Spezialistentums eine neue, unerwartete Anteilnahme an Humboldts Weltbild ergeben hat.

Bis zum heutigen Tag ist das Mißverhältnis von Weltruhm und mangelnder Werkaufbereitung das Kennzeichen der Tradition Alexander v. Humboldts geblieben. Gewiß haben einige Neudrucke18 die Lage erheblich verbessert, dennoch gab es in deutscher Sprache nie eine Ausgabe seiner maßgebenden Schriften, die dem größten Geographen der Neuzeit gerecht geworden wäre.

Von welchen Grundsätzen soll diese Studienausgabe ausgehen?

1. Da die Edition wichtiger Texte seit dem Tod Humboldts 1859 von erstaunlicher Dürftigkeit und Problemlosigkeit geblieben ist, konnte erst jetzt eine Studienausgabe gewagt werden, und selbst diese wäre ohne das Entgegenkommen und die Opferbereitschaft des Verlages und aller Mitarbeiter nicht denkbar.

2. Diese Studienausgabe vereinigt die Schriften, die nach Humboldts Selbstverständnis seine wesentliche Lebensleistung bilden (siehe hierzu auch die nachfolgende Übersicht der Werkauswahl!). Demnach bilden diesen Kern Arbeiten aus dem amerikanischen Reisewerk, den ›Ansichten der Natur‹, Darstellungen im Gefolge der russischen Reise, physikalisch-geographische Aufsätze und der ›Kosmos‹. Insgesamt sind es physikalisch-geographische Beiträge, und zwar in dem in der Einführung bezeichneten Sinne Humboldts, vom astronomischen Teil des ›Kosmos‹ abgesehen. Darunter sind aber Texte, die über den Kreis der Geographen hinaus Biologen, Botaniker, Historiker, Wissenschaftshistoriker und jeden allgemein interessierten Leser ansprechen.

Nicht aufgenommen werden konnten die einzelwissenschaftlichen Bemühungen vor allem des jungen Alexander v. Humboldt, die heute allein das Feld des Wissenschaftshistorikers darstellen, der hier gewiß immer noch fündig werden kann.

3. Eine historisch-kritische Ausgabe sollte dem Auftrag des Verlags entsprechend ausdrücklich nicht geboten werden. Zum Unterschied von einer solchen Edition werden infolgedessen z.B. auch keine Lesarten geboten; sie könnten ohnehin sinnvoll nur einige wenige Texte erhellen, da es eine mehrschichtige Überlieferung, verschiedene Auflagen (wie allerdings z.B. bei den ›Ansichten der Natur‹) nur selten und Entwürfe nur in einem geringen Ausmaß gibt.

4. Die Texte werden in angeglichener Rechtschreibung und Zeichensetzung dargeboten. Wichtige Ausdrücke und für Humboldt charakteristische Wendungen bleiben erhalten, auch wenn sie heute nicht mehr üblich sind.

5. Eckige Klammern im Text bezeichnen Zusätze des Herausgebers.

6. Der Kommentar des Herausgebers findet sich in allen Bänden am Schluß.

7. Die Ausgabe folgt den maßgebenden Editionen Humboldts.

8. Die ungemein charakteristischen Meßwerte Humboldts sind in allen Fällen beibehalten worden, um die Grundlage seiner Feststellungen nicht zu verfälschen. Wer hier etwa alles verbessern wollte, beraubte klassische Texte ihres Charakters. Hierzu wird auf eine anschließend wiedergegebene Tabelle der von Humboldt benutzten zeitgenössischen Maße verwiesen. Damit bleibt die vor allem auf Messungen beruhende Darstellung der „physischen Constitution“ der Erdoberfläche erhalten; moderne, heute gültige Höhenmeßwerte u.a. werden in eckigen Klammern ergänzt.

9. Das oben zu den Meßwerten Gesagte gilt auch für die wissenschaftliche Nomenklatur der Pflanzen. Die in der botanischen Abteilung von Humboldts amerikanischem Reisewerk benutzten Bezeichnungen hat Klaus Dobat (Universität Tübingen) in einer vorbildlichen, lobenswerten Konkordanz bearbeitet, so daß für jede erwähnte Pflanze die heutige wissenschaftliche Bezeichnung leicht ermittelt werden kann. Andererseits ist es ein schwerwiegender Nachteil, daß die Veröffentlichung dieser wichtigen Arbeit, die für die beiden Supplementbände vorgesehen war, welche ursprünglich die Publikation des Neudruckes des Humboldtschen amerikanischen Reisewerkes begleiten sollten, aus Kostengründen bisher nicht gelang. Hierbei haben Zufälle eine Rolle gespielt, die jedes Verschulden der Verleger ausschließen, wie ausdrücklich festgestellt werden muß; andererseits ist dabei ein verdienter Humboldt-Forscher und wissenschaftlich anerkannter Botaniker sehr geschädigt worden.

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