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„Nein, das mache ich nicht. Nein, das ist doch ein Unsinn.“ Aber ich merke, dass der Angelhaken sitzt. Ganz tief innen hat er sich hineingefressen und lässt nicht mehr los. Ich wehre mich noch, aber schon bohren die Gedanken weiter. Warum nicht? Wenn sich kein Verlag findet, das, was ich für wichtig halte, zu veröffentlichen – Romane werden veröffentlicht. Das ganze als Roman schreiben? Das alles in die Form eines Romans einhüllen in der Hoffnung, auf diese Weise meine Erfahrungen mitteilen zu können? Ich weiß nicht.

Und wo sollte ich dann anfangen? Welcher Plot wäre geeignet? Es an einem Fußballer aufhängen? Gerade im Jahr 2006 war ja ganz Deutschland in einem Fußballtaumel befangen. Oder als Krimi? Krimis werden immer gelesen. Wäre es nicht gerechtfertigt, all das in Form eines Romans darzustellen, was ich als wichtig ansehe? Ein Roman als Transportmittel für eine Wahrheit, von der ich überzeugt bin, dass sie für Menschen hilfreich sein könnte?

Das ist nun schon grotesk: Ich, der nur wenige Romane gelesen hat, weil ich nicht einsehe, warum ich mich mit Welten auseinandersetzen soll, die mehr oder weniger kranken Gehirnen entsprungen sind, Welten, die man sich so oder anders zurecht denken kann. Mir ging es immer um die Wahrheit. In einem Roman ist alles wahr, wenn es nur einigermaßen in sich stimmig dargestellt ist. Das interessierte mich nicht, denn es half mir auf meiner Suche nach Wahrheit nicht weiter.

Aber das sehe ich jetzt als Vorteil: Ich brauche nichts zu rechtfertigen, brauche keine wissenschaftlichen Beweise führen, kann die Dinge einfach so darstellen, wie ich sie sehe, brauche keine Zitate anführen, habe praktisch Narrenfreiheit. Vielleicht könnte es so gehen. „Sophies Welt“ liegt doch eine ähnliche Idee zugrunde und hat viele Menschen erreicht, die sich sonst nie mit Philosophie beschäftigt hätten. Einen Versuch ist es wert.

Hampelmann

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