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Einleitung

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„Am Anfang war Napoleon“.1 Mit diesem mittlerweile kanonisierten Satz, auf den im Folgenden wiederholt Bezug genommen wird, begann Thomas Nipperdey seine „Deutsche Geschichte“. Das Zitat verdeutlicht, wo die Schwierigkeit liegt, einen passenden zeitlichen Rahmen für eine deutsch-französische Geschichte um 1800 zu bestimmen, die den nationalen Rahmen der Historiographie zu verlassen sucht. Nipperdey bringt prägnant zum Ausdruck, dass aus deutscher Perspektive nicht unbedingt der Beginn der Französischen Revolution einen Bruch oder eine Erfahrungswende bedeutete. Zweifellos war der Sturm auf die Bastille für die gebildeten Eliten und eine wachsende Öffentlichkeit ein wichtiger Bezugspunkt. Aber, so die indirekte Frage Nipperdeys, waren nicht die Niederlagen gegen die napoleonischen Armeen, der Verlust von Territorien und deren Umstrukturierung durch Säkularisierung und Mediatisierung, nicht zuletzt die – aus preußischer Sicht – militärische Katastrophe von 1806, die einschneidenden Ereignisse für den Großteil der Bevölkerung und, wichtiger noch, für die weitere Entwicklung Deutschlands im Verlauf des 19. Jahrhunderts?

Ohne Frage ist die deutsch-französische Geschichte des späten 18. und des frühen 19. Jahrhunderts von den politischen Rahmendaten 1789 und 1815 geprägt, die den Beginn der Französischen Revolution und das Ende der Herrschaft Napoleons markieren. Sie ist sogar in vielerlei Hinsicht maßgeblich von diesen zwei Daten beherrscht. Viele Darstellungen zur Geschichte Frankreichs der Frühen Neuzeit und des Ancien Régime enden entweder 1789 oder mit der unmittelbaren Vorgeschichte der Revolution. In jüngerer Zeit beziehen Darstellungen nicht selten die Zeit der Revolution und Napoleons mit ein. So treten stärker die Kontinuitäten zwischen Ancien Régime und Revolution hervor, wie sie bereits von Alexis de Tocqueville in „L’Ancien Régime et la Révolution“ betont worden sind.

Wie auch immer die Präferenz ausfällt, beide Daten sind fester Bezugspunkt für die Frankreichforschung, die traditionell entlang der Französischen Revolution oder der Herrschaft Napoleons in époque moderne und époque contemporaine unterteilt ist. Auch für die deutsche Geschichte wird gemeinhin nach Früher Neuzeit und Neuzeit unterschieden, wobei 1789 wie in vielen universitären Curricula die Grenze markiert. Somit stellen die gut 25 Jahre zwischen Revolution und dem Ende der napoleonischen Herrschaft in beiden historiographischen Traditionen einen Übergang, eine Transitionsphase in die Moderne dar und sie bilden die Hochphase der „Sattelzeit“ (Reinhard Koselleck) zwischen etwa 1770 und 1830/50.

Der vorliegende Band orientiert sich für die zeitliche Begrenzung an zwei Ereignissen, die primär der französischen Geschichte zuzuordnen sind. Wie lassen sich „nationale“ Ereignisse in eine transnationale Perspektive integrieren? Wenngleich das Jahr 1789 nicht für alle Forschungsfragen zwingend ist, so ist es im französischen Kontext ein Einschnitt auf politischer, kultureller, sozialer Ebene, bedingt auch im ökonomischen Bereich. Für die deutsche Geschichte um 1800 ist der Einschnitt durch die Revolution weit weniger eindeutig. Zwar verfolgte die politisch interessierte Öffentlichkeit in den deutschen Territorien die Ereignisse in Frankreich intensiv. Insofern bewirkte das Jahr 1789 unmittelbar einen medialen Umbruch in der gesellschaftspolitischen Berichterstattung, indem eine Vielzahl von Zeitschriften über die Revolution oder Korrespondenten und Reisende direkt aus Frankreich berichteten. Gerade in den ersten Jahren der Revolution entstanden frühe Formen des Journalismus, neue Journale und Zeitschriften wurden in Reaktion auf die Ereignisse in Frankreich gegründet. Jedoch wirkte die Revolution eher als Katalysator einer sich bereits seit den 1770er Jahren abzeichnenden Politisierung der Presse. Aber weder in politischer, sozialer, kultureller noch wirtschaftlicher Hinsicht stellte das Jahr 1789 einen Umbruch im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation dar.

Als Einschnitte und Periodisierungen zur deutschen Geschichte bieten sich andere Daten an. Das Ende des Siebenjährigen Krieges 1763 markierte eine Wende mit der Festschreibung des innerdeutschen Dualismus zwischen Preußen und Österreich. Der Beginn des Siebenjährigen Krieges bedeutete das renversement des alliances, die Annäherung Frankreichs und Österreichs. Leopold von Ranke sah in diesem widernatürlichen Bündnis eine der Ursachen für die Revolution, bis sich die beiden traditionellen Feinde schließlich ab 1792 wieder im Krieg gegenüberstanden.

Die territoriale Heterogenität des Alten Reichs erschwert die Periodisierung zusätzlich. Für Preußen ließen sich Einschnitte mit dem Tod Friedrichs II. 1786 oder der Veröffentlichung des „Allgemeinen Landrechts“ 1794 markieren. Konzentriert man sich auf Österreich, liegen die Reformen Josephs II. und vor allem das Jahr 1781 nahe, in dem die Gleichheit vor dem Gesetz verkündet wurde. Aber auch die bereits vor der Französischen Revolution im Jahr 1785 eingeleitete Abkehr von den Reformen wäre eine mögliche Zäsur.

Stärker als 1789 bedeutete der Kriegsbeginn im Sommer 1792 einen Einschnitt in die gemeinsame deutsch-französische Geschichte. Aber ausgehend von Krieg und Besatzung müsste man im Plural von deutsch-französischen Geschichten sprechen, denn die einzelnen deutschen Territorialstaaten wurden bis 1815 sehr unterschiedlich von den Revolutionskriegen in Mitleidenschaft gezogen. Während Preußen und Österreich zunächst nur begrenzte Truppenkontingente schickten, die eigenen Territorien vorerst jedoch unberührt blieben, waren die Gebiete links des Rheins bereits zu Beginn des Krieges direkt betroffen. Die Mainzer Republik spielte trotz ihrer Kurzlebigkeit in den Jahren 1793 und 1794 eine wichtige Rolle im Transfer politisch-revolutionärer Kultur auch über die Zeit ihrer Existenz hinaus. Schließlich wurden die linksrheinischen Territorien sukzessive von Frankreich erobert und 1801 mit dem Frieden von Lunéville in die französische Departementstruktur eingegliedert. Ein Jahr später sah sich die deutschsprachige Bevölkerung als nunmehr französische Staatsbürger mit dem Militärdienst konfrontiert, den bis 1815 etwa 80.000 Rheinländer leisteten. Mit der dauerhaften Eroberung der linksrheinischen Gebiete war ein Raum intensiver deutsch-französischer Verflechtung entstanden.

Chronologisch ließe sich eine deutsch-französische Geschichte daher im Jahr 1801 beginnen, wahlweise auch 1803 mit dem Reichsdeputationshauptschluss oder 1806 mit dem endgültigen Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Mit den Jahren 1803 und 1806 sind die umfangreiche territoriale Umstrukturierung, die die eigentliche napoleonische Revolution auf deutschem Boden darstellte, sowie nach 1806 der Beginn der Rheinbundreformen und der preußischen Reformen verbunden. Folglich markiert 1806 eine mögliche Zäsur, um eine Darstellung zur deutschen Geschichte enden beziehungsweise beginnen zu lassen.

Die Schwierigkeit einer Synthese zur deutsch-französischen Geschichte beginnt somit mit der Frage nach einer geeigneten Periodisierung und der Synchronie – oft aufgeworfen in der vergleichenden Forschung – zweier Räume, die einerseits eng miteinander verflochten sind, andererseits eigenen, getrennten Rhythmen folgen.

Die Frage der Räume, „Deutschland“ und „Frankreich“, die in einer transnationalen oder binationalen Geschichte zusammengeführt werden sollen, ist nicht minder problematisch. Denn gerade die jüngere Forschung hat wiederholt betont, dass eine Vielzahl von Wandlungsprozessen, zumal in der Frühen Neuzeit, jenseits von nationalen Grenzen verlief. Hierzu gehören wirtschaftliche Entwicklung oder Alphabetisierung, die sich oft in Regionen ausprägten, welche die politisch-territorialstaatlichen Grenzen überschritten.2 Hinzu kommt die Wahrnehmung der Zeitgenossen. Zwar existierten die Begriffe „Frankreich“ und „Deutschland“ selbstverständlich für die hier zu betrachtende Zeit. Aber die exakte Abgrenzung der Räume, unter anderem bei Reisenden, war bis ins 19. Jahrhundert nicht selbstverständlich.3

Die hier gewählte zeitliche Eingrenzung von 1789 bis 1815 ist möglich und legitim. Sie steht jedoch in einer nicht unproblematischen Spannung zu den Zielen und Leitfragen einer Geschichte jenseits eines nationalen Rahmens. Denn ihrem Anliegen nach orientiert sich die Reihe gerade nicht oder doch nicht ausschließlich an den Rahmendaten einer politischen Ereignisgeschichte.

Ausgangspunkt sind vielmehr Fragen und Probleme, die die transnational orientierte Forschung zum Konzept des Kulturtransfers seit Mitte der 1980er Jahre und jüngst zur Verflechtungsgeschichte sowie zur histoire croisée aufgeworfen hat. Zentraler Bestandteil und heuristische Arbeitsgrundlage ist bei allen Ansätzen die Infragestellung eines nationalen Raumes.

Im Titel dieses Bandes wird dem Begriff der Verflechtung der Vorrang gegeben. Diese Begriffswahl scheint dem komplexen Charakter der Transferforschung gerecht zu werden. Dies gilt umso mehr für die hier behandelte Epoche, während der die beiden Nachbarn Deutschland und Frankreich durch Krieg und Besatzung eng miteinander verwoben waren. Im Text werden für die Verflechtung verschiedene Begriffe wie Wahrnehmung, Transfer oder auch Zirkulation von Wissen oder Kultur verwendet, um so unterschiedliche Intensitäten, Ebenen und Vorgänge der gegenseitigen Verflechtung zu markieren.4

Neben der Frage nach Transfers zwischen Deutschland und Frankreich spielt im Rahmen der Reihe der Aspekt der gegenseitigen Wahrnehmung der beiden Nachbarn eine zentrale Rolle. Gerade aber Transferprozesse und wechselseitige Wahrnehmungen müssen nicht notwendig den politischen Ereignissen und Umbrüchen folgen, die hier mit 1789 und 1815 den zeitlichen Rahmen abstecken. So hat sich beispielsweise Kai Torsten Kanz in seiner Untersuchung zu den deutsch-französischen Wissenschaftsbeziehungen zwar an den Rahmendaten 1789 und 1832 orientiert. Auch in dieser Wahl schwingen die politischen Ereignisse der Zeit mit, aber es wird zugleich deutlich, dass eine Zäsur, wie 1814/15, für Wissenschaftsbeziehungen nicht notwendig relevant sein muss.5

Der Einfluss Napoleons auf Deutschland, um ein zweites Beispiel zu nennen, endete nicht mit dessen Sturz und der Neuordnung Deutschlands und Europas auf dem Wiener Kongress. Dies lässt sich, wie Elisabeth Fehrenbach in verschiedenen Studien dargestellt hat, anhand der vollständigen oder teilweisen Übernahme des Code Civil und des Transfers von Recht und Verwaltung aus Frankreich in die Rheinbundstaaten und die linksrheinischen Gebiete zeigen.6

Beide Beispiele verdeutlichen die Spannung zwischen einer notwendigen zeitlichen Einteilung und Begrenzung, hier mit 1789 und 1815 entlang politischer Rahmendaten, die jedoch auf anderen Ebenen – Kultur, Wissen, Wahrnehmungen, Recht, Erinnerung – nicht notwendig von Bedeutung waren. Gerade die Orientierung an Fragen von Transfer und Wahrnehmung machen Sprünge und Verweise über die zeitliche Begrenzung von 1789 und 1815 hinaus notwendig. Erst so können Brüche und Kontinuitäten aufgezeigt werden, ohne von vornherein die zentralen Daten als Einschnitte in dieser gemeinsamen Geschichte vorauszusetzen.

Indem im Rahmen der genannten Ansätze zur transnationalen Forschung die Nation als geschlossene kulturelle Einheit und damit als Untersuchungsgegenstand des Historikers kritisch hinterfragt wird, stellt sich neben der Frage der Periodisierung das Problem des Raumes. Zum einen wurden die einzelnen deutschen Territorien auf sehr unterschiedliche Weise durch die Revolution und die napoleonischen Kriege beeinflusst, so dass sich eher im Plural von mehreren „Deutschlands“ oder „Les Allemagnes“ sprechen ließe. Zum anderen gewannen die räumlichen Einheiten „Frankreich“ und „Deutschland“ sowohl auf struktureller wie auch auf einer Ebene der Wahrnehmung um 1800 eine neue Kontur.7

Die „Deutsch-Französische Geschichte“ hat den Anspruch, Orientierung zu liefern. Sie verfolgt das Ziel, als Handbuch einerseits einen Überblick über die jeweilige Epoche der beiden Länder zu liefern, andererseits wichtige Forschungsfelder und -fragen zusammenzufassen, auf einem begrenzten und vorgegebenen Raum die Literatur zu bündeln, die allein zur Französischen Revolution kaum mehr zu überblicken ist, gleichzeitig die einer binationalen Geschichte von Transfer und Wahrnehmungen, die bislang noch nicht annähernd geschrieben ist und nur in Bruchstücken und zahlreichen Fallstudien vorliegt; das gleicht der Quadratur eines Kreises. Diese ist bekanntlich unmöglich.

Die einzige Möglichkeit, diesem Problem zu begegnen, ist, Eingrenzungen vorzunehmen, Schwerpunkte zu setzen und Auslassungen zu akzeptieren. Solche Entscheidungen sind pragmatischer Natur, um dem Charakter eines Handbuches gerecht zu werden, das keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben kann wie eine Forschungsarbeit zu einer präzise umrissenen Fragestellung. Nicht zuletzt lässt sich der Schwierigkeit begegnen, indem die „Deutsch-Französische Geschichte“ als ein Projekt begriffen wird, das offen ist, da die noch junge transnationale Geschichtsschreibung und Transferforschung gegenwärtig eine Reihe von Themen bearbeiten, welche die hier gewählte Darstellung und die Schwerpunkte schon bald relativieren und ergänzen werden. Insofern soll der vorliegende Band nicht nur Handbuch sein, sondern gleichzeitig ein Essay, der Fragen und Probleme zur deutsch-französischen Geschichte aufwirft.

Am Ende ist es wie mit Bruckners Symphonien: Es gibt mehrere Versionen, um deren Möglichkeit der Komponist weiß und die er immer wieder neu und anders schreibt. Eines Tages jedoch muss das Werk auf die Bühne. Aber auch dies bedeutet nicht, dass es endgültig abgeschlossen ist und es keine Alternativen gibt. Wir haben uns für folgende Version entschieden:

Der erste Teil, der wie die gesamte Reihe einen enzyklopädischen Überblick liefern soll, ist problemorientiert und chronologisch aufgebaut. Kapitel I.1 problematisiert den räumlichen Rahmen der deutsch-französischen Geschichte um 1800 und fragt nach der Wahrnehmung von Grenzen. So gerät die Region entlang des Rheins ins Zentrum der Darstellung, die aus nationaler Perspektive eher die Peripherie ausmacht, jedoch zwischen 1792 und 1815 zu einer Kernregion der deutsch-französischen Verflechtung wurde.

Kapitel I.2 ist eine knappe Darstellung zur Ausgangsposition von Frankreich und Deutschland um 1789. Eine vergleichende Gegenüberstellung kann keinen Ersatz bieten zu den umfangreichen Debatten zu den Ursprüngen der Revolution. Es dient vielmehr dazu, eine allzu starke Dichotomie zwischen Revolution auf der einen Seite, Reform auf der anderen zu relativieren. Gleichzeitig soll auf grenzüberschreitende Regionen wie am Beispiel der Alphabetisierung sowie auf die Pluralität von Les Frances und Les Allemagnes aufmerksam gemacht werden. Diese Aspekte werden vor allem in Kapitel II.4 wieder aufgegriffen. Die Pluralität von mehreren Regionen in Deutschland, die sehr unterschiedlich von Frankreich beeinflusst wurden, ist jedoch auch für die beiden folgenden Kapitel entscheidend.

Die Kapitel 3 und 4 im ersten Teil folgen dann der Chronologie: Deutschland und die Französische Revolution, schließlich Deutschland – im Plural – im Kontext der napoleonischen Zeit. Der Schwerpunkt liegt in beiden Kapiteln auf den Auswirkungen in den deutschen Territorien. Dabei wird differenziert zwischen dem Jahrzehnt der Revolution, währenddessen Deutschland die revolutionären Ereignisse vor allem in den ersten Jahren bis 1794 intensiv wahrnahm und sich eine Vielzahl von Transfers, aber auch Abwehrmechanismen aufzeigen lassen. Demgegenüber ist die napoleonische Zeit mit der dauerhaften Besatzung deutscher Gebiete gekennzeichnet durch Herrschaft und Verflechtung. Diese Differenzierung unterschiedlicher Intensitäten und Ebenen von Wahrnehmung über Transfer bis zur Verflechtung wird in Kapitel II.4 erneut aufgegriffen.

Teil II stellt die Zeit zwischen Revolution und Wiener Kongress in einem ersten Kapitel in den Kontext der Frage nach Moderne und Modernisierung, die viele, oft national orientierte Darstellungen zum 19. Jahrhundert prägen. Das normative Paradigma wird in ein Spannungsverhältnis gesetzt zu jüngeren Forschungen, die sich der Epoche über Wahrnehmung und Erfahrung, Erinnerung und Identität genähert haben.

Kapitel II.2 fragt nach der Einheit der Zeit zwischen 1789 und 1815, nach dem Epochencharakter, der Zeiterfahrung durch die Zeitgenossen. In Kapitel II.3 steht das zentrale Merkmal der Zeit im Zentrum: Krieg und Gewalt, schließlich damit verbunden die Frage nach der Entstehung von Nation, Nationalismus und einem nationalen Antagonismus zwischen Frankreich und Deutschland.

Das abschließende Kapitel geht von den methodischen Ansätzen zur transnationalen Geschichte wie Vergleich, Transfer, Verflechtungsgeschichte oder histoire croisée aus. Dabei wird argumentiert, dass die bisherigen Ansätze, vor allem das Konzept des Transfers, für eine Zeit, die durch Krieg, Gewalt und Fremdherrschaft geprägt ist, nicht ausreichend problematisiert worden ist und weiter differenziert werden sollte.

Das vorliegende Buch ist nicht nur dem Titel nach eine deutsch-französische Geschichte. Auch in seinem Entstehen ist es ein deutsch-französisches Projekt. Die Kapitel in Teil I sowie die Kapitel II.1 und II.4 sind von Bernhard Struck verfasst, die Kapitel II.2 und II.3 von Claire Gantet. Trotz getrennter Schreibtische und Autorschaft sind das Konzept des Buches sowie die einzelnen Teilkapitel stets in enger Diskussion, gegenseitiger Lektüre und Kritik entstanden.

Unser großer Dank gilt den Herausgebern der Reihe, Werner Paravicini und Michael Werner sowie Daniel Zimmermann von der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, die uns das Projekt anvertraut und über die Jahre mit Geduld und Vertrauen verfolgt haben.

Ein Projekt mit vielen Fallstricken lässt sich weder allein noch zu zweit bewältigen. Für ihre Kritik und Anregungen danken wir Jörn Leonhard, Jean-Clément Martin, Heinz-Gerhard Haupt, Markus J. Prutsch und Jacques Guilhaumou. Bei Ute Planert, Astrid Küntzel, Valeria Pansini, Maria Schultz sowie Pierre-Yves Lacour möchten wir uns ganz herzlich bedanken, dass sie uns Buch- und Aufsatzmanuskripte zur Verfügung gestellt haben.

1 NIPPERDEY 1994 [271], S. 11.

2 Vgl. BERDING/FRANÇOIS/ULLMANN (Hg.) 1989 [308], S. 16f.

3 Vgl. zu diesen Aspekten die Kap. I.1 und I.2.

4 Vgl. hierzu unten Kap. II.4.

5 Vg1. KANZ 1997 [587].

6 Vgl. FEHRENBACH 1974 [335]; DIES. 1997 [337], S. 49–72.

7 Vgl. unten Kap. I.1.

WBG Deutsch-Französische Geschichte Bd. V

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