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Von Eindrücken, die einen Druck machen

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Gabriel Laub sagt:

Traum des Aphoristikers: dass seine Aphorismen noch hundert Jahre später auf Zensurschwierigkeiten stoßen.

Nach einer für mich sehr überraschenden Intervention, als ich vor ca. 20 Jahren mit einem eigenen Problem eine Therapeutin aufsuchte, ging mir durch den Kopf:

Eine gute therapeutische Intervention ist eine, die man nicht mehr loswird, selbst wenn man wollte.

Viele therapeutische Interventionen, die ich später von bekannten Therapeuten sah, schienen diese Wirkung zu haben. Die Provokationen eines Frank Farrelly oder die Sätze und Setzungen von Bert Hellinger während seiner Aufstellungsarbeit waren oft so überraschend, dass Klienten wie Seminarteilnehmer unvergessliche Eindrücke mitnahmen.

Uhlenbruck schreibt dazu:

Manche Aphorismen führen die Dinge ad absurdum, sodass einem das Lachen wie ein Kloß im Halse stecken bleibt, den man erst einmal verdauen muss.

Martin Kessel spricht vom „Radius des Alarms“, den Gebilde aphoristischer Art auslösen können.

Bei Gebilden aphoristischer Art, auch bei Sprüchen, Epigrammen, Glossen und Essays, handelt es sich nicht in erster Linie um Wahrheit, auch nicht um halbe, schiefe oder auf den Kopf gestellte Wahrheit, es handelt sich um Erfahrung, Erleuchtung, Einfall, Laune, Witz, es handelt sich darum, den Nerv einer Sache zu treffen, wodurch die Vorstellungskraft alarmiert wird. Je besser die Treffsicherheit, umso größer der Radius des Alarms. 4

Ähnliches könnte man auch für manche Typen therapeutischer Interventionen formulieren.

Michael Augustin fügt zu solchen Gedanken an:

Epigramme sind geflügelte Worte, die versuchen, stets abzustürzen, damit sie wenigstens den größtmöglichen Schaden anrichten.

Das Aha!-Handbuch der Aphorismen und Sprüche Therapie, Beratung und Hängematte

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