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Die Krümmung hat Effekte

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Kann man nun an der Küste mit freier Sicht auf den weit entfernten Horizont die Krümmung der Erdoberfläche auch direkt wahrnehmen? Man kann. Bereits vor etlichen Jahrhunderten beobachteten die aufmerksamen Hafenwachen, dass man von einem landwärts segelnden Schiff zuerst die Mastspitzen wahrnimmt – es taucht also buchstäblich aus der Versenkung hinter dem Horizont auf.

Mit ein wenig einfacher Geometrie lässt sich übrigens aus dem durchschnittlichen Erdradius (r = 6 376 456 m) bzw. Erdumfang (40 075 161 m) nachrechnen, dass bei einer nicht ungewöhnlichen Sichtweite von rund 20 km ein Objekt in dieser Entfernung erst dann die Horizontlinie überragt, wenn es knapp 38 m hoch ist. Unter dieser Voraussetzung und bei einem angenommenen Sehfeld von 90° sieht man übrigens den Horizont als einen Bogenausschnitt von 40 km Weite.


2.14 Mit genügend langer Peilhilfe kann man bei klarer Sicht die Krümmung des Horizonts gerade noch erkennen.

Mit einer Peilhilfe, zum Beispiel der linealgeraden längeren Kante dieses Buches in 1 m Abstand vor den Augen oder besser noch einem Balkongeländer bzw. Fensterrahmen, erkennt man in der Tat gerade eine leichte Wölbung, welche die waagerecht angelegte Peilkante um etwa 0,3 mm überragt. Noch besser geht es mit einer ungefähr 1 m langen Holzlatte. Dieser Wert bewegt sich zwar in verdächtiger Nähe zur Auflösungsgrenze normalsichtiger Augen, ist aber mit einigem visuellen Training leicht nachzuvollziehen.

Die Küste

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