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Die Fernsehberichterstattung

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„Sehr geehrte Damen und Herren! Wie uns aus sicherer geheimer Quelle mitgeteilt wurde, ist es einem international tätigen Pharmaunternehmen möglich, Menschen mittels Zellinjektionen in absolut identische Individuen zu verwandeln. Ziel dieser Entwicklung soll es sein, Menschen zu schaffen, welche nur die Präparate dieses Unternehmens einnehmen können. Die Zellen dieser neuen Menschheit sind nicht fähig, ein anderes Medikament als ein von dieser Pharmafirma entwickeltes aufzunehmen.

Wir schalten nun zum Pressesprecher von Unitpharm, dem Unternehmen, das angeblich versucht, neue Menschen zu züchten.“ „Absoluter Unsinn. Warum sollte ein florierendes Unternehmen wie unseres einen solchen Aufwand treiben und solche Ziele an-streben. In Rücksprache mit unseren Genetikern wäre ein solches Experiment ein Wahnsinn. Fürchterliche Erbkrankheiten würde man mit einer solchen genetischen Gleichschaltung herauszüchten. Dies wären dann Krankheiten, welche nicht mit Medikamenten zu heilen wären. Also, kein Markt für uns. Wahrscheinlich hat sich eine, von einem unserer Mitanbieter finanzierte Mediensteuerungsgruppe hier wieder in Szene ge-setzt, um uns zu schaden. Unsere großartigen internationalen Erfolge haben auch unsere Neider herausgefordert. Alles Unsinn, blanker Unsinn. Unsere Forschung beschäftigt sich mit der Heilung von Krankheiten und nicht mit der Schaffung neuer, scheinbar unlösbarer Problemstellungen. Die Veranstaltung, welche im London Museum als unsere ausgegeben wurde, ist ein Fake. Irgendein Verrückter hat unsere Daten gestohlen und eine Veranstaltung in unserem Namen abgehalten. Von dem Allem stimmt nichts.“

„Herzlichen Dank für die ausführliche Stellungnahme des Pressesprechers von Unitpharm. Anscheinend hat sich da jemand einen Scherz erlaubt, und ein gefaktes Meeting einberufen, um einem Pharmaunternehmen zu schaden. Nicht auszudenken, würde es wirklich jemandem gelingen, 25 Millionen gleich aussehende Menschen zu schaffen; mit gleichem genetischen Code. Eine grauenhafte Vorstellung. Damit gleich zu unserem Hauptabendprogramm. Themenbezogen hat unsere Programmdirektion für Sie einen Film aus den frühen Siebzigern des vorigen Jahrhunderts herausgezaubert. „DER GLEICHE MENSCH“ Arbeitstitel: „GUTEN MORGEN HERR MÜLLER-MEIER“. Regie und Buch: Hugo Gleichsam. In den Hauptrollen Udo Morsch und Sybille Mursch. Jetzt noch ein wenig Werbung und dann beginnt schon unser Film.

„Du, heute spielen sie den verrückten Spielfilm aus den Siebzigern. Willst du dir den ansehen?“ „Weiß nicht. Ist der nicht urlangweilig? War das nicht der ödeste Film aus diesem Jahrzehnt? Haben die nicht den Film an die Fernsehanstalten verschenkt, weil er so fad war? Jetzt senden sie den bei uns.“ „Du redest so einen Schmus zusammen. Bitte sei still, der Film beginnt.“

GUTEN MORGEN HERR MÜLLERMEIER

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