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2. Szene: Im Grunde

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Ich schlief im Staub. Hörte dem Schwamm zu, der im Gewölbe hauste, und den Kohleflocken, die sich auf meine Haut legten wie warmer Schnee. Ich schlief mein Leben aus. Ich schlief ein Jahr.

Ich schlief ein Jahr und war nicht einen Tag weniger schuldig.

Ich schlief hundert Jahre, und dennoch würde man oben auf mich warten, geduldig, bis ich zurückkam, um das Urteil an mir zu vollstrecken. Ich schlief bei den Pilzen. Stumme, große Pilze, menschengroß, zahllos wie Bäume im Wald. Man hatte sie zugeschnitten, hatte ihre Gliedmaßen entfernt bis auf ein Bein, auf dem sie stehen mussten. Sie stöhnten lautlos, schwankten, selten wagte einer einen Sprung, oder wenn, dann nur zu Paarungszwecken, dann schmiegten sie sich aneinander, drehten sie sich ineinander, und obwohl es nur Pilze waren, spürte ich das Vibrieren ihrer feuchten Stängel.

Später plumpsten Kinder aus den Pilzbäuchen und krochen davon. Sie suchten einen freien Platz, wo sie sich aufrichteten und auf ihren Beschnitt warteten; kleine, rosige Babypilze, aus denen Arme und Beine wuchsen wie Geschwüre.

Dies war mein Grund.

>>> Kommentar der Putzfrau: »Wech! Er is' immer noch wech und ich hab' nix zu tun. Als wär's egal.«

Geschichten aus der Todeszelle

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