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Es entsteht wieder Kontakt zu Erich

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Thomas Geburtstag, vor Weihnachten, stand bevor. Thomas hatte sich entschlossen, seinen Vater nebst Freundin zur Feier einzuladen, falls Erich sich meldete. Und dies geschah! Mein Schwiegervater rief an und so kamen er und seine Freundin zum Geburtstag.


Kontakt zwischen meinen Eltern, sowie Erich und Ilse wurden geschlossen. Vor allem Thomas und ich entwickelten eine Beziehung zu meinem Schwiegervater und seiner Freundin. Ich verstand mich mehr mit Ilse, als mit Erich.


Wir telefonierten häufiger mit einander. Ilse erklärte mir, das sie mit dem Verhalten von Marion überhaupt nicht klar kam. Auch die Entwicklung von Nadine schien aus ihrer Sicht nicht „normal“ zu sein. Mir tat es gut, gegen Marion zu hetzen. Jedoch tief im Unterbewusstsein hatte ich immer ein ungutes Gefühl bei den Gesprächen mit Ilse.


Ich tat mich schwer mit ihr über Thomas und Erichs Vergangenheit zu reden, besonders über die negativen Seiten. Natürlich brachte ich Ansatzweise das Gespräch in diese Richtung, ohne aber auf Einzelheiten ein zu gehen.


Oft gingen wir zu viert Essen und mir tat der Kontakt mit Erich und Ilse richtig gut. Ich hatte auch das Gefühl, das mein Partner sich zu der Zeit gut mit seinem Vater verstand, was mich freute.


Zudem, wenn ich im Nachhinein darüber nachdachte gab es in dieser Zeit auch keinerlei Zynismus von Erich. Heute frage ich mich natürlich, warum? Hatte Ilse nach geholfen, das Erich das erste Mal in seinem Leben seinen Sohn zumindest teilweise so akzeptierte, wie er war?


Inzwischen waren Thomas und ich verlobt und bis auf die Sache mit Nadine schien alles gut zu laufen. Im Februar 2005 feierte Ilse ihren siebzigsten Geburtstag in Norddeutschland in einem Szene Restaurant richtig groß. Um die siebzig Leute waren eingeladen. Ilse inszenierte eine große Feier.


Es gab mehrere Essens Gänge. Für mich war dieser Geburtstag ein Erlebnis. Zwar hatten auch wir im Familienkreis schon häufiger große Partys gegeben, aber dies hier war anders.


Viel Vornehmer, der gehobenen Gesellschaft angepasst. Irgendwie fühlte ich mich in diesem Kreis nicht so recht wohl, der sehr aufgesetzt auf mich wirkte.


Unsere Unterbringung mussten Thomas und ich selbst bezahlen. Dies kenne ich aus unserer Familie nicht. Wir haben auch weiter entfernt wohnende Verwandtschaft.


Wenn dort gefeiert wurde, oder aber die Verwandtschaft bei uns eingeladen war, hatte es immer irgendwie die Möglichkeit gegeben umsonst in älteren Betten, auf einem Sofa, oder sogar auf einer Luftmatratze zu schlafen. Das war zwar manchmal unbequem, aber dafür umsonst. Zudem stärkt dies in meinen Augen den Familienzusammenhalt.


Warum dies bei Ilse anders war, darüber machte ich mir damals keine Gedanken. Auch nicht, als Ilse mir einmal erklärte, das sie mich für meinen sehr engen Kontakt zu meiner Familie wirklich beneidete. Sie kenne so etwas nicht, erklärte mir Ilse.


Noch etwas aus dieser Zeit, wo der Kontakt zu Erich und Ilse eng war, möchte ich berichten. Und zwar erzählte mir Ilse von ihrem Mann, dem Alkoholiker. Sie hatte ihn zum Ende seines Lebens hin gepflegt.


Womit sie überhaupt nicht klar gekommen war, schienen seine Depressionen gewesen zu sein. Natürlich merkte Ilse, das Thomas ähnliche Probleme zu haben schien.


Ilse schlug mir vor, Thomas Tabletten gegen seine Depressionen zu geben. Es widerstrebte mir jedoch dem Folge zu leisten.

Heute weiß ich, das fast jeder nasse Alkoholiker Depressionen hat.

Ich, Elke B. und der Alkoholiker Thomas

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