Читать книгу Mörderliebe - Elke Maria Pape - Страница 8

Kapitel 5

Оглавление

Endlich!

Sie hat mich kennen gelernt.

Oder sollte ich besser sagen, ich durfte sie kennen lernen?

Wie viele Jahre, Monate, Tage, Stunden und Sekunden habe ich darauf gewartet.

Im Supermarkt war die passende Gelegenheit dazu. Letztendlich war es doch einfacher, als ich es mir vorgestellt habe. Das erste Mal, dass ich sie, Rosemarie, ansprechen durfte. Rosemarie, dieser Name, der an so viel erinnert. An Blumen, an Duft, an Musik! Lange habe ich nachgedacht, wie es wohl ist, ihren Geruch zu riechen, ganz in ihrer Nähe zu sein, ihr feines Haar zu bestaunen, ihr so nah zu sein, dass ich sogar ihre feinen, roten Äderchen auf ihren Wangen sehen konnte, die sie manchmal bekam, wenn sie aufgeregt war.

Immer diese Träume, die ich gehabt habe! In letzter Zeit traten sie gehäuft auf und ich musste etwas unternehmen. Alle erdenkliche Situationen, die ich phantasiert habe, wie ich sie anspreche und wo! Das alles ist nun vorbei.

Endlich sind die Träume in der Wirklichkeit angekommen. Und es ist noch viel schöner und aufregender, als ich gedacht habe.

Als ich je zu hoffen gewagt habe.

Der Traum ist wahr geworden. Mein Traum. Unser Traum.

Sie hatte wieder geweint, nein nicht richtig geweint, aber ich habe es gesehen. Mir entgeht so etwas nicht! Rosemarie weint nicht laut, ihre Tränen fließen leise und rinnen in feinen Fäden über ihr wundervolles Gesicht und ich befürchte, sie bemerkt es nicht einmal mehr. Alles ist so schlimm für sie, dass sie es sogar verlernt hat, richtig zu weinen.

Ich verstehe das, aber aushalten kann ich es nicht. Aber vielleicht waren diese lautlosen Tränen im Supermarkt ja ein Zeichen für mich, ein von einer höheren Macht geschicktes Zeichen endlich zu handeln.

Ja, so muss es gewesen sein! Sie wurde ruhiger, als ich ihr mit diesen dämlichen Saucenpackungen geholfen habe, die sie für ihren noch dämlicheren, so genannten Ehemann holen sollte. Beim bloßen Gedanken an ihn wird mir schlecht.

Alles nur eine Frage der Zeit, und meine Zeit, mich mit ihm zu befassen wird ganz sicher kommen.

Ich darf nicht ungeduldig werden, muss vorsichtig sein mit ihr.

Zuerst wird sie wahrscheinlich noch erstaunt sein, wird vielleicht denken, ich habe sie verwechselt.

Aber ich habe dich nicht verwechselt, mein Herz. Wie könnte ich?

Schließlich gibt es eine Frau wie dich nur ein einziges Mal auf der ganzen Welt.

Sie wird es zunächst nicht glauben können, weil sie es nicht gewohnt ist zu glauben.

Das dort jemand ist, der sie wunderschön findet.

Aber eines Tages, so hoffe ich von ganzem Herzen, da wird sie mir vertrauen.

Zuerst werde ich die anderen Sachen ausführen.

Die Vorbereitungen!

Nicht immer würde es so einfach laufen wie bei dem Fettsack! Mein Gott, einfach mein Auto an die Straße stellen, die Motorhaube auf und warten. Irgendwann musste er ja nach Hause fahren. Ich gebe zu, dass ich etwas aufgeregt war, vielleicht eine Art Vorfreude. Schließlich würde es nur noch Minuten dauern, bis der Scheißkerl endlich krepierte und niemand mehr wehtun konnte.

Dann war es soweit und ich wurde ganz ruhig.

Ich habe ihn kommen sehen. Hat der dämliche Idiot nicht mein Fernrohr gesehen, das ich um den Hals hängen hatte, als ich ihn zu Anhalten zwang. Kam ihm das nicht komisch vor? Ach, nein, ich hab es ja ganz vergessen! Ich habe ihm keine Zeit zum Nachdenken gegeben.

Mörderliebe

Подняться наверх