Читать книгу Bei Erwachen Mord - George William Warren - Страница 11

8

Оглавление

Rolf fuhr mit einem Aufschrei hoch. Es hämmerte wie in einem Dieselmotor in seinem Kopf. Verschwommen erkannte er die Möbel seines Schlafzimmers, das von der Gartenbeleuchtung erhellt war. Es war nur ein Traum – nur ein Traum …

Panik überkam ihn.

„Monika!“ Rolf drehte sich hastig im Bett um ... Richtig, sie war ja heute in San Francisco geblieben. Sie übernachtete immer bei der Inhaberin der Galerie, wenn die monatliche Vernissage veranstaltet wurde. Er hatte ihr eingeschärft, nachts die gefährliche Küstenstraße nach El Granada zu meiden.

Und er selbst – war gestern Nacht mit John und einem von dessen Bekannten versackt … Irgendwann hatte er aufgehört, die Gläser zu zählen. Er konnte sich gar nicht mehr an den anderen Mann erinnern.

Rolf hielt sich seinen dröhnenden Schädel, in dem das Platzkonzert munter weiterlief.

Eine starke Übelkeit stieg in ihm auf. Er fühlte, dass er sich gleich übergeben würde, und schaffte es gerade noch ins Badezimmer. Als Rolf sich dann im Spiegel ansah, merkte er, dass er sich noch nicht einmal ausgezogen hatte. Er schaute an sich herunter. Sein Jackett und seine Krawatte waren blutverschmiert.

Dann entdeckte er die Platzwunde auf seiner Stirn. Er musste wohl hingefallen sein. Als er seinen Hinterkopf betastete, bemerkte er auch eine Beule. Er öffnete den Hahn und hielt seinen schmerzenden Kopf unter das kalte Wasser. Rolf starrte wieder auf die Verletzung und überlegte, ob er nicht lieber einen Notarzt rufen sollte, um die Wunde nähen zu lassen. Doch der bloße Gedanke, jetzt mit jemandem sprechen zu müssen, erfüllte ihn mit starkem Widerwillen. Die Verletzung hatte sowieso aufgehört zu bluten.

Er versuchte krampfhaft, sich an den gestrigen Abend zu erinnern. Nichts, er sah nur Johns grinsendes Gesicht vor sich – und wer war der andere Mann gewesen?

Die Erinnerungen an seinen Traum kamen wieder hoch.

Rolf griff nach dem Hörer des Telefons. Er musste wissen, was er letzte Nacht getrieben hatte – John konnte ihn sicherlich aufklären. Er schaute auf seine Armbanduhr. Es war fünf – nein, er konnte jetzt seinen Partner nicht anrufen.

Irgendwie musste er einen klaren Kopf bekommen. Mit unsicheren Schritten lief Rolf die Treppe zur Küche hinab und bewegte sich auf die Kaffeemaschine zu. Sein Blick fiel auf den Küchentisch, auf dem ein Glas und eine halbvolle Whiskyflasche standen. Bloß nicht!

Er bemerkte, dass auch auf dem Stuhl Blut klebte.

Er wandte sich der Espressomaschine zu und ließ sich einen Kaffee einlaufen. Dann griff er nach dem Päckchen Chesterfields.

Rolf fühlte sich sehr schwach und hätte sich gerne wieder hingelegt. Es war Samstag. Aber er musste das alles hier und sich selbst in Ordnung bringen, bevor Monika morgens aufkreuzen würde. Und dann war ja heute diese verdammte Gartenparty. Es war wirklich nicht notwendig, John gleich zweimal innerhalb von vierundzwanzig Stunden zu sehen.

Rolf stellte die Whiskyflasche in die Bar zurück und begann, die Küche zu reinigen. Auch unter dem Tisch fand er Blutspuren. Kaum zu glauben, dass seine Wunde so stark geblutet hatte ... Vielleicht hatte er am Hinterkopf auch eine Verletzung?

Im Badezimmer stellte er sich mit dem Rücken zum Hauptspiegel und versuchte, mit Monikas kleinem Kosmetikspiegel seinen Hinterkopf zu untersuchen, konnte aber keine weiteren Blutspuren auf seinen Haaren entdecken. Er strich mit der Hand über die schmerzende Beule.

Rolf betrachtete wieder die Blutspuren auf seiner Kleidung und dachte unwillkürlich an seinen Alptraum. Das Blut musste zwangsläufig von der Verletzung auf seiner Stirn kommen – er hatte doch nur geträumt! Wieder überkamen ihn die Selbstzweifel.

Er zog seine Kleidung aus und wechselte auch den Bettbezug, der sich in einem ähnlichen Zustand befand. Dann steckte er alles in einen Plastiksack und beförderte diesen in den Müllcontainer vor dem Haus. Nach einer heißen Dusche überkam ihn wieder ein starkes Schwindelgefühl, und er beschloss, sich doch wieder hinzulegen.



Bei Erwachen Mord

Подняться наверх