Читать книгу Bei Erwachen Mord - George William Warren - Страница 12

9

Оглавление

„Du Schlafmütze – raus aus den Federn! Jetzt wird es aber langsam Zeit!“

Rolf schlug die Augen auf. Er war von einem goldenen Seidenvorhang umgeben, und von oben schauten ihn zwei blaue Opale an.

Er ließ seine Finger durch Monikas Haare gleiten und zog ihr Gesicht zu sich herunter. Er schaute auf ihren lächelnden Mund und zeichnete mit seinem Zeigefinger die Konturen ihrer Lippen nach.

Sie schreckte plötzlich hoch. „Was hast du mit deiner Stirn gemacht?“ Dann strich sie mit ihrer Hand über seine Brust. „Und dieser große blaue Fleck?“

Rolf sah erst jetzt das Hämatom auf seiner Brust. „Ich bin heute Nacht die Treppe runtergefallen, als ich ohne Licht in die Küche wollte …“

Die Erklärung erschien auch ihm selbst einleuchtend. Seine Kopfschmerzen hatten nachgelassen, und die Gedanken wurden wieder etwas klarer. Ganz gleich, ob er sich betrank oder Nembutal schluckte, oder beides gleichzeitig – er wurde diese Träume einfach nicht mehr los. Vielleicht war es wirklich gar keine so schlechte Idee, wenn er heute mit Johns Schwager sprach.

„Du hättest dir was Ernsthaftes antun können! Nachts ohne Licht durchs Haus zu schleichen …“ Monika blickte ihn vorwurfsvoll an.

Rolf sah auf. „Was meinst du? Ja natürlich, – du hast vollkommen recht, Spatz. Wieviel Uhr ist es eigentlich?“

„Es ist Mittag. Als ich heute Morgen ankam, hast du gepennt wie ein Murmeltier. Ich wollte dich nicht wecken …“

Rolf dehnte seinen schmerzenden Körper. „Wir müssen gegen vier bei John sein.“

Monika lächelte und legte ein elegantes, blaues Cocktailkleid auf das Bett. „Schau mal, was du mir gestern geschenkt hast. Ich habe es bei Hillsdale gesehen und dachte mir, dass ich es sowohl für die Vernissage als auch für Johns Party tragen könnte. Du siehst – zwei Fliegen mit einer Klappe …“ Sie sah ihn schelmisch an. „Ein Glück, dass du mit einem so praktischen Mädchen lebst. Du sparst richtig Geld!“

Er zog sie zu sich runter und küsste sie lange.

Als sie hinuntergegangen war, griff Rolf zum Telefon. Hoffentlich konnte ihn sein Geschäftspartner über die Ereignisse der gestrigen Nacht aufklären.

„Hallo John, war ja eine raue Sitzung gestern Nacht … Sag mal, wann haben wir eigentlich die Kurve gekratzt?“

„Keine Ahnung, Rolf, wann du gegangen bist … Ich erinnere mich nur noch, dass du dich angeregt mit einer hübschen Brünetten unterhalten hast, als wir im Blue Parrot waren …“

„Wir waren im Blue Parrot?“

„Ja, erinnerst du dich etwa nicht daran? Unser Kunde wollte etwas vom Nachtleben San Franciscos sehen, und du hast diesen Club empfohlen …“

„Um wieviel Uhr war das?“, fragte Rolf mit besorgter Stimme.

„Etwa gegen zwei.“

„Und danach?“, forschte er weiter.

„Und danach – keine Ahnung. Du warst auf einmal weg. Wir dachten, dass du mit der Brünetten nach oben gegangen seist. Leidest Du etwa an Amnesie?“ John räusperte sich am anderen Ende der Leitung. „Ich bin dann so gegen vier nach Hause gekommen – das hat mir jedenfalls Vera erzählt. Und da mich Vera nicht abgemurkst hat, bin ich wahrscheinlich ohne Begleitung gekommen.“

Rolf lächelte bitter. Vera wäre es wahrscheinlich auch egal gewesen, wenn John mit einer ganzen Armee von Blondinen zu Hause ankam – solange sein Geschäft lief und er ihre Spielschulden beglich.

„Kannst du dich noch an das Aussehen des Mädchens erinnern? Irgendetwas, das dir aufgefallen ist?“, fragte er Baudassin.

Rolf hörte ein Brummen am anderen Ende der Telefonleitung.

„Tut mir leid Rolf, aber dafür war ich selbst zu angeheitert. Kannst du dich denn an gar nichts mehr erinnern? Ich meine, sie saß ja auf deinem Schoss, nicht auf meinem …“

Rolf legte auf und ließ sich in die Kissen zurücksinken. Das Telefonat mit John hatte nicht gerade dazu beigetragen, ihn zu beruhigen – im Gegenteil. Wieder überkamen ihn Atemnot und panische Angst. Die Trennlinie zwischen Traum und Realität verschwamm immer mehr. Er hatte doch nur geträumt? Er befand sich in seinem Schlafzimmer. Monika rumorte unten in der Küche – es konnte nur ein Traum gewesen sein!

Bei Erwachen Mord

Подняться наверх