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1963 Sam Cooke: One Night Stand – Live At The Harlem Square Club (RCA)

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Die Linernotes beschreiben, was an jenem 12. Januar in Miami los war: Aus dem Harlem Square Club, der sonst mit Tischen und Stühlen auf ein gediegenes Publikum wartete, wurde ein Saal für einen heißen Abend. Mr. Soul, so wurde Sam Cooke auch vom Ansager angekündigt, explodierte förmlich und begeisterte das Publikum. Sein vergleichsweise heiserer Gesang bringt seine Hits, etwa „Chain Gang“, „Cupid“ und „Twistin’ The Night Away“, zusätzlich auf Trab. Cooke, der in den 50er-Jahren mit der Gospelgruppe The Soul Stirrers und dann mit weltlichen Hits wie „You Send Me“ und „I’ll Come Running Back To You“ zum Vorbild anderer eleganter Sänger wie Marvin Gaye und Otis Redding wurde, gibt sich inmitten des afroamerikanischen Viertels rauer als sonst, aber er redet und lacht mit dem Publikum. Beim Medley „It’s Alright“/„For A Sentimental Reason“ stimmt er ein swingendes „lalala“ an, bringt damit eine ungeheure Leichtigkeit auf die Bühne – und alles ist wirklich in Ordnung.


Unterstützt wird Sam Cooke von einer elfköpfigen Band, zu der der großartige R&B-Saxofonist King Curtis und Albert „June“ Gardner am Piano gehören. Abgemischt wurde das Album auf sehr authentisch-frische Art von Hugo & Luigi, die neben ihrem Schützling Cooke unter anderem auch bei Elvis, Perry Como und bei „Twist And Shout“ von den Isley Brothers an den Reglern saßen. Und twisten lässt es Sam Cooke auch: „Twistin’ The Night Away“ wird zur ultimativen Tanzaufforderung, Curtis würzt den Song mit scharfen Saxsolos – und dann wird es mit „Somebody Have Mercy“ wieder soulful. An Schwung verliert der Sänger aber auch bei den weniger schnellen Stücken nicht, er ist immer absolut präsent. Zur Höchstform läuft Cooke endgültig bei „Bring It On Home To Me“ auf, allein dieses Lachen ist mitreißend.

Hört man „One Night Stand“ heute, erfasst man rasch, was für ein Vermächtnis uns der Künstler mit diesem Livealbum hinterlassen hat. Es erschien im Juni 1965, ein knappes halbes Jahr nachdem er in Los Angeles unter mysteriösen Umständen von einer Motelwirtin erschossen wurde. Die Frage, was uns Sam Cooke noch alles beschert hätte, ist natürlich müßig – er hat in nicht einmal zehn Jahren die Soulmusik maßgeblich geprägt. Bereits zu Lebzeiten wurde der Mitschnitt „Live At The Copa“ veröffentlicht. Im Vergleich zur Show im Harlem Square Club gibt er sich hier eher als Jazzsänger im Stil von Nat „King“ Cole – trotz Versionen von „Blowin’ In The Wind“ und „If I Had A Hammer“. Magisch sind beide Shows, doch in Miami ist es einfach heißer.

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ZUM WEITERHÖREN

Curtis Mayfield: Curtis/Live! (1971) – Politisch und groovend schließt Curtis Mayfield mit diesem Doppelalbum die Zeit bei den Impressions ab Marvin Gaye: Live (1974) – Gaye ist ähnlich charismatisch wie Cooke. Er bringt seine damals aktuellen Hits wie „Trouble Man“, „Let’s Get It On“ und „What’s Going On“ eindrucksvoll auf die Bühne

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