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1957 Frank Sinatra: ’57 In Concert (Artanis Records)

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Sechs Jahrzehnte umspannte die Karriere des Francis Albert Sinatra aus Hoboken/New Jersey, der am 12. Dezember 2015 100 Jahre alt geworden wäre. Der erfolgreichste Künstler des 20. Jahrhunderts hatte seine musikalisch beste, weil virilste und stimmlich perfekteste Phase nach seinem Comeback in den mittleren und späten 50er-Jahren. Das belegt neben einer enormen Reihe von Studio-LPs auch der Mitschnitt eines Konzerts, das im Juni 1957 in Seattle stattfand.

Beinahe hätten Sinatra-Fans auf die Aufnahme dieses besonderen Abends verzichten müssen: Franks Tochter Tina entschloss sich erst im April 1999, ein knappes Jahr nach dem Tod des Sängers, diese Show auf CD herauszubringen. Und die Disc hat es in sich: Sie besteht aus 24 Karat Gold und ist klanglich so brillant, dass der Zuhörer das Gefühl hat, unmittelbarer Teil dieses atemberaubenden Abends zu sein. „I saw you’ve been waiting for … the star of our show … Frank Sinatra, Ladies and Gentlemen!“, ruft der Ansager ins Publikum, während sich die von Nelson Riddle geführte Big Band schwungvoll eingroovt. Und dann schlendert Dean Martin auf die Bühne.


Dann kommt Frank Sinatra völlig entspannt, singt über die Frau, die ihn frisch hält: „You Make Me Feel So Young“ gibt die Richtung vor – „Ol’ Blue Eye“ zelebriert ein schwungvolles, leichtes Konzert. Riddle trägt ihn durch „It Happened In Monterey“ von Mabel Wayne und Billy Rose, durch die Cole-Porter-Klassiker „At Long Last Love“, „I Get A Kick Out Of You“, „Just One Of Those Things“ und „I’ve Got You Under My Skin“. Sinatra interpretiert auch Stücke von George Gershwin und dem genialen Duo Sammy Kahn und Jimmy van Heusen.

Klare Höhepunkte des Konzerts sind die verhalten instrumentierten „Glad To Be Unhappy“ und „My Funny Valentine“, beide von Richard Rodgers und Lorenz Hart geschrieben. In der Mitte spricht Sinatra zum Publikum, cool, überraschenderweise etwas heiser und in bester Rat-Pack-Manier. Es fallen Sätze wie „I’d like to do a couple of a … I’d like to go to a bar“, und angeblich ist auch der Sheriff hinter ihm her. Aber der muss warten, denn erst kommt das sanfte Pianointro des elegischen „When Your Lover Has Gone“ von Enir A. Swan, zu dem Sinatra anfangs noch witzelt, dann aber unglaublich schön singt. Als er sich zum großen Finale aufschwingt und sich mit „Oh! Look At Me Now“ von Joe Bushkin und John DeVries musikalisch auf die Schulter klopft, wissen die, die dabei waren, und die, welche die CD hören, dass dieser Abend magisch war.

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ZUM WEITERHÖREN

Frank Sinatra: Live In Australia With The Red Norvo Quintet (1959; 1997 veröffentlicht) – Ein intimer Mix aus zwei Shows auf dem fünften Kontinent Sinatra & Sextet Live In Paris (1962, 1994 veröffentlicht) – Das Konzert auf französischem Boden, Sinatra wird von Charles Aznavour eingeführt Frank Sinatra: Live From Las Vegas (1986, 2005 veröffentlicht) – Launiges Spätwerk mit „The Girls I Never Kissed“ von Leiber & Stoller

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