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3 Genderarchäologie historisieren

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Wie im Falle der feministischen Bibelkritik entstand die Genderarchäologie aus der feministischen Bekämpfung des Patriarchats, auch wenn dies erst in den 1980er Jahren in gedruckter Form geschah.10 Aus einem Workshop 1979 in Norwegen ging ein bahnbrechender Sammelband hervor, der von Reidar Bertelsen, Arnvid Lillehammer und Jenny-Rita Næss herausgegeben wurde und den Fokus auf die prähistorische Gesellschaft legte.11 Sein bezeichnender Titel Were They All Men? spiegelt die Unsichtbarkeit von Frauen in früheren Arbeiten zur Archäologie wider. Ebenso grundlegend und auf ähnliche Weise auf das Prähistorische fokussiert ist der spätere Sammelband Engendering Archaeology, herausgegeben von den amerikanischen Archäologinnen Joan Gero und Margaret Conkey.12

In der Vergangenheit haben einige Archäologen die Genderarchäologie offen kritisiert. Am bemerkenswertesten ist Paul Bahn, der sich 1992 so darauf bezog:

Der jüngste Ausbruch – der eine große Ähnlichkeit mit der guten alten Zeit der Neuen Archäologie aufweist (in erster Linie ein Schläger für die Jungs) – ist die Genderarchäologie, die eigentlich eine feministische Archäologie ist (ein neuer Schläger für die Mädchen). […] Es vergeht kaum ein Monat, in dem nicht irgendwo eine Konferenz über »Genderarchäologie« von zahlreichen Archäologinnen (plus ein paar tapferen oder trendigen Männern, die nach politischer Korrektheit streben) abgehalten wird. Einige ihrer Ziele sind lobenswert, aber der fahrende Zug sollte nicht zu weit rollen, wie es die Neue Archäologie getan hat, bevor von schadenfrohen Zynikern auf die fehlenden Kleider der Kaiserinnen hingewiesen wurde.13

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