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1.3.4 Die Antike als das ,nächste Fremde‘

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Eine besondere Rolle kommt der Beschäftigung mit der Antike durch ihre Stellung in dem uns zugänglichen Wissens- und Erkenntnishorizont zu, eine Position, die Uvo HölscherHölscher, Uvo, in einer oft aufgenommenen Formulierung, die Antike als das „nächste Fremde“ bezeichnen ließ. Ausgedrückt werden soll damit, dass uns die Antike in vielem eigentümlich vertraut und doch zugleich fremd ist. Vieles hat aus der Antike bis in unsere heutige Zeit reichende Traditionslinien entwickelt, die uns in gegenläufiger Richtung den Blick auf das Altertum erleichtern. Doch auf der anderen Seite sehen wir dabei auch immer wieder eine uns eigenartig fremd erscheinende, oft verschlossen bleibende Kultur. So entwickelt sich ein Spannungsverhältnis von Eigenem und Fremdem, von Bekanntem, doch fremd gewordenem, von Dingen, die wir noch verstehen, und anderen, wo dieses nicht mehr gesichert oder möglich ist. Die so bei der Betrachtung der Antike gewonnenen Erfahrungen sind von genereller Relevanz für die Begegnung mit fremden Kulturen: für die Erfassung kultureller IdenIdentitäten, Bewusstmachung der eigenen Lebensweise und Perspektiven sowie die angemessene Einordnung kultureller Unterschiede.

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