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7. Der Höllenfürst

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„Oje, oje“, dachte sich der Teufel und lächelte, doch sein Auge verriet, dass ihm alles andere als zum Lachen zumute war.

Kurz nachdem er diese widerliche Kreatur namens Max geheilt hatte, war ihm erst schlagartig bewusst geworden, was er mal wieder angerichtet hatte. Nicht nur, dass er eines der obersten Gesetze der Hölle gebrochen hatte, das besagte, dass niemals auch nur ein lebender Mensch von einem Teufel verletzt oder gar getötet werden darf – nein – er war auch so kurz davor gewesen, eine tadellos durchgeführte Aufgabe vorzulegen. Doch um diesen Erfolg hatte er sich ohne Pech und Schuld anderer gebracht. Zu hoffen, dass Chutriel von diesem Vorfall nichts erfahren hatte, war geradezu aberwitzig. Erstens war dieser Dämon ein nimmermüder Verfechter der Strafe und genoss seine Aufgabe mit absoluter Leidenschaft. Zweitens war Mephisto kein unbeschriebenes Blatt und bis jetzt noch jeden Abend bestraft worden, seit er ein Teufel war.

Kurz nach der Gesundung des potentiellen Vergewaltigers hatte er seine Befürchtung auch schon bestätigt gesehen.

Die Erde wankte kurz und der Schatten einer grauen Stichflamme war aufgelodert und zischte ihn böswillig an.

Michael, immer noch geradezu beeindruckt von dieser edelmütigen Tat des Teufels, hatte seine Fasson wieder erlangt und wunderte sich nur, warum Mephisto so elend dreinschaute. Daher fragte er ihn nach dem Grund.

„Warum?“, blaffte Mephisto ihn an, lachte bellend und antwortete mit verletzender Häme in seiner Stimme: „Wie lange bist du jetzt ein Engel? Mir ist es verboten, mich in die Angelegenheiten der Menschen einzumischen! Das müsstest du doch genau wissen!“

Michael, der im Gegensatz zu Mephisto sein Dasein schon immer als Engel genoss, war etwas pikiert: „Bis zu diesem Zeitpunkt wurde ich nie Zeuge von solch einem Vorfall, Erzteufel Mephisto!“

Der Dämon spürte einen zornigen Stich. Obwohl er wusste, dass Michael dies nicht beabsichtigt hatte, erfuhr er durch dessen Worte unverblümt, dass er wohl der erste Dummkopf gewesen sein musste, der je seine Macht an einen Menschen missbraucht hatte, der noch lebendig war. Um allerdings seine momentane Niederlage zu überdecken - und dazu verschloss er seine Gedanken vor Michael, damit dieser nicht in ihm las, wie in einem offenen Buch – fügte er mit herablassender Stimme hinzu: „Erkundige dich zunächst über unsere Bräuche und Gesetze, bevor du dein Wort an mich richtest! Ich kenne die eurigen schließlich auch!“

Das war aber wirklich kein Kunststück!

Engel hatten so gut wie keine Gesetze, nur eine einzige goldene Regel: Tue Gutes, sprich nicht darüber! Langweilig, spießig, heilig eben!

Michael zog es vor, nicht zu antworten und mit einem kurzgebundenen Abschiedsgruß entschwand er gen Himmel, wie so viele Erlöste vor ihm auch an diesem Tage. Mephisto würde es sich zwar nie eingestehen, doch die Sehnsucht ergriff auch von ihm manchmal Besitz, den Weg in die himmlischen Pforten zu finden und dort seine Ewigkeit zu verbringen.

Er stand nun alleine in dieser trostlosen Großstadt und betrachtete die verschandelte Leiche von Carla vor sich aus dem betrübten Auge heraus. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, wie Menschen einander nur so grausam sein konnten. Er erinnerte sich an den seligen Blick der im Tode jünger und schöner werdenden Frau, die alsbald von einem goldenen Licht erfasst worden und hinter den Wolken verschwunden war. Sie war nun erlöst und brauchte weder Schmerz noch Hunger jemals wieder zu erdulden. Doch hier unten herrschte wieder geschäftiges Treiben, denn Senta, der wieder aufgebrochen war, um weitere Seelen aus der Welt des Lebens zu sammeln, hatte bereits den nächsten Teufel und Engel an seiner Seite, die über Himmel und Hölle entscheiden würden.

Konnte man es Glück oder Pech nennen, dass dieser andere Teufel ausgerechnet Chutriel war? So musste er das süffisante Lächeln von jenem nicht ertragen, während der junge Teufel sich seinem Herrn stellte.

Er erschauderte beklemmt, wenn er an das alte, jedoch strenge Gesicht seines Gebieters dachte. Satan war stets umgeben von einer atemberaubenden Aura der Macht. Sein Wort war Gesetz, sein Wille musste geschehen!

Die Dunkelheit brach wieder über die Welt wie ein samtschwarzer Mantel, gesprenkelt von leuchtenden Punkten, die von einem flimmernden Schein eingeschlossen wurden.

Mephisto machte sich auf den Weg nach Mysellis Mawor. Wanderungen von Mensch und Tier, sowie jede andere Bewegung wichen aus der Welt, durch die der junge Teufel nun schritt, um nach wenigen Metern wieder in Flammen aufzugehen und ihr zu entschwinden, als wäre seine einstige Präsenz nur noch ein schwächliches Luftbild vergangener Tage.

Das Herrenschloss: Gehauen aus mächtigem Stein, erbaut vor Äonen, aus längst vergessenen Zeiten, thronte auf dem mächtigen, zerklüfteten Myreis-Felsen. Gewaltige Erker ragten weit von der unbezwingbaren Mauer ab, runde Spähtürme ummantelten die Ecken des prachtvollen Baus und die nun lila schimmernde Wolke spendete der mächtigen Dämonenstadt Mysellis Mawor am Fuße des Myreis karges, düsteres Licht. Blickte man hinter die undurchdringliche Festung, geschmückt mit lebenden, bewaffneten Steinmenschen auf kleinen Plattformen und dem gigantischen Haupttor, erkannte das entsetzte Auge lediglich das bloße Nicht, das die Unterwelt von der unendlich weiten Hölle trennte.

Vor den Toren des Schlosses wartete Morgus auf Eindringlinge. Er war ein magerer Mann mit aschblondem Haar und dunkelbraunen Augen, trug einen schwarzen Ledermantel über einem einfachen, schwarzen T-Shirt und eine Jeans. Seine Haut war bleich wie das einer Leiche. Wenn man den Gedanken eines wandelnden Untoten folgte, so lag man gar nicht so falsch: Morgus war ein Vampir, der gut und gerne auch Blut von Dämonen trank, die es wagten, ohne Berechtigung in das Schloss einzudringen.

Für einen Blutsauger war es eine außerordentliche Ehre, dem Herrenschloss dienen zu dürfen. Mephisto verstand sich recht gut mit ihm, da die beiden eine gemeinsame Abneigung hatten: Shazgiem!

Der Stadtherr über Alborqu war dem Vampir ein Dorn im Auge, da dieser immer wieder den Versuch unternommen hatte, ihm Steine in den Weg zu legen, als er sich um den Posten der Schlosswache beworben hatte. Außerdem nahm er den Blutsaugern in Alborqu so gut wie alle Rechte.

Shazgiem hasste Vampire, weil ein paar von jenen Kreaturen seine Frau, eine bildhübsche Elfe, ausgesaugt hatten, die nur das Wesen ihres Mannes kannte und nicht sein Äußeres. Gezeichnet durch ihre Blindheit war sie dem Stadtherrn aufgrund seiner mächtigen Stellung verfallen, was die Blutsauger als Verschwendung ihrer Schönheit betrachtet hatten und sie zu einer von ihnen machten, um ihr nebenbei noch ihre Sehfähigkeit zurück zu geben. Als diese ihren Gemahlen dann das erste Mal sah, verließ sie ihn mit sichtlicher Abscheu in den nun wieder sehenden Augen. Seitdem wurden Vampire in Alborqu verfolgt, da auf ihren Kopf pro Exemplar 20 Lerada, die Währung der Unterwelt, standen. Morgus, der von diesem Augenblick an um seine Existenz fürchten musste, hatte in letzter Hoffnung auf eine Überlebenschance um einen Wachposten des Herrscherschlosses geworben. Er konnte sein Glück kaum fassen, als dieser Wunsch tatsächlich gewährt wurde, trauerte jedoch um Freunde und Familie, die er zurücklassen musste und den gierigen Dämonen in der Elendsstadt wohl bereits zum Opfer gefallen waren. Trotz allem war er meist gut gelaunt und den Teufeln für ewig treu und dankbar.

„Hey, Mephi! Alles klar?“

Obwohl Mephisto diesen Namen nicht mochte, breitete sich ein Lächeln auf seinen Lippen aus: „Du weißt, es könnte besser sein!“

Morgus ging beiseite, um den Teufel passieren zu lassen; der jedoch blieb neben ihm stehen.

„Ist irgendetwas Besonderes passiert während meiner Abwesendheit?“

„Nicht, dass ich wüsste…!“

„Schade…!“

Der Blutsauger schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn: „Mensch, doch Mann! Beelzebub ist weg!“

Mephistos Auge wurde groß: „Wirklich? Wohin denn?“

„Was weiß ich? Null Ahnung! Aber Satan ist voll wütend auf ihn… kann ich auch verstehen bei dem Versager!“ Als er die letzten Worte ausgesprochen hatte, merkte er, dass er etwas Falsches gesagt hatte. „Sorry“, fügte er hastig hinzu.

Sein Gegenüber sah ihn immer noch mit strengem Blick an. Wenn die beiden nicht befreundet gewesen wären, hätte Morgus nun enorme Schwierigkeiten befürchten müssen. Ein niederer Dämon hatte über einen Teufel nicht schlecht zu reden, auch wenn dieser noch so unfähig war.

„Wird nicht wieder vorkommen, ehrlich“, nuschelte der Vampir und ließ Mephisto vorbei.

„Dir sei verziehen. Aber hüte in Zukunft deine Zunge!“

„Ja, sicher, Mann!“

„Das heißt >Herr<“, sagte der Teufel, lächelte jedoch dabei.

„Okay, Herr!“, schmunzelte Morgus erleichtert zurück.

Mephisto tat keine drei Schritte in das Schloss, als hinter ihm auch schon eine Stimme knarrte: „Mephisto Dantoteles, der Teufel, Mephisto hat sich umgehend, das heißt sofort in das Gemach des Herren Satans Zimmer einzufinden“, sang der hässliche Steingötz an der Tür.

„Das hätte ich mir denken können“, stöhnte er. Schweren Herzens lenkte er seine Schritte in das oberste Stockwerk, wobei ihn die Blicke der Wasserspeierköpfe an den Geländern feixend verfolgten. Mephisto musste sich beherrschte: es wäre nicht das erste mal, dass er einen von ihnen gesprengt hätte und er wusste, dass solch eine Heldentat ihn in seiner Situation nicht sehr behilflich sein würde.

Als er schließlich vor einer fünfzehn Meter hohen Doppeltür stand, die mit herrlichen Farben und Mustern der Geschichte zur Entstehung der Hölle verziert und rundum mit herrlichen, schwebenden Flammen in allen Farben umrandet war, fühlte er sich, trotz seiner Normalgröße von über zwei Metern ganz klein. Er verweilte einige Zeit davor und betrachtete das Kunstwerk vor seinen Augen, das von der Ferne fast idyllisch wirkte. Aber je näher man kam, desto besser sah man die Details von leidenden, gefallenen Menschen und sieben dunklen Dämonen, die sich mit grausamen Dämonenfratzen und mächtigen Pranken auf die Verdammten, mit ihren vor Schmerz gezeichneten, ausgemergelten Gesichtern, stützten. Nur einen davon kannte Mephisto – denjenigen in der Mitte. Es war das um etliche Jahrtausende jüngere Abbild von jenem, der ihn hinter diesem Tor erwartete und er wünschte sich nichts sehnlicher, als dass der Leibhaftige heute guter Dinge war.

Doch das war er nie, wenn er seinen zweitjüngsten Teufel erwartete, der nun anklopfte und wartete, bis er hereingerufen wurde. Das dauerte jedoch länger, als er erwartet hatte.

Den Grund dafür erfuhr er nur kurze Zeit später. Als sich die Pforte öffnete, kam ihm eine bezaubernde Frau entgegen, die ihn, kaum dass sie ihn sah, mit einem leidenschaftlichen Blick fesselte.

Dies war Hel, die Pythia unter den Teufeln. Sie konnte die Zukunft deuten, die sie nur ihrem Herrscher verraten durfte. Als einziger weiblicher Teufel und auch das jüngste Mitglied unter ihnen war sie äußerst begehrt. Ihre langen bronzenen Haare verdeckten ihre schlanken Hörner, reichten ihr bis zu ihrem straffen Po und wehten geheimnisvoll um sie herum, auch wenn es absolut windstill war. Sie hatte ein makelloses Gesicht, das jedem Mann ihre Unschuld vortäuschte und in das ihr Haar elegant hineinfiel,. Ihre großen, smaragdgrünen Augen blickten verführerisch. Meist trug sie ein sehr enges, ärmelloses Minikleid in dunklen Farben und dazu Netzhandschuhe, die nur an ihrem Mittelfinger und Daumen befestigt waren und ihre Arme bis hin zu den Schultern bekleideten.

„Nun, Mephisto“, sagte sie leise – ihre Stimme war ebenso verlockend wie ihr Aussehen – und strich ihm sanft mit den Händen über die freie Wange: „waren wir wieder einmal unartig?“

„Sieht so aus“, sagte dieser kühl und lächelte unbekümmert dabei.

Mit einem letzten lüsternen Blick ging sie an ihm vorbei, streichte ihm übers Haar und stolzierte davon, wie es ihr gebührte. Er blickte ihr hinterher und hatte fast vergessen, warum er überhaupt wartete. „Dieses Teufelsweib“, lächelte er entzückt, entsann sich dann jedoch schmerzhaft, was ihm noch bevorstand. Er wandte sich um und schritt durch das Portal des Abgrunds.

Der Saal, der an einen steinigen Korridor mit kargen Fackeln erinnerte, war sehr dunkel. Natürlich konnte der Teufel trotzdem alles genau erkennen, denn diese Dämonen hatten alle magischen Fähigkeiten, die ihr Sehen, Hören, Riechen und Fühlen perfektionierten.

Er sah Satan auf seinem gewaltigen Thron hinter einem blanken Holztisch mit eleganten Mahagoniholzstühlen drum herum sitzen. Der Höllenfürst wies ihn mit einer Handbewegung an, sich zu setzen. Majestätisch saß er auf seinem Herrschersitz, der viel höher stand als all die anderen Sitzgelegenheiten um ihn herum und blickten von oben auf seinen Diener herab.

„Jahre um Jahre“, begann er, seine Stimme war rau, jedoch fest: „Abend für Abend stehst du hier, mein Sohn, und musst dich vor mir verantworten!“

Mephisto wartete. Er durfte das Wort erst erheben, wenn er dazu aufgefordert wurde. Das hatte auch er nach all den langen Jahren gelernt. Er blickte starr auf den Tisch und wagte es nicht, in das Gesicht des Altehrwürdigen zu blicken.

Satan war, in völligen Gegensatz zu seinen Untergebenen, in einem weißen Gewand gekleidet um das herum er einen dunkelblauen Umhang trug, der innen mit weinrotem Saum gefüllt war.

„Du scheiterst, kurz, bevor du deine Missionen beendest, an einer Dummheit, die deine ganze Leistung schmälert! Das ist dir bewusst!“

Noch war das Wort nicht erteilt. Der junge Teufel hörte weiterhin nur zu und ließ seinen Blick respektvoll gesunken.

„Mit deinen Fehlern erleiden wir Verluste und unser Ansehen in der Unterwelt um uns herum sinkt bei jeder deiner Missetaten! Das ist dir bewusst!“

Immer noch kein Wort.

„Was, mein Sohn, soll ich dir noch antun, damit du die Perfektion erlangst, die von dir gefordert wird?“

Das war sein Stichwort.

„Mein Herr“, sprach Mephisto demütig: „Diese Fehler begehe ich nicht mit Absicht! Es ist die Erschöpfung, die mich schwächt!“

„Kein Schlaf für jenen, der nicht rein von allen Fehltritten ist, Mephisto! Das ist Gesetz!“

„Aber Herr, dann wundert euch doch nicht, dass diese Fehler geschehen! Die Müdigkeit zerfrisst mich! Sie hindert mich daran, weise zu handeln, wenn ich des Tages geprüft werde!“

„Keine weiteren Ausreden. Ich verlange Gehorsamkeit, gleich ob sich Erschöpfung deinen stetigen Begleiter…“

Doch der Teufel unterbrach ihn. Wieder einmal war sein Zorn zu groß, der ihn mit unüberlegten Handeln strafte: „Das ist absurd! Warum bin ich der einzige, den diese Bürde auferlegt wurde? Kein anderer Teufel musste solch eine Tortur durchleben!“

„SCHWEIG!“, donnerte der Höllenfürst, auf dass sein Gemach erbebte. Seine kalten, grauen Augen loderten im Feuer seiner Wut und bedachten Mephisto mit schmälernder Schande. „Kein anderer Teufel außer dir wird jemals zu dem Herrscher der Hölle werden! Dein Schicksal mag ein beschwerlicher Weg sein, jedoch müssen die Gesetze gewahrt werden! Und ich erkenne neben deiner Ermüdung die bodenlose Torheit, die von dir Besitz ergreift! Fehler werden wieder und wieder begangen und noch dazu richtest du dein Wort über das meine! Ich bin dein Gebieter, Mephisto Dantoteles! Ich habe dich erschaffen und verlange deinen Gehorsam!“

Selbst etliche Minuten, nachdem der Leibhaftige diese Worte gesprochen hatte, dröhnte deren Echo in dem mächtigen Saal wider. Schließlich sprach er ruhiger, jedoch weiterhin streng: „Du wirst auch diese Nacht im Kerker verbringen. Chutriel wird sich deiner annehmen und Sepherion seinen Dienst antreten. Sollte der General nach dem Grund fragen, warum er nach einem lastenreichen Tag seine verdiente Ruhe nicht genießen darf, werde ich ihm dein Versagen erläutern! Und jetzt geh hinfort!“

Mephisto war wütend. Er betrachtete seinen Herren mit tiefster Abscheu, verbeugte sich schnell und kehrte ihm den Rücken. Er wollte nicht noch weiteren Groll auf sich lenken, doch er hätte den Anblick seines Gebieters nicht länger ertragen können, ohne ihn anzugreifen.

Und dann hätte er richtige Probleme bekommen! Doch scheinbar war das, was er sich gerade geleistet hatte, schon genug.

Chutriel erwartete ihn vor der mächtigen Pforte und ließ sein fiesestes Grinsen aufblitzen. Er war schon bereit!

„Tja, wieder einmal dürfen wir beide Zeit miteinander verbringen, mein Freund!“ Sein Lächeln hätte widerlicher nicht sein können.

„Tu mir einen Gefallen und halt einfach deinen Mund“, grollte Mephisto. Er ballte seine Fäuste zusammen und bemühte sich, dem anderen nicht in die Augen zu sehen.

„Du beweist mir wie eh und je, dass es dir an Beherrschung fehlt! Du magst vielleicht einmal der Mächtigste aus unseren Reihen werden, aber das, was ich gerade in diesem Augenblick sehe, ist erbärmlich!“

Mephisto fuhr auf: „Und du hast nichts Besseres zu tun, als jemanden Salz in die Wunde zu streuen! Für dich ist nichts schöner, als jemanden bestrafen und quälen zu können!“

Da lachte der Foltermeister laut auf: „Nun, Mephisto! Das sollte für dich nicht anders sein. Schließlich bist du doch auch ein Teufel, oder etwa nicht?“

Mit dieser letzten Bemerkung erreichten sie beide die Kammer, in der Mephisto Nacht für Nacht seine verworfene Zeit verbrachte.

Mephisto

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