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Sprich: „Dein Wille geschieht …“

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Die reine Tatsache wird einem bewusst, dass das göttliche Terrain mindestens ein bisschen größer ist als man selbst und erst recht größer als das, was man selbst überblicken kann. Die Ego-Relativierungssoftware wird in der Stille gestartet. Es muss gar nichts prognostiziert werden, es passiert sowieso, die ganze Zeit. Immerzu passiert Leben – für Sie, für mich, für die Fliege an der Fensterscheibe genauso. Also ist es besser, gleich in diese Richtung zu schauen, es kommt ja genau auf einen selbst zu. Und man ist auf der sicheren Seite, wenn man dahin lauscht, woher es kommt. Der Kölner sagt dazu: „Et kütt wie et kütt!“ und fügt für die widerspenstigen, oft protestantisch geprägten Egos unter uns hinzu: „Aber ma muss ne Menge dafür donn!“

Es geschieht. Als wenn das Gesetz, das Gottes Sein im Werden ist, noch nicht reichte, wird es nun runtergebrochen auf mein großes kleines Ego, dem meditativ die Leviten gelesen werden. Oder um es mit Hiobs altem Jahwe zu sagen: „Wo warst du, als ich die Erde erschuf?“ Stimmts oder stimmts nicht? Der Säkulare hält den Atem an. Ein guter Ansatz …

Wie kamen wir nur dazu, uns so an der Geschichte und unserem Leben zu verheben, dass wir dachten, nach unserer Pfeife würden die Welt und alle Puppen tanzen? Es ist jetzt ein Ausatmen in dieser Mediation vom geltenden Gotteswillen zu spüren. Es ist ein Ausatmen, das das Feld bereitet, die Dinge des Lebens und alles, was passiert ist, angstfreier und befreiter anzuschauen und zu bejahen. Raum, um zu atmen, ist spürbar.

Beten

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