Читать книгу Widerstand gegen den Nationalsozialismus - Lenelotte Möller - Страница 22

Julius Leber

Оглавление

1891 in Biesheim im Elsass geboren, absolvierte Leber zuerst eine Ausbildung zum Kaufmann in Breisach, entschloss sich aber dann zum weiteren Schulbesuch in Freiburg, den er durch Nachhilfe und Zeitungsartikel finanzierte. Ab 1913 studierte Julius Leber Nationalökonomie und Geschichte, spätestens in diesem Jahr trat er in die SPD ein. 1914 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger. Er wurde zweimal verwundet, blieb aber dennoch – inzwischen Leutnant – nach dem Krieg bei der Reichswehr, schied allerdings nach dem Kapp-Putsch 1920 aus Protest gegen die republikfeindliche Haltung des Militärs aus und setzte sein Studium fort.

Im folgenden Jahr wurde er Chefredakteur des »Lübecker Volksboten« und Mitglied der Lübecker Bürgerschaft, 1924 auch des Reichstags (jeweils bis 1933). Wie schon in seinem vorherigen Beruf gehörte er zu den Verteidigern der Weimarer Republik und unterstützte entschieden die Politik Friedrich Eberts.

Auch arbeitete Leber im Reichsbanner und der Eisernen Front mit, weshalb er bereits am 31. Januar 1933 Ziel eines Mordanschlages und im Februar verhaftet wurde. Nach seiner Freilassung, die durch Arbeiterproteste in Lübeck bewirkt wurde, gelang ihm zwar die Wiederwahl in den Reichstag im März, doch wurde er auf dem Weg zur Abstimmung über das Ermächtigungsgesetz festgenommen. Bis 1937 zunächst 20 Monate inhaftiert dann in »Schutzhaft« genommen, sammelte er von diesem Jahr an wieder Sozialdemokraten um sich, die die NS-Herrschaft bekämpfen wollten. Selbst ehemaliger Reichswehrangehöriger, findet Leber nach Kriegsbeginn aber über die Parteigrenzen hinaus Kontakt zu Claus Schenk von Stauffenberg, zum Kreisauer Kreis und zum Goerdeler-Kreis. Wie Wilhelm Leuschner stand auch er für eine Regierung nach dem Sturz Hitlers zur Verfügung, und zwar als Innenminister. Doch kurz vor Ausführung des Attentats wurde Leber von einem Kontaktmann verraten und verhaftet. Vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt, wurde er am 5. Januar in Plötzensee hingerichtet.

Literatur: Dorothea Beck: Julius Leber. Sozialdemokrat zwischen Reform und Widerstand. Berlin (Diss.) 1983; dies.: Leber, Julius. In: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 18f.

Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Подняться наверх