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Wilhelm Leuschner

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Wilhelm Leuschner, Jahrgang 1890, aus Bayreuth absolvierte eine Lehre als Holzbildhauer und besuchte nach seinen Wanderjahren die Kunstgewerbeschule in Nürnberg. Bereits Mitglied der SPD kämpfte er nach seiner Einberufung im Ersten Weltkrieg an beiden Fronten. Nach dem Krieg setzte er seine politische Arbeit fort und wurde 1924 Landtagsabgeordneter in Hessen, 1928 Innenminister. Schon in dieser Zeit gehörten die beiden späteren Widerstandskämpfer Ludwig Schwamb (1890–1945) und Carlo Mierendorff zu seinen Vertrauten. In seinem Amt bekämpfte er insbesondere die NSDAP, deren Wesen er vor der Öffentlichkeit entlarven wollte. Dazu nutzte er 1931 die Gelegenheit, die bei einer Hausdurchsuchung gefundenen Umsturzpläne einer NS-Gruppe, die sogenannten Boxheimer Dokumente, an die Presse zur Veröffentlichung weiterzureichen. Als Innenminister musste Leuschner nach der Gleichschaltung zwar zurücktreten, doch verweigerte er als stellvertretender Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes entschieden die Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten bis zu seiner Verhaftung im Mai 1933. Nach etwa einem Jahr Haft im Konzentrationslager wurde er entlassen und leitete ab 1936 eine Firma in Berlin-Kreuzberg, die Bierzapfhähne herstellte. Hier bildete er ein Zentrum illegaler Gewerkschaftsarbeit im ganzen Reich. Seine Verbindungen reichten auch in den Kreisauer Kreis und in den Goerdeler-Kreis. Im Falle eines gelungenen Umsturzes wäre er als Vizekanzler in Frage gekommen. Nach dem Scheitern des Attentats vom 20. Juli wurde er verfolgt und seine Frau in Haft genommen. Darauf stellte er sich der Polizei. Vor dem Volksgerichtshof von Roland Freisler zum Tode verurteilt, wurde Wilhelm Leuschner in Berlin-Plötzensee am 29. September 1944 hingerichtet.

Literatur: Axel Ulrich: Wilhelm Leuschner – ein deutscher Widerstandskämpfer. Für Freiheit und Recht, Einheit der Demokraten und eine soziale Republik. Wiesbaden 2012

Widerstand gegen den Nationalsozialismus

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