Читать книгу Im "Land of the Free". Eine Reise vom Atlantik zum Pazifik, vom Golf von Mexico zum Nordmeer - Manfred Rebele - Страница 13

10.4.

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Bei Baton Rouge überqueren wir den Mississippi. Baton Rouge ist eine Industriestadt, die von der Ölindustrie dominiert wird. Die kommt uns auf der Staatsstraße (LA) 1 massiv. Wir fahren diese Straße, weil an ihr schöne alte Herrensitze aus der Sklavenzeit liegen. Heute wirken sie wie aus der Zeit gefallen. Die Plantagen in der fruchtbaren Schwemmebene gibt es nicht mehr, nur noch eine weite kahle Ebene neben dem Deich, die an Friesland erinnern könnte, wäre da nicht die feuchte Hitze. In dieser Ebene wechselt sich Landwirtschaft mit Raffinerien, chemischen Fabriken und riesigen Feldern mit Öl-und Treibstofftanks ab. In Nottoway Plantation, ganz in weiß, das "Weiße Schloß von Lousiana" könnte man edel absteigen und speisen, Oak Alley Plantation zeichnet sich, wi der Name schon sagt, durch eine beeindruckende Alle uralter Eichen aus, an dessen Ende das klassizistische Herrenhaus hindurchlugt. Die Sklavenhalter wussten zu leben und hatten Geschmack. Zu jener Zeit hatte Louisiana die größte Millionärsdichte der USA. Als es mit der Beendigung der Sklaverei auch mit den Extraprofiten vorbei war, haben die sicher anderswo investiert und so könnte in dem riesigen Ölkapital, das heute den Landstrich beherrscht, auch noch Geld von damals stecken.

Auf der Autobahn brausen wir dann nach New Orleans, was nicht berichtenswert wäre, wenn diese über solides Land geführt würde. Auf Betonstelzen ist sie über Meilen durch den Mangrovensumpf genagelt: eine riesige Betonbrücke, die auch noch über weite Teile des Lake Pontchartrain nördlich von New Orleans führt. Wo ein amerikanischer Wille ist, da ist dann auch ein Weg.

Der erste Schwall Kühlflüssigkeit hatte seit Charleston 1100 km gehalten, der zweite nur 600, so dass nicht auszuschließen ist, dass sich das Leck zwischenzeitlich vergrößerte. Also ist jetzt die Zeit gekommen. Mercedes in New Orleans repariert keine Sprinter, nur Mercedes in Baton Rouge; da müssen wir wohl in einer Stadt, die wir uns sonst nie ausgesucht hätten, verweilen. Es wäre zu schön gewesen, die Reparaturzeit des Wagens mit Jazzsessions zu verbringen. Was willste machen, kannste nix machen. Den KOA-Camping in New Orleans zu finden gestaltet sich nicht so einfach, wenn man keinen Navi hat. Da wir uns vorzüglich in freier Natur bewegen wollten, erachtete Manfred das Gerät für überflüssig. Naja, kommt ja noch.

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