Читать книгу Im "Land of the Free". Eine Reise vom Atlantik zum Pazifik, vom Golf von Mexico zum Nordmeer - Manfred Rebele - Страница 19

17. und 18.4

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Gestern schon waren Wolkenbrüche unterwegs, nachts viel Regen, heute nun wird es endlich bei Nordwind kühler. Was war das anstrengend in letzter Zeit! Wir besichtigen auch dieses Schloss im Greek-Revival-Stil, hier darf fotografiert und gefilmt werden.

Oak Alley Plantation ist benannt nach seinen 300 Jahre alten Virginia Eichen, gepflanzt lange bevor der kreolische Zucckerrohr-Plantagenbesitzer Jaques Telesphore Roman diese Plantage mitsamt 60 Sklaven seiner 17 Jahre jüngeren Braut zum Geschenk machte. (Die hübschen Töchter aus reichem Hause wurden wohl nur an Bewerber vergeben, die schon einigen Reichtum vorweisen konnten.) 1839, nach 3 Jahren, war das Domizil im Greek Revival Style fertiggestellt, natürlich ausgestattet mit Möbeln, Kronleuchtern, Geschirr vom Feinsten aus den Vereinigten Staaten und Europa, um einen leuchtenden gesellschaftlichen Mittelpunkt darzustellen und zu leben. (Um 1850 lebte im unteren Mississippi-Tal zwischen New Orleans und Natchez mehr als die Hälfte aller amerikanischen Millionäre.) Der Hitze wurde man in den Häusern Herr, indem man die Hälfte der Außenwände in große Türen und hohe und bis zum Boden reichende Fenster verwandelte, um das Haus herum führten natürlich die Säulen bestandenen Balkone und Veranden. Im Speisesaal schwebt hier über der Tafel ein großes rotes Segel, das von einem Sklaven mittels einer Seilvorrichtung in Schwingung gehalten wurde, um den Herrschaften beim Dinieren zu fächeln.Und indem man noch mehr Virginia Eichen pflanzte (heute Baby Oaks genannt), alle mittlerweile mit Farnen und Flechten besetzt. Auf einige dieser Eichen wurden Pecanschößline gepfropft, die Früchte ernteten großen Erfolg 1876 bei der Hundertjahr Ausstellung in Philadelphia. Jaques Roman konnte sein elegantes Leben hier nicht sehr lange genießen, 1848 starb er an Tbc. Seine Frau, eine echte Southern Belle, verstand nichts vom Wirtschaften, nur vom eleganten Leben in unpraktischen Roben mit Fischbeinunterröcken und vom sich Bedienenlassen (und dem pflichtgemäßen Kinderkriegen, hier 6 an der Zahl), so dass das ganze Anwesen mitsamt Inventar 1866 versteigert wurde. Erfolg und Misserfolg der folgenden Besitzer ließen das Anwesen durch viele Hände gehen, heute ist es eine Stiftung. Vor dem Eingangstor halten jezt die Reisenden auf der Durchreise, um einen Blick auf die malerische Eichenallee und das am Ende liegende Haus werfen zu können. Wir hingegen stehen hinter dem Anwesen, mit Wasser-und Stromanschluss, und prächtigem Blick auf die golfähnlichen grünen Rasenflächen und schon meterhohen Zuckerrohrfeldern (allerdings ohne Facilities, für 33Dollar pro Nacht) und warten darauf, dass Mercedes Baton Rouge das Ersatzteil für unsere Reparatur geliefert bekommt.

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