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Die Zukunft ist der Roboter

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Der Präsident des Rates der Regierung des Planeten Erde bat um die Aufmerksamkeit der Senatoren. Wie in der Tagesordnung für die heutige Sitzung zu lesen stand, stellte er eine wichtige, für den Fortbestand des Planeten eminent dringliche Frage zur Diskussion. Er erhob sich mit einer Agilität, die man von einem Mann seines Alters nicht mehr erwartet haben würde und trat ans Rednerpult.

"Meine Damen und Herren, liebe Anwesende, ich freue mich, Sie hier begrüßen zu können. Wie Sie aus Ihren Unterlagen ersehen können, geht es um die Frage, inwieweit man Roboter und Androiden zum Wohle dieses Planeten in die Bevölkerung eingliedern sollte."

Stimmgemurmel im Saal.

"Wie wir alle wissen", fuhr er fort, "steuern wir langsam aber unaufhaltsam auf eine Krise zu, die in spätestens 12 Jahren, und diese Schätzung ist sehr optimistisch, meine Damen und Herren, zur Ausrottung aller Kleinstlebewesen führen wird, was den daraus resultierenden Tod aller anderen Arten, uns eingeschlossen, zur Folge haben wird. Dieses Problem entsteht, was unsere Studien bewiesen haben, nur durch den Konsum und den Lebensstil, den wir als zivilisierte Menschen glauben genießen zu müssen, durch unser Streben nach Geld, nach Gewinn, koste es was es wolle. Doch das ist falsch, meine Damen und Herren, denn es zerstört den Raum, an den wir gebunden sind!"

"Und welchen Sinn hätte es dann, Roboter zu integrieren?" unterbrach ein Zwischenruf.

"Sehr einfach: Zum einen werden wir in der Lage sein, die Bevölkerungszahlen durch Geburtenkontrollen immer weiter zu senken, so dass die Bevölkerung auf einem niedrigen, für die Ressourcen des Planeten akzeptablen Stand gehalten werden kann."

Der Präsident rückte seine Brille zurecht.

"Viel wichtiger ist aber, dass die Roboter und Androiden die Arbeiten der Menschen übernehmen können, was bedeutet, dass alles zum Erhalt der Menschheit getan wird, aber dafür nichts und niemand ausgebeutet werden muss, denn Roboter streben nicht nach Geld und Macht. Wir wären an dem Punkt, an dem jeder bekommt, was er braucht, aber niemand um seine Existenz fürchten muss."

Er blickte ins Auditorium.

"Verstehen Sie, meine Damen und Herren, wenn niemand für seinen Lebensunterhalt arbeiten, ja, kämpfen muss, aber dennoch jeder das bekommt, was er braucht, gibt es keine Grundlage mehr dafür, aus Profitgier die Produktion in die Höhe zu treiben und die Natur über Gebühr auszubeuten."

Ein zustimmendes Raunen ging durch den Saal.

"Darüber hinaus produzieren Maschinen keine Abfall­produkte, die die Umwelt vernichten, so, wie es der Mensch zurzeit tut. Und sie brauchen nicht mehr, als hin und wieder eine Aufladung ihrer Akkumulatoren. "

Er lächelte.

"Sehen Sie nicht, dass dies der einzige Weg zu einer Gesellschaft von Freiheit und Gleichberechtigung und zur Rettung dieses Planeten ist?"

Er nickte verständnisvoll.

"Ich sehe auf einigen Gesichtern Furcht, aber ich kann Ihnen versichern, dass Roboter gar nicht in der Lage sind, Menschen Schaden zuzufügen, im Gegenteil, denn wie den Tieren ist ihnen jegliche Gewinnsucht fremd. Deshalb sage ich, schafft der Maschine einen Platz in der Gesellschaft. Wir müssen lernen, sie zu akzeptieren – schon um dieser Welt eine Möglichkeit zur Regeneration zu geben. Das sind wir ihr schuldig!"

Der Präsident hatte sehr engagiert gesprochen und dadurch viele Ratsmitglieder überzeugt. Lange anhaltender und donnernder Applaus begleitete ihn von der Bühne und er war noch immer zu hören, als sich die Türen des Saales schon lange hinter ihm geschlossen hatten.

Lächelnd saß der Präsident nach seiner Rede in seinem Umkleideraum, wo er voll Vergnügen das Ergebnis der Abstimmung abwartete. Sein Vorschlag war angenommen worden. Das ermächtigte ihn dazu, seinen Plan auszuführen, der diesen Planeten retten würde – eine Robotergesellschaft!

Nachdem er seine Dankesrede vorbereitet hatte, stellte er fest, dass er dringend seinen Akkumulator aufladen musste.

Die Zukunft ist der Roboter

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