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Reise durchs All

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Durch die Wolken stieß das Shuttle hinunter auf den Planeten. Die Wolkenformationen waren der Besatzung in ihrer Art, ihrem Aufbau völlig unbekannt und waren selbst für den Piloten derart faszinierend, dass er Mühe hatte, sich auf die Steuerung der Fähre zu konzentrieren. Es gab blaue Wolken, rote Wolken, einige grüne Wolken, die die Form von Bergen, Türmen, Pyramiden und einigen anderen vorstellbaren und unvorstellbaren Gebilden hatten. Golden und gleißend schien die Sonne zwischen einigen der Formationen hindurch. Der Pilot setzte zur Landung an.

10 Der Countdown lief. Das Mutterschiff befand sich in einer Umlaufbahn um den Planeten.

9 Zweihundert Augen beobachteten, wie sich die Fähre mehr und mehr dem Boden näherte.

8 Der Kommandant des Mutterschiffs biss sich auf die Lippen und verschüttete seinen Kaffee.

7 In sieben Sekunden würde der erste Mensch den Fuß auf einen Planeten außerhalb seines eigenen Sonnensystems setzen.

6 Der Pilot der Fähre betrachtete den Scanner, der die Entfernung zum Boden anzeigte – und betete.

5 Durch die Wolken fiel ein goldener Glanz direkt auf die kleine Fähre und hüllte sie in ein gelbliches Licht.

4 Noch bestand die Möglichkeit, die Mission abzubrechen, dachte der Kommandant.

3 Mühsam versuchte der Pilot, den Schweiß, der ihm über die Stirn lief, zu ignorieren.

2 Der Lotse an Bord des Mutterschiffs stellte keine Veränderung fest – und wünschte der Crew des Shuttles das Beste.

1 Alle Sensoren zeigten an, dass alles planmäßig verlief.

0 Atemloses Schweigen.

Nachdem er befreit aufgeatmet hatte, gab der Pilot seinem Funker den Befehl, dem Mutterschiff mitzuteilen, dass hier unten alles planmäßig verlaufen sei. Der Kommandant sandte seine besten Grüße und Glückwünsche. Die Crew der Fähre bereitete sich darauf vor, den Planeten zu betreten. Dies war der erste Planet, der es wert war, erkundet zu werden. Wie lange waren sie schon unterwegs? Wieviele Lichtjahre hatten sie hinter sich gelassen, bis sie endlich einen Planeten gefunden hatten, der möglicherweise für eine Besiedelung geeignet war? Der Schiffscomputer konnte es bis auf die 28. Dezimalstelle präzise angeben. Den Menschen fiel es schon schwerer, sich zu erinnern. Ihnen allen war klar, dass sie einen neuen Planeten finden oder im Weltall sterben würden – ein Zurück gab es nicht. Der Kommandant starrte auf die Scanner. Würde dieser Planet ihnen eine neue Heimat sein können?

Die Besatzung verließ die Fähre und sah sich draußen um. Seltsam, alles war so... friedlich. Und kein bisschen feindlich. Die Scanner zeigten Sauerstoff in der Atmosphäre an, genug für menschliches Leben. Wirklich ideale Bedingungen. Während ein Teil der Gruppe die Atmosphäre auf Gifte untersuchte, erkundete der Pilot mit drei Mannschaftsmitgliedern die Umgebung. Es war phantastisch. Als hätte dieser Planet auf sie gewartet. Flaches Land, ein Fluss, der sich durch die Ebene schlängelte, fruchtbarer Boden. Die Tests ergaben die Antwort, die sie sich alle erhofft hatten: Sie hatten eine zweite Erde gefunden. Endlich, ein neues Zuhause, neues Land. Schon in wenigen Tagen würde man mit der Besiedelung beginnen können...

Eine Technikerin beugte sich über den Kommandanten und rüttelte seine Schulter. Verwirrt blickte er sich um. Niemand sprach, keiner von ihnen konnte es wirklich fassen. Das Shuttle war bei der Landung explodiert. Der Planet bestand aus Antimaterie. Die ganze Crew war tot. Die Reise ging weiter.

Die Zukunft ist der Roboter

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