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c) Der Mensch

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Am Ende einer Entwicklung von 2 Milliarden Jahren, die unter dem Zwang der Anpassung an sich ändernde Umweltbedingungen und unter dem dramatischen Einfluss globaler geologischer und klimatischer Katastrophen das vielfältige Leben auf unserer Erde hervorbrachte, erscheint der Mensch.

Er ist ganz in die Geschichte der Entwicklung des Lebens eingebunden. Nur Wasserstoff und Helium, die beiden ersten Elemente des periodischen Systems sind während der Frühphasen unseres Kosmos entstanden. „Alle weiteren Elemente wurden und werden von Sternen erzeugt. Drei Minuten nach seinem Anfang war das Universum zu kalt geworden für jede weitere Elementsynthese. Alle weiteren Elemente wurden und werden in Sternen erzeugt.“24 Das geschieht beim Kollabieren der Sterne in einer gewaltigen Explosion, durch die das mit schweren Elementen angereicherte Material der Sternenhülle hinaus in den Kosmos geschleudert wird. Im Laufe von Jahrmillionen kühlen die heißen Gaswolken ab und werden zu neuen Sternen, die nun bereits schwere Elemente enthalten. So entstehen die Planeten. Fast alle Atome schwerer Elemente, die auf dem Planeten Erde vorhanden sind, stammen aus einer solchen Explosion. „Um es genauer zu sagen: rund 750.000 Jahre, bevor das Sonnensystem entstand, ist mehr als ein Stern mit mehr als zwanzig Sonnenmassen explodiert, der seine Elementfracht in eine Gaswolke hineingepresst hat, in der unsere Sonne und das Sonnensystem entstanden sind. Mit anderen Worten: unsere Atome haben sich schon einmal gesehen. Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes Kinder des Kosmos. […] Astrophysik ist Ahnenforschung auf allerhöchstem Niveau.“25

Der Mensch ist ein Konglomerat aus Atomen und Molekülen. Nun sind die Atome aber nicht nur viel kleiner als der Mensch, sie kennen auch keine Eigenschaften, wie sie das Verhalten des Menschen kennzeichnen. „In der atomaren und molekularen Welt gibt es keine Gefühle, Launen, Ziele, Visionen oder Hoffnungen. Atome kennen weder Sympathie oder Liebe noch Hass oder Lust. Atome verbinden sich nicht miteinander, weil sie sich mögen, sondern weil eine Verbindung einen günstigeren Energiezustand darstellt. Verbindungen von Atomen haben keinen Zweck, sie träumen auch nicht davon, einmal zu größeren Molekülen anzuwachsen. Atome vermehren sich nicht, ethisches Handeln ist dort genau so unbekannt wie Religion oder Philosophie.“26 Atome haben keinerlei Individualität. Sie werden allein regiert von den geltenden Naturgesetzen. Auf der elementaren Ebene verhält sich die Natur völlig unpersönlich. Erstaunlich ist nun, dass sich ab einer gewissen Ordnungsstruktur, nämlich in Lebewesen und hier nochmals in erhöhtem Maße in intelligenten Lebewesen, das alles plötzlich ändert.

Die großen Themen des christlichen Glaubens

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