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18. MÄRZ

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Dann wird er ihnen antworten und sagen:

»Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt

an einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir

auch nicht getan.«

MATTHÄUS 25, 45

Es geht heute um unser Tun, nicht um schöne Worte. Der Schriftsteller John Steinbeck sagte einmal: »Ein Weiser ohne Taten ist eine Wolke ohne Regen.« Das bedeutet: Kleine Taten, die man ausführt, sind besser als große, die man plant. Eine jüdische Parabel formuliert es so: »Ein frommer Rabbi pflegte jeden Tag in den Tempel zu gehen. Da hatte er den Wunsch, Gott möge ihn zu Hause besuchen. Und er trug die Bitte Gott vor. Gott sagte zu ihm: ›Einverstanden, morgen komme ich zu dir.‹ Der fromme Rabbi lief nach Hause und bereitete alles vor. Am andern Morgen kam ein kleiner Junge vorbei und bat um ein Stück Kuchen. Der Rabbi fertigte ihn ab: ›Morgen kannst du kommen, heute geht es nicht.‹ Mittags kam ein müder Wanderer zu ihm. Außerdem hatte er Hunger. ›Nein, heute geht es nicht. Heute kommt Gott zu mir.‹ Spät am Abend erschien noch ein Bettler. Ärgerlich schickte ihn der Rabbi weg. ›Jede Minute erwarte ich Gott. Geh, du störst bloß!‹ Der Tag neigte sich seinem Ende zu, und Gott ließ immer noch auf sich warten. Gott kam nicht. Der Rabbi legte sich voller Zorn und Enttäuschung nieder. Am nächsten Morgen klagte er Gott im Tempel an. ›Seit Jahren komme ich hierher. Ist es da zu viel verlangt, dass du einmal zu mir kommst?‹ Und Gott antwortete ihm: ›Was willst du? Dreimal war ich gestern bei dir. Und dreimal hast du mich fortgeschickt.‹«

Diese Geschichte spricht für sich. Der lebendige Gott begegnet uns in den Kleinsten und Geringsten. Wenn wir die übersehen, haben wir Ihn übersehen. Was wir ihnen nicht getan haben, das haben wir auch Ihm nicht getan.

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