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Kapitel 3 Kennst du …?

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Kennst du Bibis Beauty Palace (Bianca Claßen), Julien Bam, Gronkh (der im echten Leben Erik Range heißt), Unge (ungespielt) oder Dagi Bee?

Sagt dir alles nichts? Sie gehören zu den (Stand: Ende 2020) angesagtesten YouTubern in Deutschland. Neben Kanälen wie freekickerz (der sich mit Fußball beschäftigt) und Kurzgesagt – in a Nutshell (ein Wissenschaftschannel) sind sie für unsere Kids und Teens, das, was für meine Generation Sendungen wie „Formel 1“ oder Stars wie Nena waren.

Die Jugendlichen unserer Zeit schauen in der Regel kein Fernsehen mehr. Heute wird über diverse Kanäle gestreamt, einerlei, ob Videos, Serien oder Filme. Hinzu kommen Menschen, die sich auf diesen Plattformen einen Namen gemacht haben und mitunter regelrechte Superstars geworden sind. So hört man hin und wieder auch von den Teens den Berufswunsch „YouTuber“.

Warum erzähle ich dir das? Nun, weil ich es wichtig finde, dass wir uns mit der Lebenswelt der Teenager auseinandersetzen und wissen, was sie interessiert. Was ist gerade in? Welche Videospiele oder Serien werden geschaut? Welche Musik läuft in den in den Over-Ear- oder In-Ear-Kopfhörern? Jede Zeit hat ihre Stars und ihre In-Produkte. Das war bei uns auch nicht anders und findet sich in jeder Generation wieder.

Ich möchte hier noch anmerken, dass unsere Teens tatsächlich auch viele Kanäle schauen, die wirklich einen tollen Content (qualifizierten Inhalt) bieten, wie man sehen kann, wenn man sich etwas näher mit dem Thema beschäftigt. Da gibt es unter anderem auch Kanäle zur Aufklärung, wie z. B. Gewitter im Kopf – Leben mit Tourette, in dem die Freunde Jan und Tim über Jans Leben mit dem Tourettesyndrom (das er Gisela nennt) berichten und so Vorurteile abbauen wollen.

Oder auch maiLab von Mai Thi Nguyen-Kim, ihres Zeichens Chemikerin und Wissenschaftsjournalistin, die sich vieler unterschiedlicher Themen sehr spannend annimmt, unter anderem hat sie auch ein Video zum Thema „Yoga wissenschaftlich geprüft“ gemacht. Du siehst also, es ist viel Interessantes und auch Lehrreiches dabei, und auch für uns Erwachsene lohnt sich ein Blick in diese Welt.

Ebenso spannend ist die eigene Sprache unserer Teens. Mitunter muss ich nachfragen, was manche Wörter so bedeuten, wie z. B. „bashen“ oder „Beef“. Bashen bedeutet so viel wie siegen und ist vor allem auch bei Gamern ein vielgenutzter Begriff und Beef ist ein Streit oder Kampf. Ein Gönjamin ist einer, der sich Luxus gönnt und ein Lauch ist ein Schwächling/Trottel. Nur, um mal einen kurzen Einblick zu geben …

Übrigens ist lost das Jugendwort des Jahres 2020 und bedeutet so viel, wie verloren, ahnungslos. Das Jugendwort des Jahres wurde über viele Jahre vom Langenscheidt-Verlag in München gewählt, Anfang 2019 übernahm dann der Pons Verlag Stuttgart. Lost hat im Übrigen mit 48 Prozent der Stimmen die beiden Konkurrenzwörter cringe (peinlich oder unangenehm) und wyld/wild (Beschreibung für etwas Krasses oder etwas Besonderes) überholt.

Wenn du dich an deine eigene Jugend erinnerst, fallen dir da doch sicher auch einige Wörter ein, die du damals gefeiert hast? Und wahrscheinlich erinnerst du dich dann auch daran, dass unsere Eltern, Großeltern und Lehrer bisweilen die Köpfe über unsere, vielleicht sogar manchmal als unflätig empfundene Sprache geschüttelt haben.

So ist es völlig normal, dass Jugendliche sich abgrenzen von der Welt der Erwachsenen. Das dient unter anderem auch der Identitätsfindung sowie der Selbstinszenierung. So ist natürlich die Gemeinschaft der Peergroup (eine Gruppe Gleichaltriger, die als Bezugsgruppe eine wichtige soziale Rolle einnimmt) eine extrem wichtige, weil man sich hier gemeinsam von der Gruppe der Erwachsenen und der der Kinder abgrenzt.

So tauchen wir also ein wenig ein in diese spannende Welt der Pubertät und des Teeniedaseins, die wir alle bereits, mehr oder weniger lange, hinter uns haben. Vielleicht fallen dir wieder einige Dinge aus deiner eigenen Jugend ein und vielleicht erkennst du dich in dem einen oder anderen Jugendlichen wieder. In jedem Fall bist du ein gutes Beispiel für die Teens, denn an dir sehen sie: Man übersteht diese verrückte Zeit!

Tipp

Erinnere dich an deine eigene Pubertät.

An welche Herausforderungen erinnerst du dich?

Was war besonders schön?

Welche Menschen haben dich begleitet?

Wer hat Eindruck hinterlassen und warum?

Zusatzinfo

Ein weiterer Faktor der Abgrenzung ist sicherlich auch die Musik, die sich gerade im Jugendalter meist deutlich verändert. Die Forschungsgruppe Medien (FGM) konnte zeigen, dass wir auch als Erwachsene noch einen starken Bezug zu Liedern aus unserer Pubertät haben und die stärkste emotionale Bindung hierzu zwischen 14 und 16 Jahren entsteht (https://www.dasgehirn.info/grundlagen/pubertaet/summer-69).

Passend hierzu der Artikel von Andrea Helten zu kreativen Musik-Flows (Kap. 19).

Yoga für Jugendliche

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