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5.5Resilienz

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Was heißt es eigentlich, resilient zu sein? Klären wir also zunächst einmal den Begriff:

„Resilienz (von lateinisch resilire ‚zurückspringen‘; ‚abprallen‘) ist der Prozess, in dem Personen auf Herausforderungen und Veränderungen mit Anpassung ihres Verhaltens reagieren. Dieser Prozess umfasst Einflussfaktoren, die Resilienz erfordern (z. B. Traumata), Faktoren, die Resilienz begünstigen (z. B. Ressourcen) und Konsequenzen (z. B. Veränderungen im Verhalten oder in Einstellungen). Resilienz kann einen wichtigen Beitrag zur Fähigkeit eines Einzelnen leisten, sich zu erholen oder auf Herausforderungen und Veränderung zu reagieren“ (aus https://de.wikipedia.org/wiki/Resilienz_(Psychologie)).

So gibt es in unterschiedlichen Fakultäten auch hierzu unterschiedliche Annahmen. Sei es, dass Resilienz als ein Persönlichkeitsmerkmal beschrieben wird oder auch in anderen Ansichten eher als eine Art Prozess. Einig sind sich die meisten Wissenschaftler mittlerweile in der Annahme, dass Resilienz durch komplexe Interaktionen gefördert wird, die sowohl mit dem Individuum selbst als auch mit ökonomischen, sozioemotionalen, gesellschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten zu tun haben.

Resilienzforschung wird in unterschiedlichen Fachrichtungen betrieben, so hat der Begriff auch Einzug in Pädagogik und auch in Yoga und Coaching gehalten. In Deutschland gibt es seit 2014 das „Deutsche Resilienz-Zentrum“ an der Universität Mainz, das seit 2020 Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR) heißt. Hier arbeiten Soziologen, Neurowissenschaftler und Psychologen gemeinsam an Strategien, wie wir Menschen mit dem immer größer werdenden Stress und Leistungsdruck umgehen können.

Im Zuge der Resilienzforschung gibt es einige bekannte Namen, doch im Allgemeinen wird häufig Emmy Werner (amerikanische Entwicklungspsychologin) genannt, die eine Langzeitstudie an 700 Hawaiianern durchführte.

Sie begleitete die 1955 Geborenen über 40 Jahre und wollte herausfinden, wie Menschen, vor allem jene, die unter herausfordernden Lebensbedingungen aufwuchsen, trotzdem ein hohes Maß an psychischer Widerstandsfähigkeit entwickeln konnten. „Als entscheidende Schlüssel werden Akzeptanz, Optimismus, Selbstwirksamkeit, Verantwortung, Netzwerkorientierung, Lösungsorientierung und Zukunftsorientierung genannt“ (Heller, 2013, S. 9).

Dies wird meist in Kindheit und Jugend geprägt, nämlich durch verlässliche Bindungspartner. Stabilität im sozio-emotionalen Bereich und authentische und konstruktive Begleiter, die uns unterstützen, inspirieren und stärken. Wir sehen schon, warum wir mit Yoga und Achtsamkeit also wunderbar zur Resilienzstärkung beitragen.

Mittlerweile gibt es viele Programme zur Gesundheitsförderung, Resilienzstärkung und Prävention und auch in Schulen findet dies an vielen Stellen bereits sehr gelungen statt. Doch könnte hier tatsächlich das Angebot noch grundlegend erweitert werden, beispielsweise durch Yoga, Achtsamkeit und Entspannungstechniken.

Wunderbar wäre, dies in den täglichen Lehrplan zu implementieren. Denn dass es dafür nicht immer einen großen Aufwand oder viel Zeit benötigt, zeigt der Beitrag von Mona Bekteši (Kap. 17) und lässt sich an den Beispielen im Praxisteil (in welchem auch einige konkrete Beispiele für Schule zu finden sind) nachvollziehen.

Hinweish

Wir sind als Yogalehrer keine Therapeuten (es sei denn, du hast eine Heilerlaubnis (siehe auch Heilpraktikergesetz (HeilprG)). In der Regel arbeiten wir mit gesunden Menschen. Trotzdem empfinde ich es als wichtig, sein Wissen in verschiedene Richtungen zu verfeinern.

Eines ist ganz klar: Erkrankungen, welcher Art auch immer, gehören immer in professionelle Hände. Deshalb ist es eine wunderbare Sache, sich ein Netzwerk aufzubauen, in dem man von unterschiedlichen Professionen profitieren kann. Im besten Fall kennst du Ärzte, Therapeuten, Coaches, Physio- und Ergotherapeuten, mit denen du dich verbinden kannst.

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