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-NEUNUNDDREISSIG-

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» Sie wollte doch nur kurz joggen gehen «, schluchzte Vlasta Kirschstein mit tränenden Augen und sank auf der Couch in einer Ecke in sich zusammen. Ihr Mann nahm sie in den Arm und streichelte unbeholfen über ihren Rücken. Auch er war angeschlagen und starrte fassungslos in den großen Eckkamin. » Wurde sie…, wurde sie vergewaltigt? «, bekam er gerade noch so in brüchiger Manier heraus. » Nein, das wurde sie nicht «, beeilte sich Ruben Weiss in ruhigem Ton zu erwidern. » Nach unseren Erkenntnissen hat sie nicht gelitten, sondern ist schnell gestorben «, beendete er seine Erklärung. Sara Preuss schaute ihn fragend an. Er bemerkte es und zuckte unbemerkt von den Kirschsteins entschuldigend mit den Schultern. » Auch, wenn wir nachfühlen können, wie sehr Sie der Verlust erschüttert, müssen wir Ihnen trotzdem einige Fragen stellen. Hat Sammy sich in letzter Zeit anders verhalten? Eventuell neue Gewohnheiten gehabt oder alte abgelegt? «, versuchte Sara Preuss den Anfang. » Nein, sie war wie immer. Fleißig in der Schule. Viele Freunde und Freundinnen. Sportlich .« Er stockte. » Wenn sie nicht joggen gegangen wäre, würde sie jetzt noch leben «, heulte Vlasta Kirschstein laut los. » Das wissen wir nicht, obwohl man das nicht ausschließen kann«, bemühte sich Sara Preuss zu versichern. »Hatte sie denn einen festen Freund? Hatte sie mit jemandem Streit?«, fragte sie wiederum. » Streit. Streit. Sie war das liebste Mädchen auf der Welt und kam mit allen sehr gut aus «, echauffierte sich Werner Kirschstein. » Und morgen wäre sie achtzehn geworden, unser kleiner Liebling «, heulte jetzt auch er. Ruben Weiss war in die Küche gegangen und kam mit einem Glas Wasser wieder, dass er Werner Kirschstein hinhielt. Dieser nahm es und hielt es seiner Frau vor die Lippen. Mit einer einzigen abwehrenden Bewegung schleuderte sie das Glas auf den bestimmt einige Tausend Euro teuren Teppich. Werner Kirschstein rannte in die Küche und kam mit einem Geschirrtuch zurück und versuchte hektisch, das Wasser damit aufzusaugen. Nach einigen wenigen Bemühungen blieb er auf den Knien kauernd, weiter leise vor sich hinweinend, sitzen. Sara Preuss schaute Ruben Weiss an und nach seinem stummen Nicken richtete sie das Wort an die Kirschsteins. » Leider wird uns das heute auch nicht weiterbringen. Ich bitte Sie deshalb, morgen früh zu uns aufs Revier zu kommen. Meine Karte lege ich hier auf den Wohnzimmertisch .« Ruben Weiss und Sara Preuss machten sich auf den Rückweg.

DINSLAKEN -Eine Stadt in Angst-

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